Sind Bio Lebensmittel immer besser? So unterscheiden sich Bio und “normale” Nahrungsmittel

Inhaltsverzeichnis
Sind Bio Lebensmittel immer besser? So unterscheiden sich Bio und “normale” Nahrungsmittel

Sind Bio Lebensmittel immer besser? So unterscheiden sich Bio und “normale” Nahrungsmittel

Was sind Bio Produkte – und was nicht?

Bio Lebensmittel begegnen uns beim Einkaufen fast überall. Sie umfassen heute quasi alle Nahrungsmittel und sogar schon Kosmetika und andere Kategorien. Aber die meisten Menschen denken nur selten darüber nach, was “Bio” eigentlich bedeutet. 

Oft wird angenommen, dass Bio Lebensmittel generell besser schmecken und gesünder sind, aber auch einen höheren Preis haben. All das kann, muss aber nicht der Fall sein! Denn zunächst einmal geht es bei Bio Produkten nur um ökologische Anbau- und Produktionsmethoden.

Dazu zählt der Verzicht auf gentechnische Veränderung sowie künstliche Dünger und Pflanzenschutzmittel. Bei tierischen Produkten kommt zusätzlich noch ein deutlich stärkerer Fokus auf das Wohl des jeweiligen Tieres hinzu, der sich in der Haltung und dem Futter zeigt. Auch Antibiotika- und Hormongabe sind hier stark eingeschränkt bzw. völlig unzulässig. 

Generell sind viele Substanzen für Bio Nahrungsmittel nicht verwendbar: nur etwa 50 ausgewählte Zusatzstoffe können zum Einsatz kommen, wenn ein Bio Produkt hergestellt wird. Bei normalen Lebensmitteln sind dies hingegen über 300! Sind solche Süßstoffe, künstliche Farbstoffe, Stabilisatoren, Konservierungsmittel, Geschmacksverstärker und Co. enthalten, sind die Bio-Vorgaben nicht erfüllt.

Wird gegen keine der Regeln verstoßen, kann ein Produkt das Bio Siegel der Europäischen Union erhalten. Nur dann kann man auch wirklich von einem Bio Produkt sprechen. Die Reise zu nachhaltiger und umweltfreundlicher Produktion hört damit aber noch keineswegs auf!

Keine Regel ohne Ausnahme

Die Regeln für ein Bio Lebensmittel scheinen auf den ersten Blick recht streng; tatsächlich gibt es jedoch einige Ausnahmen von diesen Vorgaben. So muss zum Beispiel nur mindestens 95 % eines Produktes aus biologischem Anbau stammen, um das Siegel zu erhalten. 

Vor allem bei Lebensmitteln, die aus einer Vielzahl von Zutaten bestehen, kann dies für Unsicherheit bei Konsumenten sorgen: Bis zu 5 % der Bestandteile kann aus “normaler” Landwirtschaft stammen und somit den eigenen moralischen oder gesundheitlichen Ansprüchen zuwiderlaufen. 

Handelt es sich hingegen um Obst oder Gemüse mit Bio Siegel, kann man beherzter Zugreifen: hier entspricht das gesamte Produkt den Vorgaben, da es sich ja nur um ein Erzeugnis aus einer einzelnen Zutat handelt. 

Wer auf Nummer sicher gehen will oder generell auf der Suche nach Lebensmitteln mit noch höheren Standards ist, kann auf strengere Gütesiegel ausweichen. Hierzu zählen zum Beispiel “Bioland”, “Naturland” oder “Demeter”. Auch diese Zertifikate haben jedoch ihre eigenen Vor- und Nachteile. 

Biologische und normale Landwirtschaft – das sind die Unterschiede

Beim Anbau von Nutzpflanzen gefährden eine Vielzahl von Schädlingen die Ernte. Biologische und reguläre Landwirtschaft gehen mit dieser Problematik jedoch ganz unterschiedlich um: Chemisch-Synthetische Pflanzenschutzmittel sind für Landwirte ohne Bio-Anspruch dabei oft das Mittel der Wahl. 

In der Bio Landwirtschaft wird auf solche Pestizide verzichtet. Stattdessen werden natürliche Alternativen eingesetzt, um vor Insekten, Pilzen und Unkraut zu schützen. Auch die Auswahl von Pflanzensorten, die nicht durch Gentechnik auf maximalen Ertrag optimiert wurden und daher deutlich robuster sind, hilft hierbei. 

