Ob rote Äderchen im Gesicht, nächtliche Wadenkrämpfe oder sichtbare, bläulich geschlängelte Adern an den Beinen – auch wenn sie oft zuerst als optisches Thema oder lästige Alltags-Wehwehchen wahrgenommen werden, können sie ein Hinweis auf eine Venenschwäche oder eine gestörte Durchblutung sein. Krampfadern, medizinisch Varizen genannt, sind dauerhaft erweiterte und oft unregelmäßig verlaufende Venen, die in der Regel an den Beinen auftreten. Tatsächlich sind sie weit verbreitet: Etwa jede dritte erwachsene Person entwickelt im Laufe des Lebens Krampfadern – Frauen sogar etwas häufiger als Männer.
- Varikose betrifft bis zu 40 % der Bevölkerung, insbesondere Personen mittleren und höheren Alters (1).
- Zu Risikofaktoren zählen höheres Alter, weibliches Geschlecht, multiple Schwangerschaften und eine kaukasische Ethnie (1).
- Neben Kompressionsstrümpfen und Bewegung können auch Rosskastanienextrakt und andere Pflanzenextrakte mit speziellen Flavonoide gegen die Schwellungen helfen (2).
Was sind Krampfadern – und warum betreffen sie so viele?
Krampfadern sind dauerhaft erweiterte, oft geschlängelte oder knotige Venen, die meist blau-violett durch die Haut schimmern. Grundsätzlich kann jede Vene im Körper betroffen sein, doch am häufigsten treten sie an den oberflächlichen Venen der Beine auf. Viele Menschen entwickeln im Laufe ihres Lebens zumindest feine, rötlich-bläuliche Äderchen – sogenannte Besenreiser, die eine mildere Form darstellen.
Leicht ausgeprägte Krampfadern verursachen oft keine Beschwerden. Mit zunehmendem Alter oder bei stärkerer Ausprägung können jedoch schwerwiegendere Symptome auftreten. In solchen Fällen kann eine gezielte Behandlung sinnvoll oder notwendig werden, um die Beschwerden zu lindern und die Venengesundheit zu erhalten.
Krampfadern Ursache: Wieso entstehen Krampfadern?
Krampfadern entstehen, wenn das Blut nicht mehr richtig durch die Venen Richtung Herz fließen kann und sich in den Beinvenen oder anderen Venen wie denen der Schamlippen, Hände oder auch am Hals staut. Die genauen Ursachen sind vielfältig und noch nicht vollständig geklärt, doch die Forschung hat mehrere zentrale Mechanismen identifiziert, die für die Entstehung verantwortlich sein könnten:
- Defekte Venenklappen: Normalerweise sorgen kleine Klappen in den Venen dafür, dass das Blut nur nach oben fließt. Sind diese Klappen undicht – etwa durch eine genetische Veranlagung, Entzündungen oder kleine Thrombosen – fließt das Blut zurück und staut sich. So entstehen Krampfadern.
- Schwache Venenwände: Manche Menschen haben von Natur aus elastischere oder „weichere“ Venenwände. Dehnen sich die Venen zu stark aus, können sich die Klappen nicht mehr schließen. Der Rückfluss des Bluts wird dadurch begünstigt, was zu Krampfadern führen kann.
- Entzündungen in den Venen: Ist die innere Zellschicht der Venen dauerhaft gereizt – etwa durch Sauerstoffmangel oder Reizstoffe – können sich Entzündungsprozesse entwickeln. Diese schwächen die Venenstruktur und beeinträchtigen die Funktion der Klappen.
- Folgen von Thrombosen: Ein Blutgerinnsel (Thrombose) kann eine Vene verschließen. Selbst wenn sie sich später wieder öffnet, bleiben die Klappen oft beschädigt. Das Blut fließt dann nicht mehr richtig – und es kommt zu einer Stauung.

Eines ist eindeutig: Die Entstehung von Krampfadern ist komplex. Meist spielen mehrere Faktoren zusammen – etwa eine angeborene Bindegewebsschwäche, entzündliche Prozesse oder frühere Thrombosen. Deshalb sind Krampfadern nicht nur ein kosmetisches, sondern auch ein medizinisch ernstzunehmendes Thema.
