Schilddrüsenunterfunktion Gewicht: Warum Abnehmen so schwerfällt

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Schilddrüsenunterfunktion Gewicht: Warum Abnehmen so schwerfällt

Manchmal liegt es an der Ernährung, manchmal an zu wenig Bewegung oder an der genetischen Veranlagung – und manchmal scheint alles zu stimmen, doch das Abnehmen will einfach nicht gelingen. Der Grund dafür kann in einem unscheinbaren kleinen Organ im Hals liegen: der Schilddrüse.

Das Wichtigste in Kürze:

Was ist die Schilddrüse?

Die Schilddrüse ist eine kleine, schmetterlingsförmige Drüse, die sich vorne im Hals, direkt unterhalb des Kehlkopfes, befindet. Sie gehört zum endokrinen System, also dem Hormonsystem, und spielt eine zentrale Rolle in vielen Prozessen des gesamten Körpers:

  • Stoffwechselregulation: Steuert, wie schnell der Körper Energie verbrennt.
  • Herz-Kreislauf-Funktion: Beeinflusst Herzfrequenz, Herzschlagstärke und Blutdruck.
  • Wärmeproduktion / Thermoregulation: Reguliert die Körpertemperatur durch Steuerung der Energieproduktion in den Zellen.
  • Wachstum und Entwicklung: Unterstützt körperliches Wachstum, besonders bei Kindern und ist wichtig für die Entwicklung des Gehirns und Nervensystems bei Föten und Kleinkindern.
  • Verdauungsfunktion: Beeinflusst Darmtätigkeit und Verdauungsgeschwindigkeit.
  • Muskel- und Knochenfunktion: Hilft bei der Erhaltung von Muskelkraft und reguliert Calcium- und Knochenstoffwechsel über Calcitonin.
  • Nervensystem und Gehirnaktivität: Beeinflusst Konzentration, Reaktionsfähigkeit und Stimmung.
  • Reproduktion / Fruchtbarkeit: Unterstützt hormonelle Abläufe, die für Fortpflanzung wichtig sind.
  • Blutzucker- und Fettstoffwechsel: Steuert den Abbau von Fetten, Eiweißen und Zucker.

Kommt es zu einer Unterfunktion der Schilddrüse, laufen die Körperprozesse langsamer ab. Die Schilddrüse produziert weniger Hormone, die für Stoffwechsel, Herz, Verdauung, Temperaturregulation und Gehirnfunktionen wichtig sind, sodass viele Funktionen im Körper heruntergefahren werden.

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Warum nimmt man bei einer Schilddrüsenunterfunktion zu?

Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) führt häufig zu einer moderaten Gewichtszunahme von 3–6 kg, selbst wenn Ernährung und Bewegung unverändert bleiben. 

Ursachen dafür sind:

  • ein verlangsamter Stoffwechsel, der weniger Energie verbrennt
  • Zusätzlich kommt es oft zu verminderter Wärmeproduktion 
  • und Wassereinlagerungen im Gewebe. 

Auch eine subklinische Hypothyreose, bei der die Hormonwerte noch im Normbereich liegen, kann mit leichtem Gewichtsanstieg oder Adipositas verbunden sein.

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Der Stoffwechsel: Das Bindeglied zwischen Gewichtszunahme & Schilddrüse

Der Stoffwechsel bezeichnet alle biochemischen Prozesse im Körper, die Energie aus Nahrung bereitstellen, Nährstoffe in Bausteine umwandeln und Abfallprodukte abbauen. Er sorgt dafür, dass der Körper funktioniert, wächst, repariert und Wärme produziert – kurz: dass wir leben können.

Der Stoffwechsel ist das zentrale Bindeglied zwischen Schilddrüse und Gewicht. Er steuert nicht nur den Energieverbrauch, sondern beeinflusst auch Appetit, Körperzusammensetzung und die Aktivität verschiedener Organe wie Leber, Fettgewebe, Herz und Muskulatur. Über das Zentrale Nervensystem wirkt er zudem indirekt auf den Energiehaushalt.

