Selen für die Schilddrüse: Wirkung, Dosierung und wichtige Tipps 

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Selen für die Schilddrüse: Wirkung, Dosierung und wichtige Tipps 

Die Schilddrüse und Selen bilden ein eng abgestimmtes Team. Mehrere Arten von sogenannten Selenoproteinen sorgen dafür, dass die Produktion und Aktivierung der Schilddrüsenhormone reibungslos abläuft. Fehlt Selen, kann die Schilddrüse ihre Aufgaben nicht optimal erfüllen, was langfristig zu einer Unterfunktion und den damit verbundenen gesundheitlichen Folgen führen kann.

Das Wichtigste in Kürze:

Was ist Selen?

Selen ist ein lebenswichtiges Spurenelement, das der Körper nur in sehr geringen Mengen benötigt – diese aber sind entscheidend. Denn es wird für die Bildung sogenannter Selenoproteine gebraucht und der Körper kann es selbst nicht herstellen. Selenoproteine sind spezielle Eiweißverbindungen, die in nahezu allen Körperzellen vorkommen und viele wichtige Aufgaben erfüllen.

Die wichtigsten Aufgaben von Selen im Körper sind:

  • Stärkung des Immunsystems: Selen unterstützt die Abwehrkräfte und hilft dem Körper, sich besser gegen Krankheitserreger zu schützen.
  • Förderung von gesunden Haaren und Nägeln: Es trägt zur Stabilität und Regeneration dieser Gewebe bei.
  • Unterstützung der Fruchtbarkeit bei Männern, da es an der Bildung gesunder Samenzellen beteiligt ist.
  • Schutz der Zellen vor oxidativem Stress: Als starkes Antioxidans beugt Selen Zellschäden und vorzeitigem Altern vor und kann das Risiko für Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Leiden, Arteriosklerose, Arthritis und Krebs senken.
  • Regulierung der Schilddrüsenfunktion: Selen ist entscheidend für die Bildung, Aktivierung und den Schutz der Schilddrüsenhormone.

Die Schilddrüse ist dabei das selenreichste Organ im Körper. Das liegt daran, dass Selen eine Schlüsselrolle für ihre Gesundheit und Funktion spielt. Es schützt die empfindlichen Schilddrüsenzellen vor schädlichen Sauerstoffverbindungen, sogenanntem oxidativem Stress, und sorgt dafür, dass die Schilddrüsenhormone richtig gebildet, aktiviert und abgebaut werden.

Dafür benötigt der Körper vor allem die wichtigen selenabhängigen Enzyme Glutathionperoxidasen (GPx) und Deiodinasen (DIOs).

  • Glutathionperoxidasen wirken wie ein Schutzschild für die Schilddrüse, indem sie freie Radikale abfangen und Entzündungen entgegenwirken.
  • Deiodinasen wandeln das inaktive Thyroxin (T4) in das aktive Trijodthyronin (T3) um – also das Hormon, das den Stoffwechsel tatsächlich antreibt.

Ein Selenmangel kann daher den Hormonstoffwechsel stören, die Aktivität dieser Enzyme herabsetzen und die Schilddrüse anfälliger für Entzündungen und Autoimmunreaktionen machen. Studien (1) zeigen, dass ein niedriger Selenstatus mit einem erhöhten Risiko für Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis oder einer Schilddrüsenunterfunktion verbunden ist.

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Wie viel Selen braucht der Körper?

Die empfohlene tägliche Selenzufuhr variiert je nach Alter, Geschlecht und Lebenssituation – etwa während der Schwangerschaft oder Stillzeit. Im Durchschnitt benötigen Erwachsene rund 60 bis 70 Mikrogramm Selen pro Tag (1).

Bei anhaltendem Stress, chronischen Entzündungen, Schilddrüsenproblemen oder einer vegetarischen bzw. veganen Ernährung kann der Bedarf jedoch etwas höher liegen (1).

AlterMänner (µg/Tag)Frauen (µg/Tag)
Säuglinge
0 – < 4 Monate1010
4 – < 12 Monate1515
Kinder & Jugendliche
1 – < 4 Jahre1515
4 – < 7 Jahre2020
7 – < 10 Jahre3030
10 – < 13 Jahre4545
13 – < 15 Jahre6060
15 – < 19 Jahre7060
Erwachsene
19 – < 25 Jahre7060
25 – < 51 Jahre7060
51 – < 65 Jahre7060
≥ 65 Jahre7060
Schwangere60
Stillende75
(1)

Selenium & Schilddrüse: Warum ein Mangel weitreichende Folgen hat

Selen ist ein unverzichtbares Spurenelement für eine gesunde Schilddrüse. Ein Mangel daran kann das Risiko für verschiedene Schilddrüsenerkrankungen deutlich erhöhen. 

