Schilddrüsenunterfunktion aka Hypothyreose: Was ist das?

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Schilddrüsenunterfunktion aka Hypothyreose: Was ist das?

Eine Schilddrüsenunterfunktion gehört zu den häufigsten hormonellen Störungen – vor allem bei Frauen. Dabei produziert die Schilddrüse zu wenig Hormone, was zahlreiche Körperfunktionen verlangsamt: Stoffwechsel, Energiehaushalt, Kreislauf sowie die Gesundheit von Haut und Haaren. Auch die Stimmung kann dadurch beeinträchtigt sein.

Das Wichtigste in Kürze:

Wenn die Schilddrüse ihre Aufgaben vernachlässigt: Was ist eine Schilddrüsenunterfunktion?

Die Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ im Halsbereich – aber mit großer Wirkung. Wenn sie zu wenig Hormone bildet, läuft der Stoffwechsel „auf Sparflamme“. Die Energieproduktion sinkt, was sich in Erschöpfung, verlangsamtem Herzschlag und innerer Kälte äußert.

Bleibt eine Schilddrüsenunterfunktion unbehandelt, kann dies schwerwiegende Folgen haben und sogar bis zum Tod führen.

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Die Schilddrüsenhormone: 3 Hormone in perfekter Balance

Damit die Schilddrüse richtig arbeitet und der Körper im Gleichgewicht bleibt, müssen ihre Hormone in einer feinen Balance stehen. 

1. T₄ (Thyroxin): das Speicher- und Ausgangshormon

T₄ ist das Hauptprodukt der Schilddrüse. Es wird in großen Mengen gebildet und im Blut überwiegend an Eiweiße gebunden transportiert. In dieser Form ist es noch biologisch inaktiv.

Erst in den Körperzellen wird T₄ durch spezielle Enzyme, sogenannte Deiodinasen, in die aktive Form T₃ umgewandelt. Damit dient T₄ als eine Art „Vorratshormon“, das bei Bedarf aktiviert werden kann.

2. T₃ (Trijodthyronin): Das aktive Hormon

T₃ ist die wirksame Form der Schilddrüsenhormone. Es wirkt direkt an den Zielzellen und beeinflusst nahezu alle Stoffwechselprozesse – vom Energieverbrauch über die Fettverbrennung bis hin zur Herzfrequenz.

Rund 80 % des T₃ entstehen nicht direkt in der Schilddrüse, sondern werden aus T₄ in Leber, Nieren und anderen Geweben umgewandelt. Daher hängt ein gesunder T₃-Spiegel stark davon ab, wie gut diese Umwandlung funktioniert.

3. TSH (Thyroid Stimulating Hormone): Der Dirigent im Hintergrund

TSH wird von der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) produziert und steuert die Schilddrüse wie ein Dirigent das Orchester: Steigt der TSH-Spiegel, wird die Schilddrüse zur Produktion von T₄ und T₃ angeregt.

Sobald genügend Schilddrüsenhormone im Blut zirkulieren, drosselt die Hypophyse die TSH-Ausschüttung wieder – ein klassischer negativer Rückkopplungsmechanismus.

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Was leistet die Schilddrüse?

Die Schilddrüse ist ein echtes Multitalent. Obwohl sie nur etwa 20 Gramm wiegt, hat sie Einfluss auf Energie, Stimmung, Herz, Haut, Gewicht und Wohlbefinden. Gerät sie aus dem Gleichgewicht, spürt man das im ganzen Körper.

Die Hauptaufgaben der Schilddrüse sind:

  • Stoffwechsel: Sie steuert die Geschwindigkeit, mit der der Körper Energie aus Nahrung gewinnt. Das betrifft den Fett-, Kohlenhydrat- und Eiweißstoffwechsel. 
  • Wachstum und Entwicklung: Bei Kindern ist die Schilddrüse entscheidend für das körperliche Wachstum und die geistige Entwicklung. 
  • Herz-Kreislauf-System: Sie beeinflusst die Herzfrequenz und den Blutdruck. 
  • Nervensystem und Psyche: Sie wirkt sich auf die Gehirnaktivität, geistige Leistungsfähigkeit und das seelische Gleichgewicht aus. 
  • Muskulatur und Knochen: Sie reguliert den Muskelstoffwechsel, die Muskelkraft und hat eine Rolle im Knochenstoffwechsel. 
  • Verdauung: Sie beeinflusst die Darmtätigkeit. 
  • Temperaturregulierung: Sie ist an der Wärmeproduktion im Körper beteiligt, wodurch sie auch das Schwitzen beeinflusst. 