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion ist der Stoffwechsel weniger aktiv, sodass der Körper weniger Kalorien verbrennt und Gewicht zunimmt. Umgekehrt kann eine Schilddrüsenüberfunktion trotz gesteigertem Appetit zu Gewichtsverlust führen, da der Stoffwechsel deutlich erhöht ist.

Schilddrüsenhormone und Energieverbrauch

Die Schilddrüse produziert hauptsächlich drei Hormone:

  • Thyroxin (T4): Die Vorstufe, die im Körper in die aktive Form T3 umgewandelt wird.
  • Triiodthyronin (T3): Das biologisch aktive Hormon, das den Stoffwechsel direkt ankurbelt.
  • Thyreoidea-stimulierendes Hormon (TSH): Aus der Hirnanhangsdrüse, regt die Schilddrüse an, T4 und T3 zu produzieren.

Diese Schilddrüsenhormone spielen eine zentrale Rolle dabei, wie viel Energie unser Körper im Ruhezustand verbraucht – sie bestimmen die Aktivität des Stoffwechsels. Sie beeinflussen den sogenannten Grundumsatz und den Ruheenergieverbrauch auf verschiedene Weisen:

  • Direkte Auswirkungen auf den Stoffwechsel: Sie regen den Zucker-, Fett- und Eiweißstoffwechsel an, wodurch der Körper mehr Energie verbraucht. Außerdem erhöhen sie die Durchlässigkeit der Zellmembranen für wichtige Ionen wie Natrium, Kalium und Calcium. Diese Ionen müssen aktiv transportiert werden, was zusätzliche Energie kostet.
  • Indirekte Effekte – Wärme und Mitochondrien: Über die Wärmeproduktion tragen Schilddrüsenhormone dazu bei, dass unser Körper effizient Energie umsetzt, zum Beispiel im braunen Fettgewebe. Sie fördern auch die Bildung neuer Mitochondrien – die „Kraftwerke“ unserer Zellen – was die Kapazität für Energieverbrauch weiter erhöht. Zusätzlich können sie über schnelle, nicht-genomische Signalwege kurzfristig den Energieverbrauch steigern.

Der Zusammenhang zwischen Schilddrüse und Gewicht zeigt sich bereits bei der Untersuchung von Schilddrüsenwerten bei Menschen mit Adipositas. Häufig fällt auf, dass das Schilddrüsenprofil leicht verändert ist.

TSH liegt oft im oberen Normbereich oder leicht erhöht, fT4 ist eher niedrig, während fT3 leicht erhöht sein kann. Mögliche Gründe dafür sind eine verstärkte Umwandlung von fT4 in das aktive fT3, kompensatorische Hormonreaktionen, erhöhte Leptinspiegel oder entzündliche Botenstoffe aus dem Fettgewebe.

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Liegt die Gewichtszunahme an der Schilddrüse – oder steckt etwas anderes dahinter?

Nicht jede Gewichtszunahme ist hormonell bedingt. Auch Bewegungsmangel, Stress, Schlafmangel, unausgewogene Ernährung, Medikamente oder natürliche Altersveränderungen können den Energieverbrauch senken und den Appetit beeinflussen. Eine Schilddrüsenerkrankung ist dennoch nicht immer auszuschließen.

Typisch für eine schilddrüsenbedingte Gewichtszunahme ist, dass sie in der Regel moderat ausfällt, also meist zwischen 3 und 6 Kilogramm liegt. Diese Zunahme entsteht nicht allein durch mehr Körperfett, sondern häufig auch durch vermehrte Wassereinlagerungen im Gewebe und eine Verlangsamung des Stoffwechsels. 

