Man ist tagsüber erschöpft, aber abends plötzlich hellwach. Das Herz beginnt nachts zu rasen oder man schreckt ohne erkennbaren Grund aus dem Schlaf – ein Kreislauf, der nicht nur körperlich auslaugt, sondern sich mit der Zeit auch schwer auf die Psyche legt. Schlafprobleme fühlen sich dann wie ein bleierner Vorhang an, der jeden Alltag beschwert.
Die Lösung ist dabei nicht immer mehr Kaffee, Melatonin oder Walgesänge im Hintergrund. Denn wenn Schlafstörungen chronisch werden, lohnt sich der Blick auf ein kleines, oft unterschätztes Organ im unteren Halsbereich: die Schilddrüse.
- Schlafstörungen können ein häufig übersehenes Symptom von Schilddrüsenfunktionsstörungen sein – sowohl bei Über- als auch bei Unterfunktion.
- Die veränderten Hormonspiegel stören den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus und beeinflussen wichtige Botenstoffe wie Cortisol und Melatonin.
- Ashwagandha, Vitamin D, A und B12, Selen und viele weitere natürliche Stoffe können helfen, die Schilddrüse wieder ins Gleichgewicht zu bringen und so die Schlafqualität deutlich zu verbessern.
Schlafstörungen: Eines von vielen Symptomen einer gestörten Schilddrüsenfunktion
Schlafprobleme treten bei Störungen der Schilddrüse erstaunlich häufig auf – und dennoch werden sie selten als direktes Schilddrüsensymptom erkannt. Dabei beeinflussen Schilddrüsenhormone zentrale Körperfunktionen wie Herzschlag, Körpertemperatur, Energiehaushalt und den Tag-Nacht-Rhythmus. Gerät die Hormonproduktion aus dem Gleichgewicht, kann auch der Schlaf stark darunter leiden.
Eine Schilddrüsenfunktionsstörung zeigt sich allerdings nicht nur nachts. Typische begleitende Symptome sind zum Beispiel:
Häufige Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
- Anhaltende Müdigkeit & Tageserschöpfung
- Gewichtszunahme trotz unverändertem Essverhalten
- Antriebslosigkeit, depressive Verstimmungen
- Frieren / Kälteempfindlichkeit
- Trockene Haut, brüchige Haare, diffuser Haarausfall
- Verstopfung
- Langsamer Herzschlag
Häufige Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
- Nervosität, innere Unruhe, Angstgefühle
- Herzrasen oder Herzstolpern
- Hitzewallungen & starkes Schwitzen
- Gewichtsverlust trotz normalem oder gesteigertem Appetit
- Schlaflosigkeit & häufiges nächtliches Aufwachen
- Haarausfall
- Durchfall
- Zittern, Unruhe in den Muskeln
Gerade die Kombination aus Müdigkeit am Tag und Schlafproblemen in der Nacht ist ein wichtiges Warnsignal: Sie zeigt, dass die innere Uhr aus dem Takt geraten ist – häufig ausgelöst durch die Schilddrüse.
Schlaflosigkeit bei einer Schilddrüsenunterfunktion
Auch wenn ein direkter biochemischer Zusammenhang zwischen Hypothyreose und Insomnie bisher nicht eindeutig nachgewiesen ist, kann eine Unterfunktion dennoch erheblich den Schlaf stören (1). Der Grund: Die typischen Symptome wirken sich indirekt auf die Schlafqualität aus.
