Durchblutungsstörungen in den Beinen entstehen, wenn die unteren Extremitäten nicht mehr ausreichend mit Blut – und damit mit Sauerstoff und wichtigen Nährstoffen – versorgt werden. Die bekannteste Ursache dafür ist die periphere arterielle Verschlusskrankheit, auch als „Schaufensterkrankheit“ bekannt.
- Die periphere arterielle Verschlusskrankheit ist die Manifestation von systemischer Atherosklerose in den Arterien der unteren Extremitäten (2).
- Sie reicht von Schmerzen beim Gehen bis zu chronisch bedrohlicher Ischämie der Gliedmaßen mit Ruhe-Schmerzen, Geschwüren oder Gewebenekrosen (2).
- Über 60 % der Patienten haben zudem koronare Herz- oder Hirngefäßerkrankungen, was eine frühzeitige Behandlung umso bedeutender macht (2).
Schlechte Durchblutung Beine: Ursachen und Risikofaktoren
In rund 95 % der Fälle wird eine periphere arterielle Verschlusskrankheit durch Arterienverkalkung, die sogenannte Atherosklerose, verursacht (8).
Seltener entstehen Durchblutungsstörungen in den Beinen durch andere Ursachen, etwa Venenentzündungen, krankhaft verdickte Gefäßwände oder Verletzungen.
Im Jahr 2015 litten weltweit 236,6 Millionen Menschen im Alter über 25 Jahre an peripherer arterieller Verschlusskrankheit.
Wie entstehen Durchblutungsstörungen im Bein?
Atherosklerose ist ein langsam fortschreitender, entzündlicher Prozess, der die Arterien schädigt und die Hauptursache für Durchblutungsstörungen in den Beinen darstellt.
Dabei kommt es zu Ablagerungen von Fetten, Entzündungszellen und Bindegewebe in der innersten Schicht der Gefäßwand – der sogenannten Intima. Diese Ablagerungen werden als Plaques bezeichnet.
Im Laufe der Zeit können diese Plaques die Gefäße verengen, den Blutfluss behindern und die Sauerstoffversorgung der Organe einschränken. In schweren Fällen kommt es zum vollständigen Verschluss eines Gefäßes – mit potenziell gefährlichen Folgen.
Wichtig zu wissen: Wo genau die Schmerzen auftreten, verrät oft auch den Ort der Verengung:
- Gesäß und Oberschenkel: Engstelle meist im Beckenbereich
- Wade: Verengung häufig im Oberschenkel
- Fuß: Ursache oft im Unterschenkelbereich

Was begünstigt Durchblutungsstörungen im Bein?
Die wichtigsten Risikofaktoren weltweit:
- Alter: Das Risiko steigt um etwa 55 % pro Lebensjahrzehnt (1).
- Rauchen: Aktive Raucher haben ein bis zu 2,8-fach erhöhtes Risiko (1).
- Bluthochdruck, Diabetes und erhöhte Cholesterinwerte zählen ebenfalls zu den Hauptrisikofaktoren (1).
- Häufig bestehen zudem Begleiterkrankungen wie koronare Herzkrankheit oder Schlaganfall (1).
- Mangelnde Bewegung: Schwächt die Durchblutung und begünstigt eine Verkalkung der Gefäße.
- Ungesunde Ernährung: Viel Fett, Zucker und Salz fördern Entzündungen und Gefäßprobleme.
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit ist weltweit ein wachsendes Gesundheitsproblem. Im Jahr 2015 litten rund 236,6 Millionen Menschen über 25 Jahren an dieser Erkrankung – das entspricht einer globalen Prävalenz von 5,56 % (1).
Auffällig ist:
- In wohlhabenden Ländern lag die Häufigkeit mit 7,37 % deutlich höher als in einkommensschwächeren Regionen mit 5,09 % (1).
- In jüngeren Altersgruppen hingegen war die periphere arterielle Verschlusskrankheit in einkommensschwachen Regionen verbreiteter – insbesondere bei Männern unter 55 und Frauen unter 45 Jahren (1).
- Frauen waren insgesamt etwas häufiger betroffen als Männer (1).