Typische Symptome einer schilddrüsenbedingten Gewichtszunahme bzw. Unterfunktion können sein:

  • Müdigkeit und anhaltende Erschöpfung
  • Antriebslosigkeit und verminderte Leistungsfähigkeit
  • Kälteempfindlichkeit – Frieren trotz normaler Raumtemperatur
  • Trockene Haut und brüchige Haare oder Nägel
  • Gewichtszunahme, obwohl Ernährung und Bewegung gleich bleiben
  • Verstopfung und träger Stoffwechsel
  • Konzentrationsschwierigkeiten und Gedächtnisprobleme
  • Stimmungsschwankungen oder depressive Verstimmungen

Anhand der typischen Begleitsymptome lässt sich oft gut erkennen, welche Ursache hinter der unerwünschten Gewichtszunahme steckt.

UrsacheTypische Symptome / Hinweise
SchilddrüsenunterfunktionMäßige Gewichtszunahme (3–6 kg), Müdigkeit, Kälteempfindlichkeit, trockene Haut, brüchige Haare/Nägel, Konzentrationsprobleme, Verstopfung
BewegungsmangelTrägheit, Muskelschwäche, Verspannungen, Gewichtszunahme trotz gleichbleibender Ernährung, Abnahme der Muskelmasse
Schlafmangel / SchlafstörungenTagesmüdigkeit, Konzentrationsprobleme, Stimmungsschwankungen, Heißhunger auf Kohlenhydrate, erhöhter Appetit
Stress / CortisolüberschussBauchfettzunahme, Nervosität, Schlafstörungen, Erschöpfung, emotionales Essen
Hormonelle Veränderungen (Wechseljahre, Schwangerschaft, Pille)Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen, Zyklusveränderungen, Wassereinlagerungen, Gewichtszunahme besonders an Bauch/Hüfte
Medikamente (z. B. Antidepressiva, Kortison, Betablocker)Rasche Gewichtszunahme nach Therapiebeginn, Wassereinlagerungen, gesteigerter Appetit oder verlangsamter Stoffwechsel
Wassereinlagerungen / Ödeme (z. B. Herz-, Leber- oder Nierenerkrankungen)Plötzliche Gewichtszunahme, geschwollene Beine, Füße oder Augenlider, Spannungsgefühl in der Haut
Ungesunde Ernährung & KalorienüberschussStändiger Hunger oder Heißhunger, Vorliebe für Zucker/Fett, Energietiefs nach Mahlzeiten, Völlegefühl, schleichende Gewichtszunahme

Abnehmen trotz Schilddrüsenunterfunktion: 5 Tipps 

Die gute Nachricht ist: Wenn die Schilddrüsenhormone richtig eingestellt sind, funktioniert das Abnehmen im Grunde genauso wie bei Menschen ohne Schilddrüsenerkrankung. 

Die Hormonersatztherapie sorgt dafür, dass der Stoffwechsel wieder ins Gleichgewicht kommt und der Körper Energie normal verwerten kann.

Um diesen Normalzustand zu erreichen, reicht die regelmäßige Einnahme der Schilddrüsenhormone zwar als Grundlage aus – doch es gibt darüber hinaus natürliche Wirkstoffe und einfache Tipps, die deinen Körper dabei unterstützen können, das hormonelle Gleichgewicht schneller wiederherzustellen und langfristig zu stabilisieren.

Danach hängt der Erfolg von einer Kombination aus Ernährung, Bewegung, Lebensstil und Geduld ab. Statt auf radikale Diäten oder gefährliche „Wundermittel“ zu setzen, lohnt es sich, auf natürliche und nachhaltige Strategien zu vertrauen, die den Stoffwechsel unterstützen und das Wohlbefinden fördern.

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1. Schilddrüsenhormone optimal einstellen

Die wichtigste Voraussetzung, um bei einer Schilddrüsenunterfunktion erfolgreich Gewicht zu verlieren, ist eine optimal eingestellte Hormonersatztherapie. Wenn der Körper zu wenig Schilddrüsenhormone erhält, läuft der gesamte Stoffwechsel verlangsamt ab – der Energieverbrauch sinkt, Fett wird schlechter verbrannt, und selbst eine gesunde Ernährung zeigt oft kaum Wirkung.