Da die Schilddrüsenhormone nahezu alle Organsysteme beeinflussen, können Störungen sowohl bei einer Schilddrüsenunterfunktion als auch bei einer Schilddrüsenüberfunktion sehr unterschiedliche Beschwerden hervorrufen. Diese Vielseitigkeit der Symptome erschwert häufig eine eindeutige Diagnosestellung.

Risikofaktoren & Ursachen für eine Schilddrüsenunterfunktion

Eine Schilddrüsenunterfunktion kann viele verschiedene Ursachen haben. In über 90 % der Fälle liegt eine sogenannte primäre Hypothyreose vor. Das heißt, die Schilddrüse selbst arbeitet zu schwach. Seltener sind Störungen im Gehirn oder im Hormonstoffwechsel verantwortlich.

1. Primäre Hypothyreose: Die häufigste Form

Hier liegt die Ursache direkt in der Schilddrüse selbst. Die wichtigsten Auslöser sind:

  • Chronische Autoimmunthyreoiditis (Hashimoto-Thyreoiditis): Die häufigste Ursache weltweit. Das Immunsystem greift irrtümlich das eigene Schilddrüsengewebe an. Die Folge: Entzündungen, Zellzerstörung und langfristig eine verminderte Hormonproduktion (1).
  • Jodmangel oder Jodüberschuss: Jod ist der Grundbaustein für die Bildung der Schilddrüsenhormone. Ein Mangel führt dazu, dass die Drüse weniger Hormone produzieren kann, während ein Überschuss paradoxerweise ebenfalls die Funktion stören kann – insbesondere bei bestehenden Schilddrüsenerkrankungen (1).
  • Medikamente: Bestimmte Arzneimittel können die Hormonproduktion hemmen, z. B. Amiodaron (Herzrhythmusstörungen), Lithium (bipolare Störungen) oder Tyrosinkinasehemmer (Krebstherapie) (1).
  • Iatrogene Ursachen: Medizinische Behandlungen wie eine Radiojodtherapie, Operation oder Bestrahlung im Halsbereich können das Schilddrüsengewebe teilweise oder vollständig zerstören (1).
  • Vorübergehende (transiente) Thyreoiditis: Nach Entzündungen, Infekten oder Geburten kann die Schilddrüse kurzfristig über- oder unteraktiv werden. Meist normalisiert sich die Funktion nach einiger Zeit wieder (1).
  • Seltene Ursachen: In seltenen Fällen können genetische Defekte oder Infiltrationen (z. B. durch Eisenspeicherung oder Sarkoidose) die Hormonproduktion beeinträchtigen (1).

2. Zentrale Hypothyreose: Störung im Gehirn

Bei dieser seltenen Form liegt die Ursache nicht in der Schilddrüse, sondern in der Hypophyse oder im Hypothalamus – den übergeordneten Steuerzentren im Gehirn (1).

Tumoren, Entzündungen, Operationen oder Traumata können hier dazu führen, dass zu wenig stimulierende Hormone (TSH oder TRH) ausgeschüttet werden. Die Schilddrüse selbst bleibt gesund, arbeitet aber aufgrund des fehlenden Signals zu träge (1).

3. Periphere Hypothyreose: Extrem selten

Hier ist die Hormonproduktion normal, aber die Wirkung der Schilddrüsenhormone im Körper ist gestört. Ursachen können ein gesteigerter Hormonabbau oder seltene Rezeptorveränderungen sein, etwa bei bestimmten Tumorerkrankungen (1).

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Was sind typische Schilddrüsenunterfunktions-Symptome

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion produziert die Schilddrüse zu wenig Hormone. Dadurch verlangsamen sich viele lebenswichtige Prozesse im Körper – der Stoffwechsel „fährt herunter“. 

Typischerweise sind die Werte von T₄ und T₃ erniedrigt, während der TSH-Wert deutlich ansteigt: Die Hypophyse versucht, die träge Schilddrüse zur Arbeit anzutreiben – allerdings oft vergeblich.