Zusätzlich wird im Bio Anbau auf die natürliche Vielfalt Wert gelegt und unterschiedliche Obst- und Gemüsesorten angebaut. Dies steht im starken Kontrast zur regulären Landwirtschaft, die Monokulturen aus einzelnen Pflanzen einsetzt, um Arbeitsabläufe und Erträge zu verbessern. 

Bei der Aufzucht von Nutztieren kann die biologische Landwirtschaft mit deutlich höheren Flächenvorgaben aufwarten, die auch einen Bereich für den Auslauf beinhaltet. Kühe, Schweine und Co. können bei regulärer Produktion hingegen deutlich enger zusammengepfercht werden, ohne Auflagen zu verletzen. 

Auch bei der Art der verwendeten Dünger gibt es große Unterschiede: in der normalen Landwirtschaft werden großzügig künstliche Mineraldünger eingesetzt. Diese sind leicht löslich, was die Ausbringung deutlich erleichtert, aber Böden massiv belastet. 

Für den biologischen Anbau kommen diese Düngemittel nicht infrage; hier wird stattdessen auf Mist oder Kompost gesetzt. In diesen Substanzen ist der wichtige Stickstoff auf natürliche statt künstliche Weise gebunden. 

[products columns=“1″ limit=“3″ ids=“363″ class=“product-in-thepost“]

Schmecken Bio Lebensmittel wirklich besser?

Bio Nahrungsmittel stehen im Ruf, besser als reguläre Produkte zu schmecken. Da der eigene Geschmack jedoch immer sehr subjektiv ist, scheint es fast unmöglich, hierzu eine allgemeingültige Aussage zu treffen. 

In einer Studie (8) wurden deshalb reguläre Karotten mit Bio Produkten verglichen. Die Probanden empfanden dabei den Geschmack der regulären Möhren als “karottiger”, also eher ihren kulinarischen Erwartungen entsprechend. 

Andere Untersuchungen verglichen Pak Choi und Tomaten, ebenfalls aus biologischer und reguläre Produktion. Hier fielen die geschmacklichen Unterschiede so gering aus, dass die Ergebnisse keine echten Schlüsse zulassen. 

Die Frage, ob Bio Lebensmittel wirklich besser schmecken, kannst du also nur selbst beantworten. Dabei kann es natürlich auch erhebliche Unterschiede zwischen verschiedenen Obst- und Gemüsesorten geben. 

Biologische Landwirtschaft und die Umwelt

So groß ist der Schaden für das Klima

Die Produktion von Lebensmitteln verursacht immer CO₂ – die genaue Menge hängt jedoch massiv von der jeweiligen Methode ab. Bio Landwirte können dabei mit einer generell geringeren Menge an ausgestoßenen Klimagasen punkten. 

Laut Umweltbundesamt (11) war die Landwirtschaft 2019 für 61,9 Millionen Tonnen Treibhausgase verantwortlich, was 7,2 Prozent aller Emissionen in diesem Jahr entspricht. Nicht nur aufgrund des größeren Anteils an der gesamten Menge waren reguläre Anbaumethoden hierbei Hauptverursacher. 

CO₂ entsteht bei der Landwirtschaft nämlich durch drei hauptsächliche Vorgänge (12): 

  • Dünger: Die Produktion von chemisch-synthetischen Pestiziden und mineralischen Düngemitteln verschlingt große Mengen Energie – und gibt Lachgas in die Atmosphäre frei. Dieses Treibhausgas schadet unserem Klima 300-mal mehr als Kohlendioxid. In der biologischen Landwirtschaft ist diese Art des Düngens jedoch Tabu. Dieser Umstand ist  für einen großen Teil des CO₂ Unterschiedes der beiden Methoden verantwortlich.
  • Tiere: Nutztiere produzieren Methan, ein Gas, das bis zu 25-mal schädlicher für unser Klima ist als CO₂. Dabei sind es die Rinder, die mit 84 bis 123 Kilogramm Methan für den größten Ausstoß sorgen, während Schweine lediglich 5 und Geflügel sogar nur ein Viertel Kilo pro Jahr erzeugen. Je mehr Tiere auf einem Hof leben, desto mehr Methan gelangt in die Umwelt – daran ändert auch die biologische Landwirtschaft nichts. 
  • Boden: Ein gesunder und humusreicher Boden speichert sehr viel Kohlenstoff. Wird dieser – zum Beispiel durch Pflanzenschutzmittel oder eine ruppige Bearbeitung – freigesetzt, befeuert das zum einen den Klimawandel und senkt zum anderen die Fruchtbarkeit des Feldes.