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit beginnt meist schleichend und wird in frühen Stadien häufig nicht ernst genommen. Besonders kritisch dabei ist, dass sie nicht nur ein lokales Problem der Beinarterien ist, sondern auch als wichtiger Marker für eine systemische Gefäßerkrankung gilt.
Das bedeutet, dass auch Herz und Gehirn gefährdet sind. Betroffene haben ein deutlich erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Deshalb ist es entscheidend, die Erkrankung früh zu erkennen und sowohl medizinisch behandeln zu lassen als auch durch Lebensstiländerungen aktiv gegenzusteuern.
Symptome: Durchblutungsstörungen Füße blau & Kältegefühl im Bein
Typische Warnzeichen wie Schmerzen beim Gehen, die sogenannte Schaufensterkrankheit, Kältegefühl oder Taubheit in den Beinen treten oft erst auf, wenn die Gefäße bereits stark verengt sind.
Wer aufmerksam ist, kann jedoch auch davor schon erste Anzeichen für Durchblutungsstörungen der Beine bemerken, bevor es zu Schmerzen kommt:
- blasse, bläulich marmorierte, dünne Haut
- kalte Beine oder kalte Füße – oft auch nur einseitig
- Empfindungsstörungen wie Kribbeln oder Taubheit
- verlangsamtes Haarwachstum oder Haarausfall
- verzögerte Wundheilung

So erkennst du Durchblutungsstörungen Wade: Die “Schaufensterkrankheit”
In fortgeschrittenerem Stadium sind typische Anzeichen für eine Durchblutungsstörung in den Waden vor allem krampfartige Schmerzen, die beim Gehen oder anderen körperlichen Aktivitäten auftreten.
Je nach Schwere der Erkrankung setzen die Beschwerden nach längerer Gehstrecke oder bereits nach wenigen Schritten ein. Besonders deutlich spürbar werden die Schmerzen bei:
- schnellem Gehen
- Treppensteigen
- bergauf Gehen.
Viele Betroffene entwickeln daher eine typische Schonhaltung: Sie bleiben regelmäßig stehen, um den Schmerz zu lindern, und setzen das Gehen erst fort, wenn die Beschwerden nachlassen. Dieses Phänomen wird auch als “Schaufensterkrankheit” oder Claudicatio intermittens bezeichnet, was so viel wie zeitweiliges Hinken bedeutet.
Im weiteren Verlauf der Erkrankung verkürzt sich die schmerzfreie Gehstrecke zunehmend. Schließlich kann es auch in Ruhe, besonders im Liegen oder beim Hochlagern des Beins, zu anhaltenden Schmerzen kommen.
Die Nachtruhe ist dadurch oft gestört, was zu Erschöpfung und Kraftlosigkeit am Tag führen kann. In fortgeschrittenen Fällen kann es schwierig werden, sich ohne Hilfsmittel wie einen Gehstock oder Rollstuhl fortzubewegen.
Die Schaufensterkrankheit ist ein Symptom von Durchblutungsstörungen der Beine, bei der beim Gehen Schmerzen in den Waden auftreten. Betroffene müssen häufig stehen bleiben – was wirkt wie „zum Schaufenstergucken“, bis die Schmerzen nachlassen. Medizinisch wird sie als Claudicatio intermittens bezeichnet.
Bei Menschen, die zugleich Diabetes haben, können schlecht heilende Wunden ein erstes Warnzeichen für die periphere arterielle Verschlusskrankheit sein. Weil bei Diabetes die Schmerzwahrnehmung gestört sein kann, haben sie häufig nicht die typischen Schmerzen in den Beinen.
So erkennst du Durchblutungsstörungen Fuß: Das “Raucherbein”
Wenn die Durchblutung im Bein stark eingeschränkt oder ganz unterbrochen ist, wird das Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. In schweren Fällen kann das dazu führen, dass Haut und tiefer liegende Gewebeschichten absterben.
Erste Anzeichen dafür sind oft verfärbte Hautstellen – sie erscheinen bläulich, bräunlich oder sogar schwarz. Besonders häufig beginnt dieser Prozess an den Zehen und breitet sich von dort weiter in Richtung Fuß oder Unterschenkel aus.