Krampfadern Risikogruppen – Wer ist besonders gefährdet?
Nicht jeder Mensch entwickelt im Laufe seines Lebens Krampfadern – doch es gibt bestimmte Gruppen, bei denen das Risiko deutlich höher ist. Wer hat ein höheres Risiko zu den 40 % der Bevölkerung, die von Krampfadern betroffen sind, zu gehören?
⚠️ Menschen mit genetischer Veranlagung: Wenn Eltern oder Großeltern bereits unter Krampfadern litten, ist das Risiko erhöht – denn eine angeborene Bindegewebsschwäche kann vererbt werden.
⚠️ Frauen: Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Grund dafür sind hormonelle Einflüsse – besonders während der Schwangerschaft, bei der Einnahme der Pille oder in den Wechseljahren.
⚠️ Schwangere: In der Schwangerschaft steigt der Druck in den Venen, da sich das Blutvolumen in dieser Zeit um 40 – 50 % erhöht. Gleichzeitig machen Hormone die Gefäßwände weicher – ideale Bedingungen für Krampfadern in der Schwangerschaft.
⚠️ Menschen mit stehenden oder sitzenden Berufen: Wer lange steht, wie zum Beispiel Verkäufer oder Friseure, oder viel sitzt, wie Büroangestellte, fördert den Blutstau in den Beinen – und damit die Entstehung von Krampfadern.
⚠️ Übergewichtige Personen: Übergewicht erhöht den Druck in den Beinvenen. Auch Stoffwechselprobleme können die Gefäßgesundheit beeinträchtigen.
⚠️ Ältere Menschen: Mit dem Alter lässt die Elastizität der Venenwände nach. Die Venen weiten sich leichter, und die Klappen schließen schlechter.
⚠️ Bewegungsmangel: Regelmäßige Bewegung – besonders für die Wadenmuskulatur – unterstützt den Blutfluss. Wer sich wenig bewegt, erhöht das Risiko für Krampfadern.
⚠️ Kaukasische Ethnie: Studien (1) zeigen, dass Menschen kaukasischer Herkunft häufiger von Krampfadern betroffen sind als andere ethnische Gruppen.
Wer zu einer Risikogruppe gehört, kann durch gezielte Prävention viel tun – z. B. durch Bewegung, gesunde Ernährung und das Hochlagern der Beine.
Krampfadern Symptome: Jucken Krampfadern?
Krampfadern zeigen sich durch eine Vielzahl von Symptomen, die mit der Zeit schlimmer werden können. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:
- Schwellungen der Beine: Besonders am Abend oder nach längerem Stehen oder Sitzen können die Beine anschwellen. Dies entsteht durch den Blutstau, der das Gewebe unter Druck setzt, sodass Flüssigkeit aus den Venen in das umliegende Gewebe abgegeben wird.
- Sichtbare Krampfadern: Sie erscheinen oft bläulich oder violett und können in schweren Fällen knotig und verhärtet wirken.
- Hautveränderungen: Im fortgeschrittenen Stadium können Veränderungen der Haut auftreten. Die Haut um die betroffenen Venen wird trocken, bräunlich verfärbt und juckt häufig.
- Schmerzen oder Druckgefühl: Besonders nach längerem Stehen oder Sitzen können diese Beschwerden zunehmen. Oft wird der Schmerz als dumpf oder ziehend beschrieben und kann mit einem Gefühl der „Schwere“ in den Beinen einhergehen.
- Nächtliche Wadenkrämpfe: Diese entstehen vor allem nachts, durch einen gestörten Blutfluss, der zu einer schlechteren Sauerstoffversorgung der Muskeln führt.
- Verschlechterung der Symptome bei Wärme: An heißen Tagen oder nach dem Baden können sich die Symptome der Krampfadern verschlimmern, da die Venen bei Wärme weiter aufweiten.