Zu den schlafstörenden Beschwerden gehören vor allem:
- Kälteempfindlichkeit, die Einschlafen und Durchschlafen erschwert
- Schmerzen, z. B. Muskel- oder Gelenkbeschwerden
- Ängste oder depressive Verstimmungen, die das Gedankenkarussell nachts antreiben
Studien (1) zeigen außerdem, dass insbesondere Menschen mit unbehandelter oder subklinischer Hypothyreose häufiger über schlechtere Schlafqualität, nächtliches Erwachen und anhaltende Müdigkeit klagen.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Atmung: Bei einer Hypothyreose kann es zu strukturellen und funktionellen Veränderungen kommen – etwa eine vergrößerte Schilddrüse oder eine geschwächte Atemmuskulatur. Dadurch steigt das Risiko für obstruktive Schlafapnoe, eine Störung, bei der es nachts zu Atemaussetzern kommt (1). Diese sorgt wiederum für:
- Fragmentierten Schlaf
- Nächtliches Aufschrecken
- Tagesmüdigkeit trotz langer Schlafzeit
Die Behandlung mit Schilddrüsenhormonen kann die Symptome bei manchen Betroffenen verbessern – allerdings nicht bei allen. Ebenso korreliert die Schwere der Schlafapnoe nicht zwingend mit dem Grad der Schilddrüsenunterfunktion (1).
Schlafapnoe kann sogar umgekehrt die Schilddrüsenhormonspiegel beeinflussen, z. B. im Rahmen des sogenannten Non-thyroidal Illness Syndrome.
Ständige Müdigkeit trotz viel Schlaf: Auswirkungen einer Schilddrüsenüberfunktion
Bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) läuft der Körper dauerhaft auf Hochtouren. Der Stoffwechsel beschleunigt sich, Stresshormone steigen – und genau das kann gesunden Schlaf massiv beeinträchtigen. Viele Betroffene berichten trotz großer Erschöpfung über:
- Einschlafschwierigkeiten
- häufiges nächtliches Erwachen
- sehr leichten, wenig erholsamen Schlaf
Der Grund dafür liegt in den typischen Symptomen der Überfunktion: Innere Unruhe, Angstgefühle, verstärkter Appetit, Herzklopfen oder Zittern (Tremor) halten den Körper im „Alarmmodus“. Statt zur Ruhe zu kommen, bleibt der Organismus die ganze Nacht über aktiviert, auch wenn man eigentlich erschöpft ist.
Interessant ist auch der Zusammenhang zwischen Schilddrüse und Restless Legs Syndrom, einer Erkrankung, bei der die Beine vor allem abends unruhig werden und starken Bewegungsdrang verursachen. Diese Beschwerden können das Einschlafen zusätzlich erschweren.
Ein erhöhtes Risiko für Restless Legs Syndrom findet sich besonders bei Hyperthyreose, häufig z. B. während der Schwangerschaft oder bei Morbus Basedow. Die überschüssigen Schilddrüsenhormone können laut Studien (1) die RLS-Symptome auslösen oder verstärken
Die Behandlung der Schilddrüsenerkrankung kann hierbei helfen – ist aber nicht immer ausreichend, da weitere Faktoren eine Rolle spielen können.
Extreme Schlafstörungen durch Hashimoto
Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem Stück für Stück die Schilddrüse angreift. Viele Betroffene erleben die Krankheit nicht kontinuierlich, sondern in Schüben. Und genau diese aktiven Phasen können tief in den Schlaf eingreifen.
Hashimoto verläuft oft wechselhaft. In aktiven Entzündungsphasen kann es zu einer vorübergehenden Überfunktion kommen – Mediziner sprechen von Hashitoxikose.
Während eines Schubs steigt im Körper die Menge entzündungsfördernder Botenstoffe. Bei Hashimoto sind Cortisol und Adrenalin oft zu hoch, vor allem am Abend. Diese können direkt auf das Gehirn wirken und Symptome auslösen, wie:
- innere Unruhe
- Herzklopfen in der Nacht
- ständiges nächtliches Aufschrecken
Das Gehirn findet dann einfach nicht in den notwendigen „Ruhemodus“, um tief zu schlafen.
Sobald die Phase abklingt, fällt die Schilddrüse oft in eine Unterfunktion: Starke Müdigkeit am Tag, aber trotzdem schlechter Schlaf durch Muskelverspannungen, Schmerzen oder Ängste sind typische Folgen.
Diese hormonellen Schwankungen bringen die natürliche Schlafregulation immer wieder aus dem Gleichgewicht.
Ursachen: Warum dich deine Schilddrüse nachts aufwachen lässt
Die Schilddrüse ist tatsächlich eines der empfindlichsten Organe im Körper, obwohl sie nur etwa 20 Gramm wiegt.