Deshalb ist es entscheidend, die Dosierung der Schilddrüsenhormone individuell anzupassen. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich, und selbst kleine Abweichungen können sich auf Energie, Stimmung, Gewicht und allgemeines Wohlbefinden auswirken.

Tipp:

Lass deine Schilddrüsenwerte regelmäßig kontrollieren, insbesondere TSH, freies T3 (fT3) und freies T4 (fT4). Diese Werte zeigen, ob dein Körper ausreichend mit Hormonen versorgt ist und ob die Umwandlung von T4 in das aktive T3 optimal funktioniert.

Wenn du trotz Therapie weiterhin typische Symptome wie Müdigkeit, Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit oder Konzentrationsprobleme bemerkst, lohnt es sich, gemeinsam mit deiner Ärztin oder deinem Arzt die Dosierung zu überprüfen oder weitere mögliche Ursachen abzuklären.

2. Auf die richtige Ernährung & Bewegung achten

Eine interessante Studie (2) hat genau das untersucht, was viele Betroffene beschäftigt: Kann man mit der richtigen Ernährung bei einer Schilddrüsenunterfunktion genauso erfolgreich abnehmen wie mit einer gesunden Schilddrüse – vorausgesetzt, die Hormone sind richtig eingestellt?

Forscherinnen und Forscher verglichen in einer retrospektiven Kohortenstudie 69 adipöse Frauen mit einer Schilddrüsenunterfunktion, die mit L-Thyroxin (LT4) behandelt wurden und normale TSH-Werte hatten, mit 69 gleichaltrigen Frauen ohne Schilddrüsenerkrankung. 

Alle Teilnehmerinnen hatten einen BMI von mindestens 30 kg/m² und erhielten das gleiche Gewichtsreduktionsprogramm:

  • Eine kalorienreduzierte Ernährung: 500–1000 kcal Defizit pro Tag mit individueller Beratung durch eine Diätassistentin
  • Regelmäßige Bewegung: 5 x pro Woche, 30 Minuten moderate Aktivität
  • Metformin bei Insulinresistenz oder Prädiabetes, wenn der Arzt es für sinnvoll hielt

Über mindestens ein Jahr hinweg wurden Körpergewicht, BMI, Blutzucker, Insulin, Blutfette und Schilddrüsenwerte regelmäßig kontrolliert.

Die Ergebnisse der Studie:

  • Beide Gruppen verloren im Median etwa 5 % ihres Ausgangsgewichts, was einem signifikanten Gewichtsverlust entspricht.
  • Der Umfang der Gewichtsreduktion war in beiden Gruppen gleich – also kein Nachteil für Frauen mit Hypothyreose, solange ihre Schilddrüsenwerte im Normbereich lagen.
  • Auch die Veränderungen der metabolischen Parameter (z. B. Blutzucker, Lipide, Insulinresistenz) zeigten keine relevanten Unterschiede zwischen den Gruppen.
  • Innerhalb der Hypothyreose-Gruppe spielte die Ursache der Erkrankung keine Rolle für den Erfolg der Gewichtsabnahme.

Die Studie zeigt deutlich: Wenn die Schilddrüsenhormone gut eingestellt sind, können Frauen mit Hypothyreose genauso effektiv abnehmen wie Frauen mit gesunder Schilddrüse.

Neben der richtigen Ernährung bei einer Schilddrüsenunterfunktion hilft auch der Verzicht auf eine handvoll verbotener Lebensmittel bei einer Schilddrüsenunterfunktion. Einige Nahrungsmittel können nämlich die Symptome verschlimmern oder den Stoffwechsel zusätzlich bremsen – und damit das Abnehmen erschweren.