- Blutgerinnsel und Entzündungen: In einigen Fällen kann es zu kleinen Blutgerinnseln in den betroffenen Venen kommen, was als tiefe Venenthrombose bezeichnet wird. Dies kann Schmerzen und Entzündungen in den betroffenen Venen verursachen und in schweren Fällen zu einer Gefahr für die Gesundheit werden.
- Offene Beine: In sehr fortgeschrittenen Fällen, insbesondere wenn die Krampfadern unbehandelt bleiben, können sich sogenannte „offene Beine“ entwickeln. Dabei handelt es sich um schlecht heilende Wunden, die oft an den Unterschenkeln auftreten und eine Entzündung der Haut und des Gewebes nach sich ziehen.
- Ein Spezialfall: Symptome innerer Krampfadern, oder auch “verborgener” Krampfadern, sind nicht anhand der geschlängelten blauen Venen erkennbar, sondern machen sich vor allem durch Schweregefühl, Jucken und Krämpfe bemerkbar.
Krampfadern Beine: Eine Frage der Schwerkraft
Krampfadern treten am häufigsten an den Beinen auf, da hier das Blut den weitesten Weg gegen die Schwerkraft zurück zum Herzen überwinden muss. Besonders betroffen sind die oberflächlichen Venen an:
- Fuß: Bereits kleine Venen im Fußrücken können sich erweitern – ein erster Hinweis auf beginnende Venenschwäche.
- Knöchel: Am Knöchel zeigt sich die Venenschwäche häufig durch Schwellungen oder dunkle Verfärbungen – frühe Warnzeichen für eine chronische Insuffizienz.
- Unterschenkel & Schienbein: Hier entstehen Krampfadern besonders oft, da die Venenklappen durch langes Stehen oder Sitzen stark belastet werden.
- Kniekehle: In der sogenannten Vena poplitea können sich durch langes Beugen oder Sitzen mit angewinkelten Beinen Rückstaus bilden.
- Oberschenkel: Die Vena saphena magna (große Rosenvene) verläuft hier – sie ist eine der häufigsten Stellen für Krampfaderbildungen.
Auch an Armen, Brust, Hals, Händen und im Genitalbereich können Krampfadern auftreten. Am typischsten sind jedoch sichtbare, geschlängelte Venen, Schweregefühl, Schwellungen und Spannungsgefühle in den Beinen – besonders nach längerem Stehen.
Krampfadern Fuß & Krampfadern Knöchel: fehlende Muskelmasse begünstigt Venenschwäche
Als der unterste Punkt des Körpers, sammelt sich das Blut bei zu schwachen Venen nicht nur in den Waden, sondern auch in den Füßen. Krampfadern am Fuß treten zwar seltener auf, sind aber nicht weniger bedeutsam. Durch den aufgestauten Rückfluss des Blutes dehnen sich die oberflächlichen Venen aus – es entstehen bläuliche, verdickte Adern, die sichtbar hervortreten.
Da der Fuß wenig Muskelmasse hat, fehlt hier die sogenannte „Muskelpumpe“, die das Blut aktiv nach oben transportiert. Das macht ihn besonders anfällig bei bestehender Venenschwäche.
Am häufigsten betroffen sind folgende Stellen:
- Fußrücken (Spann): Dort zeigen sich oft oberflächliche, geschlängelte oder bläuliche Venen, besonders wenn man steht oder die Füße stark belastet.
- Innenknöchel / Fußinnenseite: Entlang der Vena saphena magna, die vom Fuß zur Leiste verläuft, können sich sichtbare Krampfadern bilden – meist beginnt es am Innenknöchel.
- Außenkante des Fußes: Krampfadern entlang der Vena saphena parva, die an der Fußaußenseite aufsteigt, sind seltener, aber möglich – besonders bei genetischer Veranlagung oder früheren Thrombosen.
Krampfadern Schienbein: Warum sind Krampfadern am Unterschenkel typisch?