Medizinisch wird dieser Zustand als Gangrän oder Beininfarkt bezeichnet. Umgangssprachlich ist auch der Begriff „Raucherbein“ bekannt, da das Risiko für diese schwerwiegende Folge einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit bei Raucherinnen und Rauchern besonders hoch ist.
Wer solche Veränderungen an seinem Fuß bemerkt – insbesondere in Verbindung mit Schmerzen, Taubheitsgefühlen oder einer ungewöhnlich kühlen Haut – sollte umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Denn unbehandelt kann eine kritische Durchblutungsstörung bis zur Amputation führen.
Besondere Symptome von Durchblutungsstörungen bei Männern
Geschlechterspezifische Symptome für Durchblutungsstörungen bei Männern sind:
- Erektionsstörungen
- Schmerzen beim Wasserlassen
Wenn bestimmte Arterien im Bereich des Bauchs oder des Beckens verengt oder sogar vollständig verschlossen sind, kann dies die Blutzufuhr zu verschiedenen Organen und Körperregionen einschränken.
Bei Männern kann eine solche Durchblutungsstörung auch den Penis betreffen. Infolge der verminderten Sauerstoff- und Nährstoffversorgung kann es zu Erektionsproblemen kommen: Betroffene haben Schwierigkeiten, eine Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten.
Darüber hinaus berichten manche Männer auch über Probleme oder Schmerzen beim Wasserlassen. Diese Symptome können wichtige Hinweise auf eine gestörte Durchblutung sein und sollten ärztlich abgeklärt werden.
Risiken und Gefahren von Durchblutungsstörungen im Bein
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit kann über lange Zeit hinweg stabil bleiben. Bei einem Teil der Betroffenen – etwa einem Viertel im Stadium 2 – verschlechtert sich der Zustand jedoch allmählich.
Stadium | Beschwerden |
l | Kaum bis keine Beschwerden |
ll | Bewegungsinduzierte Schmerzen |
lll | Schmerzen, die auch in Ruhe fortbestehen |
lV | Geschwüre und Absterben von Gewebe |
Wie sich die Erkrankung entwickelt, hängt von mehreren Faktoren ab. Personen, die weiterhin rauchen oder deren Diabetes nicht gut eingestellt ist, haben ein deutlich erhöhtes Risiko für einen ungünstigen oder sogar schweren Verlauf:
- Chronische Schmerzen: Im Frühstadium treten Schmerzen nur bei Belastung auf, z. B. beim Gehen. Schreitet die Erkrankung fort, können die Schmerzen dauerhaft bestehen – auch in Ruhe oder nachts im Liegen.
- Wundheilungsstörungen: Durch die mangelhafte Blutversorgung heilen selbst kleine Verletzungen schlecht oder gar nicht. Es können sich chronische, schmerzhafte Wunden entwickeln.
- Gewebeuntergang: In schweren Fällen stirbt das Gewebe aufgrund der anhaltenden Unterversorgung ab. Dies zeigt sich durch schwarz verfärbte Hautbereiche, meist an Zehen oder Ferse. Dieser Zustand ist akut behandlungsbedürftig.
- Infektionen: Offene Wunden oder abgestorbenes Gewebe sind anfällig für Infektionen, die sich schnell ausbreiten und im schlimmsten Fall eine Blutvergiftung auslösen können.
- Amputationsgefahr: Wenn Gewebe nicht mehr gerettet werden kann, ist in einigen Fällen eine Amputation einzelner Zehen, des Fußes oder sogar des Beins notwendig, um schwerwiegende Komplikationen zu verhindern.
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Eine Durchblutungsstörung im Bein ist häufig ein Hinweis auf eine allgemeine Gefäßverkalkung. Das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall ist bei Betroffenen deutlich erhöht.
Was kannst du gegen Durchblutungsstörungen in Fuß und Bein machen?
Durchblutungsstörungen in den Beinen – etwa im Rahmen einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit – lassen sich oft wirksam behandeln oder verlangsamen. Wichtig ist, frühzeitig zu handeln. Das kannst du tun:
- Durchblutungsfördernde Wirkstoffe: Rosskastanie, Steinklee, Pinienrindenextrakt und rotes Weinlaub helfen, die Durchblutung der Beine zu fördern und Symptome zu lindern.