3. Jod, Selen, Eisen & Co nicht vergessen

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion spielt nicht nur die Hormonproduktion selbst eine Rolle, sondern auch der Nährstoffhaushalt. Bestimmte Vitamine und Mineralstoffe sind eng mit der Funktion der Schilddrüse und dem Energiestoffwechsel verbunden. Ein Mangel kann die Symptome verstärken und die Wirkung der Behandlung beeinträchtigen.

  • Jod – wichtig, aber mit Maß: Jod ist ein zentraler Baustein für die Bildung von Schilddrüsenhormonen. Sowohl ein Mangel als auch ein Überschuss können den Hormonhaushalt stören, wobei Deutschland europaweit als eines der jodärmsten Länder gilt und als Mangelgebiet eingestuft wurde. 
  • Selen – Schutz für die Schilddrüse: Selen wirkt antioxidativ und entzündungshemmend. Es unterstützt die Umwandlung von T4 in das aktive T3 und kann die Schilddrüse vor oxidativem Stress schützen.
  • Eisen – unverzichtbar für die Hormonbildung: Ohne Eisen kann die Schilddrüse keine Hormone produzieren. Ein Eisenmangel ist bei Hypothyreose nicht selten und kann Müdigkeit, Haarausfall und Gewichtszunahme verstärken. Der Ferritinwert im Blut gibt Aufschluss über die Eisenreserven und sollte regelmäßig kontrolliert werden.
  • Magnesium – unterschätzter Helfer: Magnesium unterstützt zahlreiche Enzyme im Energiestoffwechsel und kann helfen, Müdigkeit, Muskelverspannungen oder Kopfschmerzen zu lindern – Symptome, die bei Schilddrüsenunterfunktion häufig vorkommen.
  • Vitamin D – wichtig für Immunsystem und Energie: Ein Vitamin-D-Mangel ist weit verbreitet und kann den Stoffwechsel zusätzlich verlangsamen. Vitamin D unterstützt das Immunsystem, wirkt entzündungshemmend und fördert das allgemeine Wohlbefinden. Besonders in den Wintermonaten kann eine gezielte Supplementierung sinnvoll sein.
  • Vitamin B12 – Energie fürs Nervensystem: Vitamin B12 spielt eine zentrale Rolle für Nervenfunktion, Konzentration und Energieproduktion. Ein Mangel kann Müdigkeit und Antriebslosigkeit verstärken. Entgegen einem weitverbreiteten Irrglauben lohnt sich eine regelmäßige Kontrolle nicht nur bei vegetarischer oder veganer Ernährung.

Die ausreichende Versorgung mit diesen Nährstoffen ist entscheidend, um Stoffwechsel und Schilddrüse in Schwung zu halten, da sie auch an der Verwertung der eingenommenen Hormone beteiligt sind. 

Sie ersetzen jedoch keine Hormonersatztherapie, sind aber für viele weitere Körperfunktionen unverzichtbar – deshalb ist eine regelmäßige Kontrolle und Beobachtung besonders wichtig und empfehlenswert.

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4. Stress reduzieren und ausreichend schlafen mit Schwarzkümmelöl & Ashwagandha 

Chronischer Stress und Schlafmangel können den Erfolg jeder Gewichtsreduktion sabotieren. Stresshormone wie Cortisol hemmen den Stoffwechsel, blockieren die Fettverbrennung und fördern Heißhungerattacken. 

Gleichzeitig bringt zu wenig Schlaf den Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht – besonders bei einer Schilddrüsenunterfunktion, wo der Körper ohnehin mehr Energie braucht, um in Balance zu bleiben.

Doch die Natur bietet wertvolle Unterstützung: Bestimmte Pflanzenstoffe und Mikronährstoffe können helfen, Körper und Geist zu beruhigen, den Energiehaushalt zu stabilisieren und so indirekt auch das Abnehmen zu erleichtern.