Das Ergebnis spüren Betroffene im ganzen Körper: 

  • anhaltende Müdigkeit
  • Gewichtszunahme trotz unveränderter Ernährung
  • Frieren
  • trockene Haut
  • Verstopfung 
  • oder verlangsamter Herzschlag

In schweren Fällen kann es zu Wassereinlagerungen im Gewebe oder bei Kindern zu entwicklungsbedingten Wachstumsstörungen kommen.

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Schilddrüsenunterfunktion Symptome Frau vs. Mann

Eine Schilddrüsenunterfunktion kann jeden treffen – doch Frauen sind deutlich häufiger betroffen. Etwa jede zehnte Frau über 50 entwickelt im Laufe des Lebens eine Unterfunktion, während Männer wesentlich seltener erkranken. 

Die hormonellen Schwankungen während Zyklus, Schwangerschaft und Wechseljahren machen Frauen besonders empfindlich für Störungen im Schilddrüsenstoffwechsel. 

Besonders in den Wechseljahren wird eine Hypothyreose oft übersehen oder mit Hormonmangel verwechselt, da sich viele Symptome überschneiden.

SymptomeSchilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)Menopause / Hormonumstellung
Müdigkeit & ErschöpfungSehr häufig – durch verlangsamten StoffwechselSehr häufig – durch Östrogenmangel und Schlafstörungen
GewichtszunahmeHäufig, v. a. durch verlangsamten StoffwechselHäufig, v. a. durch Hormonumstellung und weniger Bewegung
KälteempfindlichkeitTypisch – Stoffwechsel läuft „langsamer“Gelegentlich – aber eher Hitzewallungen typisch
Haarausfall & trockene HautSehr häufig – wegen Hormonmangel (T₃/T₄)Häufig – wegen Östrogenrückgang
DepressionHäufig – durch hormonelles UngleichgewichtHäufig – durch Östrogenabfall und Schlafmangel
„Brain Fog“Sehr häufigHäufig
ZyklusveränderungenMöglich, v. a. bei beginnender UnterfunktionTypisch, Übergang in die Menopause
Verminderte LibidoHäufig – durch Hormonmangel und ErschöpfungHäufig – durch sinkenden Östrogen- und Testosteronspiegel
Trockene SchleimhäuteMöglich – durch verlangsamte StoffwechselprozesseTypisch – durch Östrogenmangel
Schwellungen (Myxödem)Charakteristisch – v. a. im Gesicht, an AugenlidernSelten
Langsamer Puls / niedriger BlutdruckHäufigUngewöhnlich

Da Männer seltener routinemäßig ihre Schilddrüsenwerte prüfen lassen, wird die Unterfunktion oft erst spät erkannt. Häufig, wenn bereits deutliche Symptome wie Müdigkeit, Gewichtszunahme oder Erektionsprobleme auftreten.

Schilddrüsenunterfunktion Gewicht: Gewichtszunahme von mehreren Kilos

Schilddrüsenhormone regulieren zahlreiche Stoffwechselprozesse, die bestimmen, wie viel Energie der Körper im Ruhezustand verbraucht – den sogenannten Grundumsatz (3).

Sie sorgen dafür, dass Zellen aktiv bleiben, Energie freisetzen und Wärme produzieren. Besonders wichtig ist dabei ihre Wirkung auf:

  • Leber und Fettgewebe: Förderung von Fettabbau und Energieumwandlung
  • Muskulatur: Steigerung der Aktivität der Mitochondrien
  • Zentrales Nervensystem: Regulierung von Appetit, Sättigung und Stoffwechselrhythmus

Darüber hinaus fördern Schilddrüsenhormone sogenannte „futile cycles“ – Stoffwechselprozesse, die Energie verbrauchen, ohne unmittelbar Arbeit zu leisten. Das klingt ineffizient, ist aber entscheidend für die Wärmeerzeugung und einen aktiven Stoffwechsel (3).

Wenn die Schilddrüse zu wenig Hormone produziert, verlangsamt sich der gesamte Stoffwechsel. Der Energieverbrauch sinkt, die Körpertemperatur nimmt leicht ab, und es wird weniger Fett und Zucker verbrannt. Das führt dazu, dass viele Betroffene einer Schilddrüsenunterfunktion Gewicht zunehmen, selbst wenn sie nicht mehr essen als zuvor (3).