Krampfadern am Schienbein bzw. Unterschenkel sind besonders typisch, weil die dort verlaufenden Venen – vor allem die oberflächliche Vena saphena magna – stark gegen die Schwerkraft arbeiten müssen, um das Blut zum Herzen zurückzuführen. Das macht sie anfällig für einen Rückstau, vor allem bei:
- langer stehender oder sitzender Tätigkeit und fehlender Aktivität im Alltag
- schwachen Venenklappen, die nicht mehr vollständig schließen
- Bindegewebsschwäche, wodurch sich die Venen dauerhaft erweitern
Das Schienbein liegt zudem nahe an der Hautoberfläche, sodass sich erweiterte Venen dort gut sichtbar abzeichnen. Typische Beschwerden wie ein Spannungsgefühl, Schwellungen oder ziehende Schmerzen entstehen oft zuerst in diesem Bereich. Werden die Symptome ignoriert, kann sich die Venenschwäche weiter verschlechtern – bis hin zu Hautveränderungen oder Entzündungen.
Krampfadern Kniekehle: Symptome richtig deuten
Die Kniekehle ist ein sensibler Bereich, in dem Krampfadern häufig übersehen oder fälschlich für harmlose Beschwerden gehalten werden. Dabei ist sie aus venöser Sicht besonders anfällig: Hier verläuft die kleine Rosenvene (Vena saphena parva), die eine wichtige Rolle im oberflächlichen Venensystem spielt und häufig von Varikosen betroffen ist.
Die anatomische Lage begünstigt Stauungen: Beim Sitzen oder Stehen knickt das Bein oft leicht ab, wodurch der Blutfluss erschwert wird. Funktionieren die Venenklappen nicht mehr richtig, fließt das Blut zurück – es staut sich und die Venen erweitern sich sichtbar und es kommt zu Krampfadern in der Kniekehle.
Die Kniekehle ist ein typischer Ort für Verwechslungen mit anderen Krankheitsbildern, vor allem mit der sogenannten Baker-Zyste. Diese ist flüssigkeitsgefüllt, weich und schmerzhaft – aber kein venöses Problem. Eine sichere Diagnose gelingt durch eine Duplex-Ultraschalluntersuchung beim Phlebologen.

Krampfadern Oberschenkel: die Innenseite ist besonders gefährdet
Die Oberschenkelinnenseite gehört zu den häufigsten Lokalisationen für Krampfadern am Oberschenkel, da die Vena saphena magna besonders anfällig für Klappenversagen ist.
Besonders bei genetischer Veranlagung, Bewegungsmangel oder hormonellen Einflüssen, wie einer Schwangerschaft, zeigt sich die Problematik oft zuerst dort.
Solltest du zu einer der Risikogruppen gehören, achte besonders auf Krampfader Symptome an den folgenden Stellen des Beins:
- Innenseite des Oberschenkels: Hier verläuft die Vena saphena magna – der häufigste Ort für Krampfadern im Oberschenkelbereich.
- Leistengegend: Dort mündet die Vena saphena magna in das tiefe Venensystem. Ist diese Verbindung gestört, eine sogenannte Saphenofemorale Insuffizienz, entstehen oft großflächige Krampfadern am oberen Oberschenkel.
- Seitlich oder hinten: Krampfadern können sich auch entlang kleinerer Seitenäste der Vena saphena magna ausbreiten.
- Außenseite oder Rückseite: Seltener betroffen, eher bei zusätzlicher Beteiligung der Vena saphena parva oder tieferliegender Gefäße.
Was tun bei Krampfadern, Besenreisern und Co?
Krampfadern sind mehr als nur ein kosmetisches Problem – sie können auf eine chronische Venenschwäche hinweisen und im Laufe der Zeit Beschwerden verursachen. Wer Veränderungen an den Beinvenen bemerkt, sollte frühzeitig handeln.
Die gute Nachricht: Es gibt heute viele effektive Möglichkeiten, um Krampfadern zu erkennen, ihre Ausbreitung zu bremsen und die Lebensqualität deutlich zu verbessern. In den folgenden Schritten zeigen wir dir, wie du richtig vorgehst – von der ersten Beobachtung bis zur gezielten Behandlung.