1. Schwarzkümmelöl: Natürlicher Entzündungsschutz

Schwarzkümmelöl enthält eine Vielzahl bioaktiver Pflanzenstoffe mit entzündungshemmenden, antioxidativen und immunregulierenden Eigenschaften.

In einer Studie (3) mit 40 Personen, die an einer Schilddrüsenunterfunktion aufgrund einer Autoimmunerkrankung litten, zeigte sich nach acht Wochen täglicher Einnahme von 2 g Schwarzkümmel-Pulver:

  • TSH und Anti-TPO-Antikörper sanken deutlich,
  • T3 stieg signifikant an,
  • Gewicht, BMI und Taillenumfang reduzierten sich spürbar.

Die Forschenden vermuten, dass die positiven Effekte vor allem auf die antiinflammatorischen und immunmodulierenden Wirkungen von Schwarzkümmel zurückzuführen sind.

2. Ashwagandha: Balance für Körper und Geist

Ashwagandha, auch bekannt als indischer Ginseng, ist ein bewährtes Adaptogen aus der ayurvedischen Medizin. Adaptogene helfen dem Körper, besser mit Stress umzugehen und das hormonelle Gleichgewicht zu stabilisieren.

Studien (4)(5) deuten darauf hin, dass Ashwagandha bei Schilddrüsenunterfunktion mehr helfen kann, als nur Stresshormone zu regulieren, Müdigkeit zu verringern, sowie Schlafqualität und Stimmung zu verbessern.

Bei gesunden Probanden führte die Einnahme von Ashwagandha zu:

  • Gewichtsabnahme: Ashwagandha-Gruppe: 3,03 % vs. Placebo: 1,46 %
  • BMI-Reduktion: Woche 4: −2,08 % vs. Placebo: −1,03 %, Woche 8: −2,93 % vs. Placebo: −1,4 %
  • Essverhalten verbessert: weniger unkontrolliertes und emotionales Essen in der Ashwagandha-Gruppe im Vergleich zu Placebo

Während sich diese Effekte auf Personen mit ausgeglichenem Schilddrüsenhormonspiegel beziehen, zeigte eine andere Studie (5), dass Ashwagandha auch helfen kann, die für eine effektive Gewichtsabnahme benötigte Hormonbalance zu erreichen. 

Patienten mit einer Schilddrüsenunterfunktion zeigten bereits nach einer 8-wöchigen Anwendung deutlich gesenkte TSH-Werte – ein wichtiger Indikator für die Normalisierung der Schilddrüsenfunktion. 

Kann man mithilfe von Schilddrüsenhormonen abnehmen?

Grundsätzlich ist es möglich, durch Schilddrüsenhormone Gewicht zu verlieren. Diese Hormone spielen eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel: Sie beschleunigen zahlreiche biochemische Prozesse im Körper, erhöhen die Wärmeproduktion und steigern den Kalorienverbrauch – selbst im Ruhezustand. 

Genau diese Effekte führen dazu, dass manche Menschen glauben, eine höhere Dosis an Schilddrüsenhormonen könne beim Abnehmen helfen.

Tatsächlich findet man künstliche Schilddrüsenhormone deshalb immer wieder als Inhaltsstoffe in illegalen „Abnehmpillen“. Der Gedanke dahinter: Wenn der Stoffwechsel auf Hochtouren läuft, verbrennt der Körper automatisch mehr Kalorien und das Gewicht sinkt.

Doch das ist ein gefährlicher Trugschluss. Ein nennenswerter Gewichtsverlust bei einer intakten Schilddrüse tritt erst ein, wenn die Einnahme von Schilddrüsenhormonen zu einer künstlich ausgelösten Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) führt. Dabei wird der Stoffwechsel so stark beschleunigt, dass der Körper dauerhaft unter Stress steht.