Darunter: 

  • Morbus Basedow (Graves’ Disease) & Augenbeteiligung: Ein Mangel an Selen erhöht das Risiko für Morbus Basedow (2) – eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse. Dabei produziert das Immunsystem Antikörper, die die Schilddrüse übermäßig stimulieren, sodass sie zu viele Hormone bildet. Ein besonderes Symptom sind dabei die hervortretenden Augen, auch Graves’ Orbitopathie genannt.
  • Hashimoto-Thyreoiditis: Selenmangel wird mit Hashimoto-Thyreoiditis und einer Unterfunktion der Schilddrüse in Verbindung gebracht. Besonders Frauen und ältere Menschen sind häufig betroffen (2).
  • Kretinismus und angeborene Hypothyreose: In Regionen, in denen sowohl Jod als auch Selen mangelhaft vorhanden sind, kann ein Selenmangel die normale Entwicklung der Schilddrüse bei Neugeborenen stören und so Kretinismus begünstigen (2). Kretinismus ist eine schwere Form der angeborenen Schilddrüsenunterfunktion, bei der es zu körperlichen als auch geistigen Wachstumsverzögerungen kommt.
  • Schilddrüsenkrebs: Niedrige Selenwerte können das Risiko für Schilddrüsenkrebs erhöhen und das Fortschreiten der Erkrankung begünstigen (2). 

Ursachen & Risikofaktoren: Wie entsteht ein Selenmangel?

In bestimmten Gegenden mit selenarmen Böden, wie etwa in Teilen Afrikas oder Asiens, kann der Selengehalt regionaler Nahrungsmittel stark reduziert sein – dort tritt Selenmangel häufiger auf. 

Nach aktuellem Wissensstand ist ein Selenmangel in Deutschland tatsächlich nicht ungewöhnlich, da viele mitteleuropäische Böden – insbesondere in Deutschland, Österreich und der Schweiz – naturgemäß arm an Selen sind. Dadurch können pflanzliche Lebensmittel weniger Selen enthalten als in Regionen mit selenreichen Böden.

Trotzdem gilt ein ausgeprägter Selenmangel in Europa insgesamt als relativ selten, wenn Menschen sich vielseitig ernähren. Unterversorgungen können jedoch auftreten, besonders bei sehr einseitiger Ernährung oder bei Ernährungsformen, die ohne sorgfältige Planung zu geringe Mengen an selenreichen Lebensmitteln enthalten, wie z. B. eine rein pflanzliche Ernährung.

Ein häufiger Grund für Selenmangel liegt jedoch nicht allein in der Zufuhr, sondern darin, dass der Körper Selen nicht ausreichend aufnehmen oder verwerten kann. Besonders zwei Faktoren spielen dabei eine Rolle:

1. Erkrankungen als Hauptursache für Selenmangel in Europa: 

In Europa entsteht ein Selenmangel meist nicht allein durch eine zu geringe Aufnahme über die Nahrung, sondern als Folge bestimmter Erkrankungen, die entweder die Aufnahme im Darm behindern oder den Verlust von Selen erhöhen.

  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (z. B. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa): Bei diesen Erkrankungen ist die Darmschleimhaut dauerhaft entzündet. Dadurch wird die Aufnahme von Mikronährstoffen, darunter auch Selen, stark beeinträchtigt. Zusätzlich führen häufige Durchfälle und eine eingeschränkte Nahrungsaufnahme zu weiteren Verlusten.
  • Mukoviszidose (Cystische Fibrose): Diese angeborene Stoffwechselerkrankung beeinträchtigt die Funktion von Lunge, Bauchspeicheldrüse und Verdauungssystem. Durch die verminderte Enzymproduktion der Bauchspeicheldrüse kann Selen aus der Nahrung schlechter aufgenommen werden. Außerdem kommt es oft zu einem erhöhten Energie- und Nährstoffbedarf, der das Risiko für Mangelzustände zusätzlich erhöht.
  • Kurzdarmsyndrom: Menschen mit Kurzdarmsyndrom haben aufgrund von Operationen oder angeborenen Fehlbildungen eine verkürzte oder funktionsgestörte Dünndarmstrecke. Da der Dünndarm der Hauptort der Selenaufnahme ist, kann der Körper nur noch sehr begrenzt Nährstoffe resorbieren – ein Selenmangel ist hier nahezu unvermeidlich.
  • Niereninsuffizienz oder chronische Dialyse: Bei einer eingeschränkten Nierenfunktion wird Selen vermehrt über den Urin ausgeschieden. Patienten, die regelmäßig dialysiert werden, verlieren zusätzlich größere Mengen Selen über das Dialyseverfahren, was langfristig zu einer deutlichen Unterversorgung führen kann.