Schritt 1: Krampfader erkennen
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Schritt 2: Ärztliche Diagnose einholen und Schweregrad feststellen
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Schritt 3: Lebensstil verändern & Therapie einleiten – Krampfadern entfernen: operativ oder konservativ
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Schritt 4: Regelmäßig kontrollieren lassen, Rückfällen für Krampfadern vorbeugen und die Venen stärken: mit Bewegung, Kompression und natürlichen Supplementen
Schritt 1: Wie du eine Krampfader erkennen kannst
Erste Anzeichen wie Besenreiser solltest du unbedingt ernst nehmen. Sie können eine Venenschwäche oder beginnende Krampfader-Erkrankung anzeigen. Achte außerdem auf Symptome wie Schwellungen, ein Ziehen oder Spannungsgefühl in den Beinen – besonders nach langem Sitzen oder Stehen. Auch nächtliche Wadenkrämpfe können ein Warnsignal sein.
Sind die Krampfadern bereits stärker ausgeprägt, erkennst du sie eindeutig an den geschlängelten bläulichen Erhebungen unter der Haut. Solltest du solche Venenveränderungen feststellen, kann ein Arztbesuch dir Gewissheit und Sicherheit bieten.
Schritt 2: Verifizierung deines Verdachts durch einen Arzt
Zur Diagnose von Krampfadern beginnt der Arzt mit einem Gespräch über Beschwerden wie Schweregefühl, Schwellungen oder nächtliche Wadenkrämpfe. Auch Vorerkrankungen, familiäre Veranlagung und Lebensgewohnheiten wie langes Stehen spielen eine Rolle.
Es folgt eine körperliche Untersuchung – meist mithilfe von Doppler- oder Duplexsonografie. Damit lässt sich der Blutfluss in den Venen sichtbar machen und beurteilen, ob Venenklappen richtig funktionieren und wie stark die Krampfadern ausgeprägt sind.
Ergänzend können Verfahren wie Licht-Reflexions-Rheografie oder eine Phlebografie zum Einsatz kommen. Eine Blutuntersuchung kann helfen, eine Thrombose auszuschließen.
Die Diagnose ist insgesamt unkompliziert, schmerzfrei und liefert verlässliche Ergebnisse.
Schritt 3: Was hilft bei Krampfadern – von einer OP bis zur Kraft der Natur
Zur Entfernung von Krampfadern gibt es verschiedenen Therapieansätze: Krampfadern können operativ entfernt werden, konservativ mit Kompressionsstrümpfen behandelt werden oder, wie aktuelle Studien zeigen, natürlich mittels pflanzlicher Wirkstoffe behandelt werden.
Die klassischen ambulanten Verfahren zur Krampfaderentfernung sind (2):
- Schaumverödung: Ein spezieller Schaum wird in die betroffene Vene gespritzt und bewirkt, dass sich die Venenwände verkleben – die Vene wird vom Körper abgebaut.
- Thermische Verfahren (z. B. Laser oder Radiowellen): Die Vene wird von innen durch Hitze verschlossen – eine schonende und effektive Methode.
- Stent-Einsatz: Bei Engstellen im Beckenbereich kann ein kleines Röhrchen (Stent) eingesetzt werden, um den Blutfluss dauerhaft zu verbessern.
- Offene Operation (z. B. Stripping): Wird heute nur noch selten angewendet – dabei wird die erkrankte Vene chirurgisch entfernt.
Konservative Therapien für Krampfadern umfassen (2):
- Kompressionsstrümpfe: Fördern die Blutzirkulation, verringern Schwellungen und lindern Beschwerden – besonders wirksam in frühen Stadien.
- Bewegung und Sport: Regelmäßige körperliche Aktivität, wie z. B. Spaziergänge oder Radfahren, verbessert die Blutzirkulation und beugt weiteren Venenschäden vor.
- Hochlagern der Beine: Fördert den Rückfluss des Blutes zum Herzen, reduziert Schwellungen und lindert Druck.
- Medikamentöse Behandlung: Venotonika stärken die Venenwände und verbessern die Blutzirkulation.
- Wärme- und Kälteanwendungen: Wechselbäder oder kalte Umschläge können helfen, die Blutzirkulation zu stimulieren und Schmerzen zu lindern.