Sie reagiert sehr sensibel auf innere und äußere Einflüsse, weil sie im Zentrum des hormonellen Gleichgewichts steht. Die Schilddrüse arbeitet im Zusammenspiel mit dem Gehirn. Schon kleine Störungen in diesem Regelkreis können ihre Hormonproduktion verändern.
- Autoimmunerkrankungen: Häufigste Ursache. Bei Hashimoto-Thyreoiditis greift das Immunsystem die Schilddrüse an – sie produziert zu wenig Hormone. Bei Morbus Basedow wird sie überaktiv.
- Nährstoffmängel: Vor allem Jod, Selen, Zink, Eisen und Vitamin D sind entscheidend für die Hormonproduktion. Fehlen sie, kann die Schilddrüse ihre Aufgabe nicht erfüllen.
- Chronischer Stress: Dauerstress erhöht Cortisol, das die Umwandlung von T4 zu T3 hemmt. Ergebnis: Stoffwechsel und Energie sinken, obwohl Blutwerte „normal“ aussehen können.
- Hormonelle Veränderungen: Schwangerschaft, Wechseljahre oder Absetzen der Pille bringen Östrogen- und Progesteronspiegel durcheinander – und damit auch die Schilddrüsenregulation.
- Medikamente: Manche Arzneimittel (z. B. Lithium, Betablocker, Cortison oder bestimmte Antidepressiva) können die Schilddrüsenfunktion beeinflussen.
- Darmprobleme: Eine gestörte Darmflora oder Entzündungen im Verdauungstrakt können die Aufnahme von Nährstoffen behindern und so indirekt die Schilddrüse schwächen.
- Umweltfaktoren: Schwermetalle, Pestizide oder übermäßiger Jodkonsum (z. B. durch Nahrungsergänzung ohne Kontrolle) können das empfindliche Hormon-System aus der Balance bringen.
Warum Hormone den Schlaf so stark beeinflussen
Hormone sind die inneren Taktgeber unseres Körpers. Sie steuern, wann wir wach sind, wann wir zur Ruhe kommen und wie tief wir schlafen.
- T3 & T4 (Schilddrüsenhormone): Steuern Stoffwechsel, Energie, Temperatur und Herzschlag – beeinflussen, wie wach oder müde wir uns fühlen.
- Melatonin: Reguliert den Tag-Nacht-Rhythmus und hilft beim Einschlafen.
- Cortisol: Macht tagsüber wach und leistungsfähig – sollte abends abfallen, um Schlaf zu ermöglichen.
- Serotonin: Stimmungsstabilisator und Vorstufe von Melatonin – wichtig für erholsamen Schlaf.
- Progesteron: Wirkt beruhigend und fördert den Tiefschlaf (besonders relevant bei Frauen).
- Östrogen: Unterstützt Temperaturregulation, REM-Schlaf und Erholung in der Nacht.
- Adrenalin / Noradrenalin: Stress- und Alarmhormone, die den Körper wachhalten und Aufschrecken auslösen können.
Damit das Hormonsystem reibungslos funktioniert, braucht der Körper bestimmte Voraussetzungen. Entscheidend sind die richtigen Nährstoffe, die die Bildung, Umwandlung und Wirkung der Hormone überhaupt erst ermöglichen. Ebenso wichtig ist jedoch, alles zu vermeiden, was ihre Aufnahme oder Verarbeitung behindert – etwa chronischen Stress, Entzündungen, eine unausgeglichene Darmflora oder nährstoffarme Ernährung.
Eine stabile Hormonbalance entsteht also nicht durch ein einzelnes Organ, sondern durch das harmonische Zusammenspiel von Schilddrüse, Nebennieren, Darm, Leber und Gehirn – sie alle wirken zusammen, um Energie, Stimmung und Schlaf in Balance zu halten.