2. Nährstoffmangel erschwert die Selenaufnahme

Ist die Grundlage einer ausgewogenen, nährstoffreichen Ernährung nicht gegeben, erschwert es dem Körper die Selenaufnahme.

  • Vitamin E – der antioxidative Partner: Vitamin E und Selen wirken im Körper eng zusammen. Beide schützen Zellen vor oxidativem Stress und unterstützen sich gegenseitig in ihrer Funktion. Ist der Vitamin-E-Spiegel zu niedrig, kann Selen seine schützende Wirkung schlechter entfalten – und umgekehrt. 
  • Eisenstatus: Es gibt Hinweise darauf, dass der Eisen- und Selenstatus im Körper miteinander in Beziehung stehen können. Studien zeigen teils Zusammenhänge zwischen niedrigem Eisen- und Selenstatus
  • Aminosäuren: Selen wird im Körper überwiegend in Form von sogenannten Seleno-Aminosäuren aufgenommen – etwa Selenmethionin oder Selenocystein. Eine eiweißarme Ernährung oder Störungen im Aminosäurenstoffwechsel können daher die Aufnahme und den Transport von Selen im Körper verringern.
  • Darmflora (Mikrobiom): Eine gesunde Darmflora spielt eine zentrale Rolle bei der Aufnahme vieler Nährstoffe – so auch bei Selen. Ist das Gleichgewicht der Darmbakterien gestört, etwa durch eine unausgewogene Ernährung, Antibiotika oder chronische Entzündungen, kann das die Selenaufnahme erheblich einschränken. 
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Entsteht durch einen Selenmangel eine Schilddrüsenunterfunktion?

Fehlen dem Körper ausreichend Selenoproteine, geraten wichtige Prozesse aus dem Gleichgewicht – allen voran die Umwandlung des Schilddrüsenhormons Thyroxin (T4) in seine aktive Form Trijodthyronin (T3).

Normalerweise produziert der Körper deutlich mehr des länger haltbaren T4, um es bei Bedarf in das wirksamere T3 umzuwandeln. Dieses aktive Hormon ist entscheidend: Es gelangt in die Organe und aktiviert dort lebenswichtige Funktionen wie Stoffwechsel, Energieproduktion und Körpertemperaturregulation.

Da T3 nur eine kurze Halbwertszeit von etwa 24 Stunden hat, stellt die Schilddrüse selbst nur kleine Mengen her. Wenn jedoch zu wenig Selen vorhanden ist, kann der Körper T4 nicht ausreichend in T3 umwandeln. Der Stoffwechsel fährt herunter, und es treten die typischen Beschwerden einer Schilddrüsenunterfunktion auf.

Typische Symptome eines Selenmangels mit Schilddrüsenbeteiligung:

  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Gewichtszunahme trotz unveränderter Ernährung
  • Kälteempfindlichkeit
  • Trockene Haut und brüchige Haare
  • Konzentrationsprobleme und „Brain Fog“
  • Stimmungsschwankungen oder depressive Verstimmungen
  • Langsamer Puls und niedriger Blutdruck
  • Muskelschwäche und Antriebslosigkeit

Kann durch einen Selenmangel eine Schilddrüsenentzündung entstehen?

Eine Schilddrüsenentzündung kann akut, subakut oder chronisch verlaufen. Während akute Formen meist durch bakterielle oder virale Infektionen entstehen und mit Schmerzen, Fieber und Schwellung einhergehen, sind chronische Formen häufig autoimmun bedingt – das heißt, das Immunsystem greift das eigene Schilddrüsengewebe an.

Selenoproteine wirken antioxidativ und entzündungshemmend: Sie neutralisieren freie Radikale, die bei der Hormonproduktion entstehen, und verhindern, dass Schilddrüsenzellen geschädigt werden.