- Natürliche Wirkstoffe: In ihrer Wirkung stechen dabei besonders Steinklee, Rosskastanien, rotes Weinlaub und Pinienrinde hervor. Die daraus gewonnenen Extrakte können aufgrund der enthaltenen Wirkstoffe Schwellungen mindern.
Schritt 4: Krampfaderfrei leben & bleiben
Nachdem Krampfadern erkannt und behandelt wurden, ist es wichtig, die Venen langfristig zu unterstützen und einem Rückfall vorzubeugen. Dazu gehören:
- Bewegung im Alltag: Regelmäßige Spaziergänge, Radfahren oder Venengymnastik fördern die Durchblutung und stärken die Muskelpumpe.
- Kompression: Kompressionsstrümpfe helfen, den Blutfluss zu verbessern und erneute Stauungen zu vermeiden – besonders bei langem Sitzen oder Stehen.
- Gesunde Ernährung & Gewichtskontrolle: Weniger Gewicht entlastet die Venen. Ballaststoffe und ausreichend Flüssigkeit helfen zusätzlich.
- Venenfreundlicher Lebensstil: Hochlagern der Beine, kalte Beingüsse und der Verzicht auf enge Kleidung oder hohe Absätze können helfen.
- Risikofaktoren meiden: Vermeide langes Sitzen oder Stehen ohne Bewegung, starke Hitze oder Nikotin.
Tipps bei Krampfadern: Die Kraft der Natur
Heilpflanzen kommen seit Jahrtausenden bei einer Vielzahl körperlicher Beschwerden zum Einsatz. So auch bei venösen Problemen wie venöser Insuffizienz, Besenreisern und Krampfadern. Einige von ihnen, wie z. B. die Rosskastanie, werden unter anderem auch in Medikamenten zur Behandlung von Venenerkrankungen eingesetzt.
Als besonders effektiv haben sich nach aktuellem Forschungsstand folgende Extrakte gezeigt:
- Rosskastanien-Extrakt: lindert Schweregefühl, Schmerzen, Schwellungen und Hautverfärbungen (3; 4)
- Weinlaub-Extrakt: Stabilisation der Venenwände, Förderung von Mikrozirkulation und venösen Rückfluss, Bekämpfung von Entzündungen, oxidativem Stress, und der Gefäßdurchlässigkeit (7)
- Pinienrinden-Extrakt: sichtbar weniger Krampfadern, weniger Refluxstellen , weniger Ödeme, weniger Muskelkrämpfe (6)
- Steinklee-Extrakt: Schutz der Kapillargefäße, entzündungshemmend, sekretauflösend, gefäßabdichtend und reduziert Schwellungen (5)
- Mangan: unterstützt die Bildung von gesundem Bindegewebe, das für die Struktur und Funktion der Venen unerlässlich ist.

Diese Kombination unterstützt auf natürliche Weise die Venengesundheit – zur Vorbeugung und begleitenden Behandlung von Krampfadern, Besenreisern und Venenentzündungen. Gemeinsam mit einer ausgewogenen Ernährung, regelmäßiger Bewegung und einem aktiven Lebensstil kannst du deine Venen mit diesen Extrakten sanft und effektiv stärken – von innen heraus.
Fazit: Was hilft bei Krampfadern?
Krampfadern sind mehr als nur ein kosmetisches Problem – sie sind ein deutliches Zeichen für eine gestörte Venenfunktion. Erste Anzeichen wie Besenreiser, Schwellungen oder ein Schweregefühl in den Beinen sollten ernst genommen werden.
Die gute Nachricht: Mit gezielter Unterstützung kannst du frühzeitig gegensteuern – zum Beispiel mit bewährten Heilpflanzen wie Steinklee, Rosskastanie oder rotem Weinlaub, die nachweislich:
✅ die Venenfunktion stärken
✅ Schwellungen und Entzündungen lindern
✅ und den venösen Rückfluss fördern.
Ob Kompression, pflanzliche Mittel oder moderne Verfahren – heute stehen viele wirkungsvolle Möglichkeiten zur Verfügung, um deine Venengesundheit aktiv zu unterstützen. Wer aufmerksam auf seinen Körper hört, kann oft viel früher und sanfter gegensteuern.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Krampfadern (Varizen) sind dauerhaft erweiterte, geschlängelte Venen – meist an den Beinen –, bei denen die Venenklappen nicht mehr richtig schließen und das Blut zurückstaut.