Durch den Verzicht auf synthetische Dünger und den Einsatz von robusteren Gewächsen, die in größerer Entfernung zueinander gepflanzt werden, kann die biologische Landwirtschaft eine merklich niedrigere CO2-Bilanz aufweisen. 

Sie erzeugt jedoch gleichzeitig deutlich weniger Ertrag pro Quadratmeter, was nicht nur in Anbetracht der vielen Millionen Menschen, die weltweit Hunger leiden, bedenklich ist: Diese zusätzliche Fläche hätte theoretisch auch für das Anpflanzen eines Waldes verwendet werden können, der zusätzlich noch CO₂ gefiltert hätte. 

Durch die hohe Nachfrage an Bio Produkten werden außerdem immer größere Mengen über immer größere Strecken transportiert und zum Beispiel aus Süd- oder Osteuropa nach Deutschland importiert. Auch hierbei wird CO₂ freigesetzt.

Da der Transport von Lebensmitteln allerdings bei regulär angebauten Waren genauso anfällt und der höhere Flächenverbrauch bei Bio Produkten ein theoretisches Konstrukt bleibt, lässt sich lediglich festhalten: Biolandwirtschaft ist generell weniger schädlich für das Klima. 

Weniger schädliche Substanzen im Boden durch biologische Landwirtschaft

Die moderne, (nicht-bio) Landwirtschaft ist auf starke Düngung angewiesen, um ausreichend ertragreiche Ernten zu erzielen. Nur so können genug Umsätze erzeugt werden, um langfristig gewinnbringend wirtschaften zu können. 

Diese sehr intensive Nutzung bringt verschiedene Probleme für die Böden und die auf ihnen wachsenden Pflanzen mit sich. Denn durch den Einsatz der synthetischen Dünger oder zu große Mengen tierischer Gülle gelangen große Mengen Stickstoff in die Erde. 

Die Folge: schädliches Nitrat wird in erheblichen Konzentrationen gefunden. So massiv, dass die Nitrat-Grenzwerte der Europäischen Union regelmäßig überschritten und das Grund- und Oberflächenwasser stark belastet werden.

Auch in der ökologischen Landwirtschaft kommt tierischer Mist als Dünger zum Einsatz; eines der grundlegenden Konzepte ist hierbei jedoch die Verhältnismäßigkeit von Tieren, Flächen und Düngermenge, sodass der Nährstoffbedarf der Pflanzen gedeckt wird, jedoch keine Überschüsse entstehen. 

Zusammen mit dem Verzicht auf mineralische Düngemittel entsteht so ein dramatischer Unterschied: Ganze 28 Prozent weniger Stickstoff gelangen in der biologischen Landwirtschaft durchschnittlichen in den Boden! Und als wäre dies noch nicht genug, ist auch die Fruchtbarkeit der Bio Nutzflächen dank gesunder Humusbildung und Artenvielfalt deutlich größer.

Welche Rückstände bleiben auf den Lebensmitteln? 

Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist in der regulären und biologischen Landwirtschaft üblich, um Schädlinge fernzuhalten und so die Ernte zu sichern. Es gibt jedoch gewaltige Unterschiede bei den verwendeten Substanzen!

Chemisch-Synthetische Pestizide sind beim Anbau von Bio Lebensmitteln nicht zugelassen. Stattdessen wird hier auf natürliche Wirkstoffe und robustere Pflanzensorten gesetzt, die Schädlingen besser widerstehen können (aber dafür oft nicht die extrem hohen Erträge der normalen Landwirtschaft erbringen). 

Besonders, wenn kurz vor der Ernte noch Pestizide eingesetzt werden, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich Rückstände an den fertigen Produkten finden. Hierbei sind die synthetischen Stoffe der regulären Landwirtschaft deutlich ungesünder, aber auch die Mittel, die beim biologischen Anbau eingesetzt werden, sind nicht unbedingt förderlich. 