Wenn zu wenig Selen vorhanden ist, sinkt die Aktivität dieser schützenden Enzyme. Dadurch steigt der oxidative Stress in der Schilddrüse – das Gewebe wird anfälliger für Entzündungen und Autoimmunreaktionen. Das Immunsystem kann dann fälschlicherweise Schilddrüsenzellen angreifen, was zu einer chronischen Entzündung führt.

Eine französische Studie (3) zeigte zudem, dass Selen insbesondere Frauen vor der Bildung eines Kropfes schützen kann. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass selbst bei Menschen ohne ausgeprägten Selenmangel ein höherer Selenstatus mit einer besseren Schilddrüsengesundheit und somit einem geringeren Risiko für die Entstehung einer Schilddrüsenentzündung verbunden ist.

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Einnahmetipps: So nimmst du Selen richtig ein

Bevor du Selen einnimmst, sollte zuerst dein Selenstatus überprüft werden. Nur so lässt sich sicher feststellen, ob tatsächlich ein Mangel vorliegt – und ob eine Supplementierung sinnvoll ist.

Selen kann im Blut, Urin oder in den Haaren gemessen werden. Als besonders aussagekräftig gilt dabei der Wert des Selenoprotein P, da er den funktionellen Selenstatus im Körper besser widerspiegelt als das reine anorganische Selen.

Erst wenn die Werte bekannt sind, kann individuell entschieden werden, ob und in welcher Dosierung eine zusätzliche Einnahme von Selen notwendig ist.

Wie kann man Selen einnehmen?

Selen kann über die Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden. Tierfutter darf in der Europäischen Union mit Selen angereichert werden. Deshalb können tierische Lebensmittel wie Fleisch und Ei relativ konstant zur Selenversorgung beitragen. 

Pflanzliche Lebensmittel können ebenfalls einen wichtigen Beitrag leisten – ihr Selengehalt schwankt jedoch stark, da er vom Selengehalt der Böden abhängt. In Europa sind die Böden vergleichsweise selenarm, weshalb Pflanzen hier oft weniger Selen enthalten als etwa in den USA.

Zu den pflanzlichen Lebensmitteln mit potenziell hohem Selengehalt zählen:

  • Paranüsse (besonders selenreich, aber nur in kleinen Mengen verzehren, da sie auch Radium anreichern können),
  • Kohlsorten wie Brokkoli oder Weißkohl,
  • Zwiebelgemüse wie Knoblauch und Zwiebeln,
  • Spargel, Pilze und Hülsenfrüchte wie Linsen.

Wenn die Ernährung nicht ausreicht – etwa bei bestimmten Erkrankungen, veganer Ernährung oder nachgewiesenem Mangel – kann Selen auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln eingenommen werden.

Dabei gilt:

  • Organische Selenverbindungen wie Selenomethionin oder Selenhefe werden vom Körper besser aufgenommen und gespeichert.
  • Anorganische Formen wie Natriumselenit wirken schneller, werden aber auch rascher wieder ausgeschieden.

Was verstärkt die Wirkung von Selen auf die Schilddrüse?

Die Wirkung von Selen auf die Schilddrüse lässt sich durch bestimmte Begleitstoffe und Nährstoffe deutlich verbessern:

  • Myo-Inositol + Selen: Studien (4) zeigen, dass die Kombination von Myo-Inositol (MI) und Selen wirksamer ist als Selen allein. Sie senkt die Schilddrüsenhormone TSH, erhöht fT4 und reduziert Anti-TPO-Antikörper stärker.
    Myo-Inositol unterstützt die TSH-Signalübertragung und verbessert die Hormonproduktion der Schilddrüse.
  • Zink + Selen: Eine ausreichende Zufuhr von Zink verstärkt ebenfalls die Wirkung von Selen. In der NHANES-Studie (5) zeigte sich, dass Personen mit niedriger Zinkaufnahme ein höheres Risiko für eine neue Schilddrüsenunterfunktion hatten. Besonders betroffen waren Frauen und Übergewichtige.
    Das Risiko war am größten, wenn sowohl Selen- als auch Zinkaufnahme niedrig war.
  • Jod + Selen: Selen und Jod arbeiten eng zusammen. Selen ist Bestandteil der Enzyme (z. B. Deiodinasen), die Jod in die aktiven Schilddrüsenhormone T3 und T4 einbauen. Bei ausreichender Selenversorgung wird Jod effizienter genutzt; umgekehrt kann Selenmangel die Jodverwertung hemmen.
  • Probiotische und ballaststoffreiche Lebensmittel tragen dazu bei, das Mikrobiom zu stärken und die Nährstoffverwertung zu optimieren.
  • Omega-3-Fettsäuren: Omega 3 kann Entzündungen reduzieren, wodurch die antioxidative Wirkung von Selen auf die Schilddrüse noch wirksamer wird, insbesondere bei Autoimmunerkrankungen.