Mehrheitlich durch eine Schwäche der Venenwand oder defekte Venenklappen. Auch genetische Veranlagung, langes Sitzen oder Stehen, Bewegungsmangel und hormonelle Einflüsse spielen eine Rolle.
Frauen häufiger als Männer, besonders bei familiärer Vorbelastung, Schwangerschaft, Übergewicht oder sitzender Tätigkeit. Auch Menschen kaukasischer Ethnie sind laut Studien öfter betroffen.
Schwere, müde Beine, Schwellungen, Spannungsgefühl, Juckreiz oder sichtbare, bläuliche Adern. In fortgeschrittenem Stadium: Hautveränderungen oder schlecht heilende Wunden („offene Beine“).
Besenreiser sind eine milde Form oberflächlicher Krampfadern. Sie sind meist harmlos, können aber auf eine beginnende Venenschwäche hinweisen.
Nicht immer – aber wenn Beschwerden, Komplikationen oder ein Fortschreiten auftreten, sollte gehandelt werden. Prävention durch Bewegung und Kompression ist immer sinnvoll.
Einmal entstandene Krampfadern bilden sich nicht mehr zurück, können aber behandelt oder entfernt werden. Vorbeugung kann eine Verschlechterung verhindern.
Viel Bewegung, Beine hochlagern, Wechselduschen, gesunde Ernährung, Gewichtskontrolle und das Tragen von Kompressionsstrümpfen helfen, die Venen gesund zu halten. Natürliche Wirkstoffe, wie sie in Pinienrinden-Extrakt, rotem Weinlaub-Extrakt oder Rosskastanien-Extrakt vorkommen, können die Venengesundheit zusätzlich unterstützen.
Quellenverzeichnis:
(1) Golledge J, Quigley FG. Pathogenesis of varicose veins. Eur J Vasc Endovasc Surg. 2003 Apr;25(4):319-24. doi: 10.1053/ejvs.2002.1843. PMID: 12651169.
(2) Youn YJ, Lee J. Chronic venous insufficiency and varicose veins of the lower extremities. Korean J Intern Med. 2019 Mar;34(2):269-283. doi: 10.3904/kjim.2018.230. Epub 2018 Oct 26. PMID: 30360023; PMCID: PMC6406103.
(3) Suter A, Bommer S, Rechner J. Treatment of patients with venous insufficiency with fresh plant horse chestnut seed extract: a review of 5 clinical studies. Adv Ther. 2006 Jan-Feb;23(1):179-90. doi: 10.1007/BF02850359. PMID: 16644618.
(4) Rabe E, Stücker M, Esperester A, Schäfer E, Ottillinger B. Efficacy and tolerability of a red-vine-leaf extract in patients suffering from chronic venous insufficiency–results of a double-blind placebo-controlled study. Eur J Vasc Endovasc Surg. 2011 Apr;41(4):540-7. doi: 10.1016/j.ejvs.2010.12.003. Epub 2011 Jan 15. PMID: 21239190.
(5) Thieme E-Journals – Deutsche Heilpraktiker-Zeitschrift / Volltext
(6) Belcaro G, Dugall M, Luzzi R, Ippolito E, Cesarone MR. Postpartum Varicose Veins: Supplementation with Pycnogenol or Elastic Compression-A 12-Month Follow-Up. Int J Angiol. 2017 Mar;26(1):12-19. doi: 10.1055/s-0033-1363784. Epub 2014 May 29. PMID: 28255210; PMCID: PMC5330748.
(7) Rabe E, Stücker M, Esperester A, Schäfer E, Ottillinger B. Efficacy and tolerability of a red-vine-leaf extract in patients suffering from chronic venous insufficiency–results of a double-blind placebo-controlled study. Eur J Vasc Endovasc Surg. 2011 Apr;41(4):540-7. doi: 10.1016/j.ejvs.2010.12.003. Epub 2011 Jan 15. PMID: 21239190.