Typischerweise kommt es zu einer moderaten Gewichtszunahme von 3–6 Kilogramm. Diese beruht nicht nur auf vermehrtem Fettgewebe, sondern auch auf Wassereinlagerungen, die durch den verlangsamten Stoffwechsel entstehen (3).

Spannend ist, dass das Verhältnis zwischen Schilddrüse und Fettgewebe gegenseitig wirkt: Menschen mit Übergewicht zeigen häufig leicht erhöhte TSH-Werte und eine gesteigerte Umwandlung von T₄ zu T₃. Das ist eine Art kompensatorischer Mechanismus, um den verlangsamten Stoffwechsel auszugleichen. Gleichzeitig kann Fettgewebe entzündliche Botenstoffe ausschütten, die wiederum die Schilddrüsenfunktion beeinflussen (3).

Gut zu Wissen

Bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kehrt sich dieses Verhältnis um: Der Stoffwechsel läuft auf Hochtouren. Trotz gesteigertem Appetit verlieren Betroffene oft deutlich an Gewicht, da der Körper mehr Energie verbraucht, als er aufnimmt. Neben Fett wird dabei auch Muskelmasse abgebaut (3).

Schilddrüsenunterfunktion Haarausfall: Wenn Hormone das Haar beeinflussen

Haarausfall gehört zu den weniger bekannten, aber häufigen Begleiterscheinungen einer Schilddrüsenunterfunktion. Viele Betroffene bemerken Veränderungen an Haaren, Haut und Nägeln oft schon Monate bevor andere typische Symptome wie Müdigkeit, Gewichtszunahme oder Kälteempfindlichkeit auftreten (4).

Die Schilddrüsenhormone Thyroxin (T₄) und Trijodthyronin (T₃) sind entscheidend für die Regulation des Haarzyklus (4).

Die Schilddrüsenhormone fördern:

  • die Wachstumsphase (Anagenphase) der Haare,
  • die Zellteilung und Regeneration in den Haarfollikeln
  • und die Pigmentbildung des Haares.

Darüber hinaus wirken auch TRH (Thyreotropin-Releasing-Hormon) und TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) direkt auf Haut und Haarfollikel, wo sie das Wachstum und die Regeneration unterstützen (4).

Fehlen diese hormonellen Impulse, verlangsamt sich der gesamte Haarzyklus: Die Haare wachsen langsamer, werden trockener und brechen leichter (4).

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Oft tritt der Haarausfall diffus, also gleichmäßig über den gesamten Kopf verteilt auf, was ihn von hormonell bedingtem Haarausfall, wie z. B. bei Androgenmangel, unterscheidet (4).

Die gute Nachricht: Sobald die Schilddrüsenhormonwerte wieder im Gleichgewicht sind, normalisiert sich das Haarwachstum meist innerhalb einiger Monate (4).

Schilddrüsenunterfunktion – Was tun?

Eine Labordiagnostik ist die Grundlage einer jeden Therapie. Die Diagnose einer Schilddrüsenunterfunktion erfolgt in der Regel durch eine Untersuchung der Blutwerte.

Die Referenzbereiche dieser Werte sind statistisch festgelegt, können jedoch je nach Alter, Geschlecht und Labor leicht variieren. Besonders bei älteren Menschen und Schwangeren gelten daher angepasste Grenzwerte, deren Interpretation manchmal umstritten ist (1).

Zudem gibt es Störfaktoren, die die Messergebnisse verfälschen können. Dazu zählen bestimmte Medikamente wie Amiodaron oder Lithium, Nahrungsergänzungsmittel mit hoch dosiertem Biotin sowie schwere akute oder chronische Erkrankungen (1). 

Deshalb sollten Laborergebnisse niemals isoliert betrachtet, sondern immer im Zusammenhang mit den Symptomen und der gesamten Krankengeschichte beurteilt werden (1).