Die Folgen können gravierend sein:

  • Herz-Kreislauf-Belastung: Herzrasen, Bluthochdruck, Rhythmusstörungen und im schlimmsten Fall Herzversagen.
  • Muskelschwäche und Knochenschwund: Durch den beschleunigten Abbau von Eiweiß- und Knochenstrukturen.
  • Psychische Symptome: Nervosität, Schlafstörungen, Angstzustände oder Reizbarkeit.
  • Allgemeine Erschöpfung: Trotz erhöhtem Energieverbrauch fühlt man sich oft müde und ausgebrannt.

Statt zu einer nachhaltigen Gewichtsreduktion führt eine künstlich herbeigeführte Überfunktion daher häufig zu gesundheitlichen Problemen, die langfristig weit schwerer wiegen als das eigentliche Ziel, ein paar Kilo zu verlieren.

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Fazit: Gewichtszunahme bei Schilddrüsenunterfunktion stoppen

Die Schilddrüse spielt eine zentrale Rolle für den Energiehaushalt und Stoffwechsel. Eine Unterfunktion kann zu moderater Gewichtszunahme, geringere Wärme- und Energieproduktion und Wassereinlagerungen führen, während eine Überfunktion meist mit Gewichtsverlust einhergeht.

Wenn das Gewicht unerklärlich steigt, sollte daher immer auch die Schilddrüsenfunktion überprüft werden.

Typische Begleitsymptome einer Unterfunktion, die die Diagnose erleichtern können, sind unter anderem:

✅ Müdigkeit und Antriebslosigkeit

✅ Kälteempfindlichkeit

✅ Trockene Haut und brüchiges Haar

✅ Verstopfung

✅ Konzentrationsprobleme oder Vergesslichkeit

✅ Niedrige Herzfrequenz

Eine frühzeitige Erkennung und optimale Einstellung der Schilddrüsenhormone zusammen mit gesunder Ernährung, Bewegung und gezielter Nährstoffversorgung kann helfen, die Gewichtszunahme zu stoppen und den Stoffwechsel wieder anzukurbeln.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Schilddrüsenunterfunktion Gewicht

Quellenverzeichnis:

(1) Joshi SR. Thyro-weight: Unlocking the Link between Thyroid Disorders and Weight. J Assoc Physicians India. 2018 Mar;66(3):75-8. PMID: 30341874.

(2) Gokkaya N, Aydin K. Efficacy of levothyroxine monotherapy in achieving clinical euthyroidism and its impact on weight loss in women with hypothyroidism and obesity. Sci Rep. 2024 Nov 13;14(1):27822. doi: 10.1038/s41598-024-78185-w. PMID: 39537668; PMCID: PMC11561251.

(3) Farhangi MA, Dehghan P, Tajmiri S, Abbasi MM. The effects of Nigella sativa on thyroid function, serum Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) – 1, Nesfatin-1 and anthropometric features in patients with Hashimoto’s thyroiditis: a randomized controlled trial. BMC Complement Altern Med. 2016 Nov 16;16(1):471. doi: 10.1186/s12906-016-1432-2. PMID: 27852303; PMCID: PMC5112739.

(4) Choudhary D, Bhattacharyya S, Joshi K. Body Weight Management in Adults Under Chronic Stress Through Treatment With Ashwagandha Root Extract: A Double-Blind, Randomized, Placebo-Controlled Trial. J Evid Based Complementary Altern Med. 2017 Jan;22(1):96-106. doi: 10.1177/2156587216641830. Epub 2016 Apr 6. PMID: 27055824; PMCID: PMC5871210.

(5) Sharma AK, Basu I, Singh S. Efficacy and Safety of Ashwagandha Root Extract in Subclinical Hypothyroid Patients: A Double-Blind, Randomized Placebo-Controlled Trial. J Altern Complement Med. 2018 Mar;24(3):243-248. doi: 10.1089/acm.2017.0183. Epub 2017 Aug 22. PMID: 28829155.

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