Die Schilddrüse und sekundäre Schlafstörungen
Die Schilddrüse spielt eine zentrale Rolle im Stoffwechsel, der Energieproduktion und im Hormonhaushalt. Eine Fehlfunktion – sei es eine Unterfunktion oder Überfunktion – kann daher sekundäre Schlafstörungen auslösen. „Sekundär“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Schlaf nicht primär gestört ist, sondern die Störung eine Folge der Schilddrüsenfehlfunktion ist.
- Schilddrüsenunterfunktion: Begleiterscheinungen wie Kälteempfindlichkeit, Schmerzen oder depressive Verstimmung verstärken die Schlafprobleme zusätzlich.
- Schilddrüsenüberfunktion: Symptome wie innere Unruhe, Herzrasen, Zittern, Angst und ein erhöhter Stoffwechsel machen es schwer einzuschlafen und durchzuschlafen.
Der Vorteil ist, dass man schilddrüsenbedingte Schlafstörungen nicht isoliert behandeln muss, sondern direkt an der Ursache ansetzen kann: indem man die Schilddrüse wieder ins Gleichgewicht bringt.
Was hilft gegen Aufschrecken beim Einschlafen, Herzrasen, Müdigkeit & Co?
Insomnie, also Ein- und Durchschlafstörungen, wird je nach Ursache unterschiedlich behandelt. Grundsätzlich kombiniert man nicht-medikamentöse Maßnahmen mit einer gezielten medizinischen Therapie, falls nötig.
- Schlafhygiene verbessern: Regelmäßige Schlafzeiten, kein Koffein oder Bildschirmlicht am Abend und eine ruhige, dunkle Schlafumgebung fördern den natürlichen Schlafrhythmus.
- Kognitive Verhaltenstherapie bei Insomnie: Diese strukturierte Therapieform hilft, negative Gedanken und Gewohnheiten rund um den Schlaf zu verändern.
- Entspannungstechniken: Atemübungen, Meditation, progressive Muskelentspannung oder Yoga senken Stresshormone wie Cortisol und erleichtern das Einschlafen.
- Bewegung & Tageslicht: Regelmäßige körperliche Aktivität und ausreichend Sonnenlicht stabilisieren den zirkadianen Rhythmus und fördern einen erholsameren Schlaf.
- Kurzfristige medikamentöse Behandlung: Schlafmittel wie Z-Substanzen (z. B. Zolpidem, Zopiclon) oder Benzodiazepine – jedoch nur vorübergehend, da sie abhängig machen können.
- Langfristige medikamentöse Behandlung: Melatoninpräparate, niedrig dosierte Antidepressiva oder Antihistaminika – abhängig von Ursache und Begleiterkrankungen.
Liegt die Schlaflosigkeit nicht an einer primären Schlafstörung, sondern an einer Schilddrüsenfunktionsstörung, sollte die Therapie darauf abzielen, die Hormonbalance wiederherzustellen.
Melatonin kann in solchen Fällen zwar helfen, die Einschlafzeit zu verkürzen und die Gesamtschlafdauer leicht zu verlängern, verbessert aber nicht die Schlafeffizienz (2).
Das bestätigen auch mehrere Metaanalysen: Melatonin unterstützt den Einschlafprozess, ersetzt jedoch keine ursachenorientierte Behandlung der hormonellen Dysbalance (2).
Die Ursache behandeln: Was ist gut für die Schilddrüse?
Damit die Schilddrüse ihre lebenswichtigen Hormone bilden kann, braucht sie bestimmte Nährstoffe. Fehlen Jod, Selen, Eisen, Tyrosin oder Zink, kann der Hormonstoffwechsel aus dem Gleichgewicht geraten.
Eine gezielte Supplementierung oder eine bewusst zusammengestellte, nährstoffreiche Ernährung kann helfen, die Produktion und Umwandlung der Schilddrüsenhormone wieder zu stabilisieren.

Darüber hinaus gibt es weitere Vitalstoffe und Pflanzenextrakte, die die Schilddrüsenfunktion unterstützen und das hormonelle Gleichgewicht fördern können:
- Ashwagandha-Wurzelextrakt wirkt adaptogen, senkt Stresshormone, verbessert nachweislich Schlafqualität und reduziert Angst – auch bei Menschen mit Insomnie (3).