- Lebensstilveränderungen: Mit deiner Ernährung, Bewegungstraining und einer Minimierung der Risikofaktoren kannst du selbst viel zur Verbesserung beitragen.
- Grunderkrankungen behandeln: Diabetes, Bluthochdruck und hohe Cholesterinwerte sollten gut eingestellt werden. Das senkt die Gefahr, dass sich die Gefäße weiter verengen.
- In schweren Fällen: medizinische Eingriffe.
Besser durchblutet: Mit der Kraft der Natur
Aktuelle Studien beschäftigen sich zunehmend mit der Kraft natürlicher Wirkstoffe zur Verbesserung der Durchblutung.
Als besonders wirksam zeigen sich dabei:
1. Seekiefer-Extrakt: Natürlicher Gefäßschutz
Der aus der Rinde der französischen Meereskiefer gewonnene Pflanzenstoff Seekiefer-Extrakt zeigte in Studien positive Effekte auf den Blutdruck und die Mikrozirkulation (3). Bereits nach wenigen Wochen kam es zu einer messbaren Verbesserung der Durchblutung und Gefäßfunktion – sowohl klinisch als auch auf kleinster Ebene der Kapillaren.
2. Rosskastanienextrakt: Aescin
Der Hauptwirkstoff aus der Rosskastanie, Aescin, wirkt abschwellend und gefäßstärkend. In Studien (4) konnte gezeigt werden, dass eine Anwendung von Essaven-Gel mit Aescin:
- den Blutfluss signifikant verbessert,
- den Sauerstoffgehalt im Gewebe erhöht,
- und ohne Nebenwirkungen bleibt.
3. Steinklee: Venenfreundliches Heilkraut
Steinklee wird seit Langem zur Behandlung chronisch-venöser Erkrankungen wie der chronisch-venösen Insuffizienz eingesetzt (6). Er unterstützt:
- den venösen Rückfluss,
- lindert Schwellungen, Schweregefühl, nächtliche Wadenkrämpfe und Juckreiz,
- und eignet sich auch zur Begleittherapie nach Thrombosen oder bei Hämorrhoiden.
4. Rotes Weinlaub: Natürliche Hilfe bei schweren Beinen
Extrakte aus rotem Weinlaub fördern die Durchblutung und reduzieren Schwellungen – besonders in den Beinen. In einer Studie stieg der Blutfluss unter Behandlung mit dem Extrakt AS 195 deutlich an, während er unter Placebo sogar sank (7). Auch der Gewebe-Sauerstoffgehalt verbesserte sich messbar.
In der Praxis hat sich besonders die Kombination verschiedener Ansätze als wirksam erwiesen. Aus diesem Grund enthalten viele moderne Nahrungsergänzungsmittel inzwischen mehrere bewährte Pflanzenstoffe.

Alltagstipps für eine Verbesserung der Durchblutung der Beine
Gerade in den Beinen kann es durch Bewegungsmangel, Rauchen oder andere Risikofaktoren zu Störungen kommen. Mit einfachen Veränderungen im Alltag kannst du viel dazu beitragen, die Blutzirkulation zu fördern und Beschwerden vorzubeugen.
- Rauchen aufgeben: Rauchen ist der größte Risikofaktor für Durchblutungsstörungen (1). Ein Rauchstopp verbessert die Durchblutung deutlich und senkt das Risiko für Komplikationen.
- Viel bewegen – auch regelmäßiges Gehen hilft bereits: Regelmäßiges Gehtraining ist eine zentrale Therapie. Durch gezieltes Gehen bis zur Schmerzgrenze und anschließende Ruhepausen können sich Umgehungskreisläufe bilden. So verbessert sich die Gehstrecke mit der Zeit.
- Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene, herzgesunde Ernährung hilft, Blutfettwerte zu verbessern, den Blutdruck zu regulieren und das Gewicht zu kontrollieren – Faktoren, die das Risiko von Durchblutungsstörungen senken.
- Fußpflege ernst nehmen: Gute Haut- und Fußpflege ist wichtig, um Verletzungen und schlecht heilende Wunden zu vermeiden – besonders bei Diabetes.