Für eine optimale Schilddrüsenunterstützung sollte Selen nicht isoliert betrachtet werden – Myo-Inositol und Zink können die Effekte deutlich verstärken, insbesondere bei Autoimmunthyreoiditis oder beginnender Unterfunktion.

Selen Nebenwirkungen: Kann man zu viel Selen nehmen?

Selen ist ein lebenswichtiges Spurenelement, doch zu viel davon kann dem Körper schaden. Schon bei einer moderaten Überdosierung können erste Symptome auftreten, wie:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Durchfall und Bauchschmerzen
  • Haarausfall
  • Veränderungen der Nägel, die brüchig werden oder weiße Flecken zeigen

Bei sehr hohen Mengen ab etwa 900 bis 1000 µg pro Tag können toxische Effekte auftreten. Dazu gehören:

  • Starker Haarausfall und Nagelverlust (1)
  • Magen-Darm-Beschwerden (1)
  • Neurologische Störungen wie Taubheitsgefühle oder Kribbeln (1)
  • Müdigkeit und Reizbarkeit
  • Nervenschäden
  • Schäden an Leber oder Nieren
  • Atembeschwerden in extremen Fällen
  • Ein typischer „Knoblauchgeruch“ des Atems bei akuter Überdosierung

Eine Überschreitung des täglich empfohlenen Mindestbedarfs sollte daher nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, ist jedoch in den seltensten Fällen notwendig. Viel wichtiger ist eine konstante Sicherung der täglich empfohlenen Selendosis. 

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Fazit: Selen und sein bedeutender Einfluss auf die Schilddrüse

Selen ist ein essenzielles Spurenelement, das eine zentrale Rolle für die Schilddrüse spielt – es unterstützt die Hormonproduktion, schützt die Drüse vor oxidativem Stress und kann besonders bei Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto von Vorteil sein.

Allerdings gilt: Mehr ist nicht immer besser. Eine zu hohe Selenzufuhr kann Nebenwirkungen verursachen, von Haarausfall und Nagelveränderungen bis hin zu ernsteren toxischen Effekten. Deshalb sollte die Selenversorgung individuell abgestimmt und idealerweise über den Selenstatus kontrolliert werden.

Wer seinen Körper bei der Aufnahme des wichtigen Selens unterstützen möchte, findet Hilfe bei:

Myo-Inositol: Gemeinsam wirken Myo-Inositol und Selen effektiver, als Selen allein.

Ausgewogener Ernährung, die auch Jod, Zink und Vitamin E enthält

Gezielter Supplementierung, wenn der Selenstatus zu niedrig ist

Regelmäßiger Kontrolle des Selenstatus, um Unter- oder Überversorgung zu vermeiden

Mit der richtigen Dosierung kann Selen die Schilddrüse effektiv unterstützen und zur allgemeinen Gesundheit beitragen.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Selen Schilddrüse

Quellenverzeichnis:

(1) https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/selen/

(2) Wang F, Li C, Li S, Cui L, Zhao J, Liao L. Selenium and thyroid diseases. Front Endocrinol (Lausanne). 2023 Mar 24;14:1133000. doi: 10.3389/fendo.2023.1133000. PMID: 37033262; PMCID: PMC10080082.

(3) Derumeaux H, Valeix P, Castetbon K, Bensimon M, Boutron-Ruault MC, Arnaud J, Hercberg S. Association of selenium with thyroid volume and echostructure in 35- to 60-year-old French adults. Eur J Endocrinol. 2003 Mar;148(3):309-15. doi: 10.1530/eje.0.1480309. PMID: 12611611.

(4) Nordio M, Basciani S. Myo-inositol plus selenium supplementation restores euthyroid state in Hashimoto’s patients with subclinical hypothyroidism. Eur Rev Med Pharmacol Sci. 2017 Jun;21(2 Suppl):51-59. PMID: 28724185.

(5) Lu L, Huang Z, Wang X, Chen J. Interaction Between Dietary Selenium and Zinc Intakes on Hypothyroidism. Biol Trace Elem Res. 2023 Oct;201(10):4667-4676. doi: 10.1007/s12011-023-03563-w. Epub 2023 Feb 7. PMID: 36749549.

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