- Kupfer, Magnesium, Vitamin A, B12 und D fördern die Hormonproduktion, unterstützen die Umwandlung von T₄ zu T₃ und stabilisieren das Immunsystem.
- Schwarzkümmelöl enthält natürliche Pflanzenstoffe mit entzündungshemmender und antioxidativer Wirkung – besonders hilfreich bei autoimmunbedingten Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto.
- Coenzym Q10 schützt Zellen und Herz vor oxidativem Stress und kann das Energieniveau steigern.
- Omega-3-Fettsäuren (EPA & DHA), idealerweise aus Algenöl, wirken entzündungshemmend und fördern die Zellgesundheit sowie die hormonelle Balance.
Entscheidend ist, zwischen Schilddrüsenunterfunktion und Schilddrüsenüberfunktion zu differenzieren – denn die Behandlung unterscheidet sich grundlegend:
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose): Der Körper produziert zu wenig Hormone. Die wichtigste Maßnahme ist eine Hormonersatztherapie – meist mit L-Thyroxin. Sie gleicht den Mangel aus und bringt Stoffwechsel und Energiehaushalt wieder ins Gleichgewicht.
Bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose): Hier produziert die Schilddrüse zu viele Hormone. Die Therapie zielt darauf ab, die Hormonproduktion zu bremsen – etwa durch Thyreostatika (medikamentöse Hemmung), eine Radiojodtherapie oder, in schweren Fällen, durch eine operative Teilentfernung der Schilddrüse.
Alternative Behandlungsmethoden: Aromatherapie gegen Schlafstörungen
Aromatherapie nutzt die Wirkung ätherischer Öle, die über die Nase aufgenommen werden und über das Nervensystem Einfluss auf Stimmung, Energiehaushalt und Schlafqualität nehmen können. Die Düfte wirken dabei nicht nur entspannend oder belebend, sondern können auch das hormonelle Gleichgewicht und die Stressreaktion im Körper positiv beeinflussen.
Eine randomisierte, placebokontrollierte Studie (4) untersuchte die Wirkung einer ätherischen Ölmischung auf die Fatigue bei Frauen mit Hypothyreose. Die Teilnehmerinnen inhalierten 15 Minuten täglich über zwei Wochen eine Kombination aus Pfefferminze, schwarzem Pfeffer, Nelke, Grapefruit und Bergamotte.
Nach zwei Wochen zeigten sich in der Aromatherapie-Gruppe signifikante Verbesserungen in mehreren Bereichen:
- weniger allgemeine Erschöpfung
- stabilere Stimmung (affektive Fatigue)
- gesteigertes allgemeines Wohlbefinden
In der ersten Woche trat noch kein Unterschied zur Placebogruppe auf – die positiven Effekte entwickelten sich aber erst durch regelmäßige, kontinuierliche Anwendung.
Aromatherapie ersetzt keine medikamentöse Behandlung, kann diese aber sinnvoll ergänzen – insbesondere dann, wenn klassische Therapien zwar die Hormonwerte normalisieren, aber die subjektive Erschöpfung oder Schlafprobleme bestehen bleiben (4).
Fazit: Guter Schlaf beginnt bei der Schilddrüse
Die Schilddrüse spielt eine zentrale Rolle für unseren Schlaf: Sie steuert Energie, Stoffwechsel und Hormone, die unseren Tag-Nacht-Rhythmus beeinflussen. Gerät sie aus dem Gleichgewicht, spüren wir das oft zuerst in der Nacht.
Bei einer Schilddrüsenüberfunktion fühlt man sich zwar erschöpft, doch der Körper bleibt innerlich aufgedreht: Herzklopfen, Unruhe und rasende Gedanken verhindern tiefen Schlaf. Wird die Hormonüberproduktion behandelt, bessert sich meist auch die Schlafqualität deutlich.
Eine Schilddrüsenunterfunktion führt dagegen häufig zu chronischer Müdigkeit, kann aber gleichzeitig unruhigen Schlaf verursachen, etwa durch Schmerzen, Kälteempfindlichkeit oder Angstgefühle. Auch hier bringt erst eine stabile Hormonbalance nachhaltige Besserung.