Können Durchblutungsstörungen in den Beinen operativ behandelt werden?
Ärztlich verordnete Medikamente, wie zum Beispiel blutverdünnende- oder gefäßerweitende Mittel sowie Statine, können helfen, den Blutfluss zu verbessern und das Fortschreiten der Erkrankung zu bremsen.
Wenn jedoch konservative Maßnahmen nicht ausreichen, können minimalinvasive Eingriffe oder Operationen notwendig werden, um die Durchblutung wiederherzustellen.
Minimalinvasive Eingriffe sind heute auch bei komplexen Durchblutungsstörungen möglich (2). Beispiele dafür sind:
CERAB-Technik (Covered Endovascular Reconstruction of the Aortic Bifurcation)
- Ein minimalinvasives Katheterverfahren, das bei Verengungen oder Verschlüssen an der Aortenbifurkation (Verzweigung der Hauptschlagader in die Beckengefäße) eingesetzt wird.
- Dabei werden abgedeckte Stents (Gefäßstützen mit Beschichtung) so platziert, dass sie die natürliche Gefäßform nachbilden und den Blutfluss wiederherstellen.
- Ziel: eine gleichmäßige Verteilung des Blutes in beide Beine – mit weniger Komplikationen und kürzerer Erholungszeit als bei einer offenen Operation.
- Vorteil: Besonders geeignet für komplizierte Verschlüsse im Beckenbereich.
Venöse Arterialisierung
- Ein Verfahren für Patienten mit kritischer Durchblutungsstörung, bei denen andere Eingriffe nicht mehr möglich sind.
- Dabei wird arterielles Blut über Venen in das betroffene Körperteil geleitet, um dort die Versorgung zu verbessern – eine Art „Umleitung“ durch das Venensystem.
- Diese Methode nutzt die vorhandenen Venen als neue Blutbahn für sauerstoffreiches Blut.
- Vorteil: Kann helfen, Amputationen zu vermeiden, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.
Aktuelle Studien (z. B. BEST-CLI, BASIL-2) zeigen, dass es keinen generellen Vorteil von Bypass-OP vs. Katheterverfahren gibt. Die Ergebnisse hängen jeweils vom Einzelfall ab (2).
Die Behandlungsentscheidung richtet sich dabei nach:
- der Gefäßanatomie (2)
- der gesundheitlichen Prognose (2)
- den Vorlieben und Zielen der Patientin bzw. des Patienten (2)
Fazit: Was du bei Durchblutungsstörungen im Bein tun kannst
Durchblutungsstörungen in den Beinen sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Die gute Nachricht: Du kannst selbst viel dazu beitragen, deine Gefäße gesund zu halten und Beschwerden zu lindern. Neben medizinischer Behandlung spielen auch Bewegung, Ernährung und pflanzliche Wirkstoffe eine wichtige Rolle.
Forschungsergebnisse bestätigen eine synergistische Wirkung der Kombination von:
✅ Rosskastanie: wirkt entzündungshemmend und stärkt die Venenwände
✅ Pinienrindenextrakt: fördert die Mikrozirkulation und schützt die Gefäße
✅ Steinklee: kann Schwellungen und Schweregefühle in den Beinen lindern
✅ Rotes Weinlaub: verbessert die Venenfunktion und hilft bei müden Beinen
Diese pflanzlichen Mittel können eine sinnvolle Ergänzung zur ärztlichen Therapie sein – vor allem im Frühstadium. Dennoch sollte bei ersten Symptomen sofort ärztlicher Rat eingeholt werden. Regelmäßige Kontrollen beim Hausarzt oder Gefäßspezialisten – Angiologe oder Gefäßchirurg – sind entscheidend, um die Erkrankung im Blick zu behalten und rechtzeitig gegenzusteuern.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Eine akute Durchblutungsstörung ist ein medizinischer Notfall und bedarf sofortiger ärztlicher Hilfe. Sie entsteht meist plötzlich durch ein Blutgerinnsel oder eine Embolie. Typische Anzeichen sind:
– Plötzliche, starke Schmerzen im Bein
– Blasse oder bläuliche Hautfarbe
– Kältegefühl im betroffenen Bein oder Fuß
– Kein fühlbarer Puls am Fuß
– Taubheit oder Lähmungsgefühl
– Bewegungseinschränkung
Je nach Ursache helfen verschiedene Maßnahmen:
– Regelmäßige Bewegung, besonders Gehtraining
– Rauchstopp
– Gesunde Ernährung, Gewichtsreduktion
– Blutzucker, Blutdruck, Cholesterin kontrollieren
– Pflanzliche Wirkstoffe wie Rosskastanie, Steinklee, Pinienrinde, rotes Weinlaub
– Medikamente zur Blutverdünnung oder Gefäßerweiterung
– Bei Bedarf: Kathetereingriffe oder Bypass-OP
Durchblutungsstörungen in den Beinen entstehen meist durch eine Verengung oder einen Verschluss der Arterien, was die Sauerstoffversorgung des Gewebes behindert. Die häufigste Ursache ist Arteriosklerose – also die Verkalkung und Verhärtung der Gefäßwände. Dabei lagern sich Fett, Cholesterin und andere Stoffe in den Arterien ab und behindern den Blutfluss.