Wurden die Ursache und damit die konkreten Behandlungsansätze einer Schilddrüsenunterfunktion identifiziert, besteht die Therapie in der Regel aus mehreren aufeinander abgestimmten Komponenten:

  • Hormonelle Behandlung: Der zentrale Bestandteil der Therapie ist meist die Einnahme von künstlichen Hormonen, um den Mangel an Schilddrüsenhormonen auszugleichen.
  • Lebensstil und Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Zufuhr von Jod, Selen, Eisen und Zink unterstützt die Schilddrüsenfunktion zusätzlich. Übermäßiger Jodkonsum oder stark verarbeitete Lebensmittel sollten hingegen vermieden werden.
  • Begleittherapien: Bei bestimmten Ursachen, wie einer Autoimmunthyreoiditis, kann eine entzündungshemmende Ernährung, Stressreduktion oder eine Behandlung hormoneller Dysbalancen sinnvoll sein.
  • Regelmäßige Verlaufskontrolle: Da sich der Hormonbedarf im Laufe der Zeit ändern kann, sind TSH- und fT₄-Kontrollen in regelmäßigen Abständen wichtig, um Über- oder Unterdosierungen zu vermeiden.
  • Individuelle Anpassung: Bei älteren Menschen, Schwangeren oder Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen erfolgt die Einstellung besonders vorsichtig, um Nebenwirkungen zu verhindern.

Jod bei Schilddrüsenunterfunktion: Behandlung mit natürlichen Wirkstoffen

Jod ist der wichtigste Baustein für die Bildung der Schilddrüsenhormone T₄ und T₃ und damit unverzichtbar für die normale Funktion der Schilddrüse (6). 

Ein Mangel kann insbesondere in Schwangerschaft und Kindheit zu schweren Entwicklungsstörungen wie Kretinismus, Hypothyreose und kognitiven Defiziten führen, während ein Überschuss Autoimmunerkrankungen oder Funktionsstörungen der Schilddrüse begünstigen kann (5,6).

Gut zu Wissen

In Deutschland gilt die Bodenbeschaffenheit vieler Regionen als jodarm – daher wird das Land offiziell als Jodmangelgebiet eingestuft.

Neben Jod spielen weitere Mikronährstoffe eine wichtige Rolle für die Schilddrüsenfunktion (6):

  • Selen unterstützt antioxidative Enzyme und die Umwandlung von T₄ in das aktive T₃. Ein Mangel kann Autoimmunerkrankungen begünstigen.
  • Eisen ist essenziell für das Enzym Thyreoperoxidase, das an der Hormonsynthese beteiligt ist. Eisenmangel kann die Wirksamkeit einer Hormontherapie beeinträchtigen.
  • Kupfer, Vitamin A, Vitamin D, Zink und Magnesium tragen ebenfalls zu Hormonproduktion, Umwandlung und Immunregulation bei. Ein Mangel oder Überschuss kann die Schilddrüsenfunktion stören.

Hilft Ashwagandha bei Schilddrüsenunterfunktion?

Ein weiterer pflanzlicher Wirkstoff, der bereits seit Jahrhunderten in der ayurvedischen Heilmedizin zur Anwendung kommt, zeigt in aktuellen Studien (7) ebenfalls positive Auswirkungen auf niedrige Schilddrüsenhormonwerte. 

Ashwagandha, eine adaptogene Pflanze aus der ayurvedischen Medizin, zeigt vielversprechende Effekte auf die Schilddrüse – besonders bei leichter, subklinischer Hypothyreose. In einer 8-wöchigen klinischen Studie (7) erhielten 25 Teilnehmer zweimal täglich 300 mg Ashwagandha-Wurzelextrakt, während die Kontrollgruppe ein Placebo bekam.

Die Ergebnisse waren deutlich:

  • T3-Werte stiegen: Nach 4 Wochen um 18,6 %, nach 8 Wochen sogar um 41,5 %. Die Placebo-Gruppe zeigte sich hingegen einen Rückgang.
  • T4-Werte erhöhten sich: Der T4-Spiegel stieg nach 4 Wochen um 9,3 % und nach 8 Wochen um 19,6 %, während sich bei Placebo nichts änderte.
  • TSH-Werte sanken: Bereits nach 4 Wochen zeigte sich ein Rückgang, der sich nach 8 Wochen weiter verstärkte – ein Hinweis darauf, dass die Schilddrüsenfunktion ins Gleichgewicht kommt.

Kurz gesagt: Ashwagandha kann die Schilddrüsenhormonproduktion auf natürliche Weise anregen und das Hormongleichgewicht unterstützen. Für Menschen mit subklinischer Hypothyreose könnte die Pflanze daher eine wertvolle, ergänzende Option neben der konventionellen Therapie sein.