Das Wichtigste für erholsamen Schlaf bei Schilddrüsenproblemen:
✅ Regelmäßige ärztliche Kontrolle der Schilddrüsenwerte (TSH, T3, T4)
✅ Ausreichende Versorgung mit Jod, Selen, Zink, Eisen und Vitamin D
✅ Unterstützung durch pflanzliche und natürliche Maßnahmen, wie zum Beispiel Ashwagandha, Aromatherapie, Omega-3-Fettsäuren
✅ Reduktion von Stress und Cortisolspitzen durch Entspannung und Bewegung
Wenn die Schilddrüse wieder im Gleichgewicht ist, findet meist auch der Schlaf zu seinem natürlichen Rhythmus zurück.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Schlafstörungen Schilddrüse
Sowohl eine Schilddrüsenüberfunktion als auch eine Unterfunktion können den Schlaf erheblich stören. Bei einer Überfunktion ist der Körper überaktiv – Herzrasen, Unruhe und innere Nervosität verhindern das Einschlafen. Bei einer Unterfunktion ist man zwar ständig müde, schläft aber oft unruhig oder wacht mehrfach auf.
Typische Begleitsymptome geben Hinweise:
– Bei Überfunktion: Herzklopfen, Gewichtsverlust, Schwitzen, Nervosität
– Bei Unterfunktion: Gewichtszunahme, Frieren, trockene Haut, depressive Verstimmung
Wenn Schlafprobleme zusammen mit solchen Symptomen auftreten, hilft es bei der Aufklärung, die Schilddrüsenwerte (TSH, fT3, fT4) ärztlich prüfen zu lassen.
Das kann durch eine Überproduktion von Schilddrüsenhormonen verursacht sein. Diese steigern Puls, Blutdruck und Stoffwechsel – der Körper bleibt im „Alarmmodus“. Auch Stresshormone wie Cortisol oder Adrenalin sind bei Schilddrüsenproblemen häufig erhöht – was das nächtliche Aufwachen verstärkt.
Ja, bei Hashimoto-Thyreoiditis kommt es zu hormonellen Schwankungen und Entzündungsschüben. Während der sogenannten „Hashitoxikose“ (vorübergehende Überfunktion) können Unruhe, Herzrasen und Schlaflosigkeit auftreten. Später, in der Unterfunktion, folgt extreme Müdigkeit – aber kein erholsamer Schlaf.
Quellenverzeichnis:
(1) Green ME, Bernet V, Cheung J. Thyroid Dysfunction and Sleep Disorders. Front Endocrinol (Lausanne). 2021 Aug 24;12:725829. doi: 10.3389/fendo.2021.725829. PMID: 34504473; PMCID: PMC8423342.
(2) Li T, Jiang S, Han M, Yang Z, Lv J, Deng C, Reiter RJ, Yang Y. Exogenous melatonin as a treatment for secondary sleep disorders: A systematic review and meta-analysis. Front Neuroendocrinol. 2019 Jan;52:22-28. doi: 10.1016/j.yfrne.2018.06.004. Epub 2018 Jun 15. PMID: 29908879.
(3) Langade D, Thakare V, Kanchi S, Kelgane S. Clinical evaluation of the pharmacological impact of ashwagandha root extract on sleep in healthy volunteers and insomnia patients: A double-blind, randomized, parallel-group, placebo-controlled study. J Ethnopharmacol. 2021 Jan 10;264:113276. doi: 10.1016/j.jep.2020.113276. Epub 2020 Aug 17. PMID: 32818573.
(4) Hawkins J, Hires CY, Dunne EW, Keenan LA. Aromatherapy reduces fatigue among women with hypothyroidism: A randomized placebo-controlled clinical trial. J Complement Integr Med. 2019 Aug 22;17(1):/j/jcim.2019.17.issue-1/jcim-2018-0229/jcim-2018-0229.xml. doi: 10.1515/jcim-2018-0229. PMID: 31437124.