Bestimmte Risikofaktoren begünstigen diese Entwicklung, insbesondere Rauchen, Diabetes, Bluthochdruck, hohe Blutfettwerte und Bewegungsmangel. Auch genetische Veranlagung, Übergewicht und das Alter spielen eine Rolle. Je mehr dieser Faktoren vorliegen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Durchblutung der Beine verschlechtert.
Wenn du beim Gehen Schmerzen in den Beinen hast, Wunden schlecht heilen oder die Füße taub/kalt sind, solltest du ärztlichen Rat einholen – am besten beim Hausarzt oder Gefäßspezialisten.
Quellenverzeichnis:
(1) Song P, Rudan D, Zhu Y, Fowkes FJI, Rahimi K, Fowkes FGR, Rudan I. Global, regional, and national prevalence and risk factors for peripheral artery disease in 2015: an updated systematic review and analysis. Lancet Glob Health. 2019 Aug;7(8):e1020-e1030. doi: 10.1016/S2214-109X(19)30255-4. PMID: 31303293.
(2) John S M Houghton, Athanasios N Saratzis, Rob D Sayers, Victoria J Haunton, New Horizons in Peripheral Artery Disease, Age and Ageing, Volume 53, Issue 6, June 2024, afae114
(3) Pourmasoumi M, Hadi A, Mohammadi H, Rouhani MH. Effect of pycnogenol supplementation on blood pressure: A systematic review and meta-analysis of clinical trials. Phytother Res. 2020 Jan;34(1):67-76. doi: 10.1002/ptr.6515. Epub 2019 Oct 21. PMID: 31637782.
(4) Incandela L, Belcaro G, Nicolaides AN, Geroulakos G, Cesarone MR, De Sanctis MT. Microcirculation after standardized application of Essaven gel on normal skin–a placebo-controlled, randomized study. Angiology. 2001 Dec;52 Suppl 3:S5-10. doi: 10.1177/0003319701052003S03. PMID: 11775650.
(5) Cesarone MR, Belcaro G, Agus GB, Ippolito E, Dugall M, Hosoi M, Corsi M, Cotellese R, Feragalli B, Scipione C, Scipione V, Maione C. Chronic venous insufficiency and venous microangiopathy: management with compression and Pycnogenol®. Minerva Cardioangiol. 2019 Aug;67(4):280-287. doi: 10.23736/S0026-4725.19.04948-X. PMID: 31347820.
(6) Martina Houben, Mehr als schmerzhafte Schönheitsmakel, 2014, Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG
(7) Kalus U, Koscielny J, Grigorov A, Schaefer E, Peil H, Kiesewetter H. Improvement of cutaneous microcirculation and oxygen supply in patients with chronic venous insufficiency by orally administered extract of red vine leaves AS 195: a randomised, double-blind, placebo-controlled, crossover study. Drugs R D. 2004;5(2):63-71. doi: 10.2165/00126839-200405020-00001. PMID: 15293865.
(8) https://www.gesundheitsinformation.de/durchblutungsstoerung-der-beine-pavk.html#Ursachen