Helfen Medikamente bei Schilddrüsenunterfunktion?

Medikamente sind bei einer Schilddrüsenunterfunktion sehr wirksam, besonders wenn sie richtig dosiert und regelmäßig kontrolliert werden. Sie helfen, das Hormongleichgewicht wiederherzustellen und die Lebensqualität deutlich zu verbessern.

Das am häufigsten eingesetzte Medikament ist Levothyroxin, ein synthetisches Schilddrüsenhormon, das dem körpereigenen Thyroxin (T4) entspricht. Es wird in Tablettenform eingenommen, meist einmal täglich auf nüchternen Magen, um die bestmögliche Aufnahme zu gewährleisten.

Die Dosis richtet sich nach Körpergewicht, Alter, Herzgesundheit und individuellen Blutwerten. Besonders bei älteren Patienten oder Menschen mit Herzproblemen wird häufig mit einer niedrigeren Dosis begonnen, die dann schrittweise angepasst wird. 

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Fazit: Anzeichen einer Schilddrüsenunterfunktion richtig deuten

Eine Schilddrüsenunterfunktion ist eine häufige, aber oft unterschätzte Erkrankung, die viele Körperfunktionen beeinflusst: von Energiehaushalt und Gewicht über Stimmung und Konzentration bis hin zu Haut, Haaren und Herz-Kreislauf-System. 

Typische Symptome sind 

✅ Müdigkeit, 

✅ Kälteempfindlichkeit 

✅ Haarausfall 

✅ Gewichtszunahme

✅ verminderte Libido

✅ und Wassereinlagerungen

Diese können sich subtil entwickeln und leicht mit anderen Beschwerden verwechselt werden, besonders bei Frauen in der Menopause.

Eine regelmäßige Kontrolle der Schilddrüsenwerte – besonders ab einem gewissen Alter – kann helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern. Denn neben Medikamenten wie Levothyroxin können auch natürliche Wirkstoffe wie Ashwagandha, Jod, Selen, Eisen und andere Mikronährstoffe dazu beitragen, die normale Funktion der Schilddrüse zu unterstützen und das hormonelle Gleichgewicht wiederherzustellen.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Quellenverzeichnis:

(1) Chaker L, Bianco AC, Jonklaas J, Peeters RP. Hypothyroidism. Lancet. 2017 Sep 23;390(10101):1550-1562. doi: 10.1016/S0140-6736(17)30703-1. Epub 2017 Mar 20. PMID: 28336049; PMCID: PMC6619426.

(2) Sinha RA, Yen PM. Metabolic Messengers: Thyroid Hormones. Nat Metab. 2024 Apr;6(4):639-650. doi: 10.1038/s42255-024-00986-0. Epub 2024 Apr 26. PMID: 38671149; PMCID: PMC7615975.

(3) Joshi SR. Thyro-weight: Unlocking the Link between Thyroid Disorders and Weight. J Assoc Physicians India. 2018 Mar;66(3):75-8. PMID: 30341874.

(4) Hussein RS, Atia T, Bin Dayel S. Impact of Thyroid Dysfunction on Hair Disorders. Cureus. 2023 Aug 10;15(8):e43266. doi: 10.7759/cureus.43266. PMID: 37692605; PMCID: PMC10492440.

(5) Laurberg P, Cerqueira C, Ovesen L, Rasmussen LB, Perrild H, Andersen S, Pedersen IB, Carlé A. Iodine intake as a determinant of thyroid disorders in populations. Best Pract Res Clin Endocrinol Metab. 2010 Feb;24(1):13-27. doi: 10.1016/j.beem.2009.08.013. PMID: 20172467.

(6) Shulhai, A.-M.; Rotondo, R.; Petraroli, M.; Patianna, V.; Predieri, B.; Iughetti, L.; Esposito, S.; Street, M.E. The Role of Nutrition on Thyroid Function. Nutrients 2024, 16, 2496

(7) Sharma AK, Basu I, Singh S. Efficacy and Safety of Ashwagandha Root Extract in Subclinical Hypothyroid Patients: A Double-Blind, Randomized Placebo-Controlled Trial. J Altern Complement Med. 2018 Mar;24(3):243-248. doi: 10.1089/acm.2017.0183. Epub 2017 Aug 22. PMID: 28829155.

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