Für die erlaubten Mengen an Schutzmitteln auf den zum Verkauf stehenden Gewächsen gibt es strenge Richtlinien der EU. Diese werden regelmäßig durch Lebensmitteltests überprüft. Im Jahr 2015 konnten zum Beispiel 97 % der untersuchten Produkte den gesetzlichen Werten entsprechen. 

Hierbei zeigte sich ebenfalls, dass Produkte aus biologischem Anbau deutlich weniger stark mit Pestiziden belastet waren als solche, die in regulärer Landwirtschaft produziert wurden. Dies liegt vor allem an der stark eingeschränkten Zulassung solcher Stoffe.

Während nämlich in der regulären Landwirtschaft ca. 270 Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden dürfen, sind für Bio Produkte nur etwa ein Zehntel davon zulässig. Alle synthetischen Pestizide sind dabei ausgenommen, sodass nur natürlich abbaubare Stoffe wie Kupfer, Schwefel, Bienenwachs oder Pflanzenöle infrage kommen. 

Auch, wenn diese Bio-Pflanzenschutzmittel ebenfalls Nachteile haben (sie wirken weniger spezifisch als chemische Stoffe und können anderen Lebewesen schaden), sind sie doch keineswegs so aggressiv und belasten die Umwelt sowie die fertigen Bio Produkte deutlich weniger.

Auch den Tieren geht es besser

In der Landwirtschaft werden nicht nur Getreide, Kartoffel und Co angebaut – auch die Aufzucht und Verarbeitung von Nutztieren gehört zur Branche. Die Bedingungen der modernen Massentierhaltung haben dabei schon so manchen Konsumenten zum Vegetarier bekehrt. 

Die konventionelle Landwirtschaft muss sich dabei an sehr geringen Mindestvorgaben orientieren. Nur wenige Quadratzentimeter sind für Hühner, Schweine und Rinder vorgeschrieben und ein Auslauf ist in der Regel nicht vorgesehen. Dies erlaubt den Landwirten, eine große Anzahl von Tieren auf engstem Raum zu halten und so Gewinne zu maximieren. 

Soll das fertige Fleisch später einmal das Bio Siegel erhalten, müssen hingegen deutlich größere Flächenangebote bereitstehen. Auch ein Auslauf ist für die Tiere vorgeschrieben, sodass sie nicht ihr gesamtes Dasein in der gleichen kleinen Box fristen. 

Bio Lebensmittel

Schmerzhafte Prozeduren wie das Abkneifen von Zähnen, Stutzen von Schnäbeln oder das Kupieren von Schwänzen sind in der biologischen Landwirtschaft untersagt, während sie in regulären Betrieben leider noch recht häufig anzutreffen sind. 

Bei Bio Produkten wird also ganz klar ein größerer Fokus auf das Tierwohl gelegt. Auch hier ist jedoch zu beachten, dass die Mindestvorgaben noch immer sehr gering sind und deutlich Luft nach oben bieten. 

Bist du also tatsächlich um das Wohl der Tiere besorgt, solltest du in Betracht ziehen, keine tierischen Produkte mehr zu konsumieren. Denn mit den grünen Wiesen, die du auf Milchpackungen und Co. siehst, hat auch die biologische Landwirtschaft meist nichts zu tun – besser als die reguläre Produktion ist sie jedoch allemal. 

Bio Lebensmittel oder “Normal” – was ist gesünder?

Nicht jedes Bio Produkt ist auch automatisch gesünder. Eine eindeutige Feststellung ist unter Umständen schwierig oder sogar gar nicht möglich, denn es gibt hierbei eine Reihe von Faktoren, die die Qualität beeinflussen. Dazu zählen unter anderem die Sorte, die Sonneneinstrahlung und der Anbauort.

Durch Studien und Erfahrungen konnten jedoch einige allgemeingültige Erkenntnisse zu den Unterschieden zwischen Bio Produkten und regulärer Landwirtschaft gewonnen werden: 

Der Gesundheitsstatus von Menschen, die Bio Lebensmittel konsumieren, ist signifikant besser. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie (1), die verglich, wie oft Menschen, die Bio Produkte konsumierten, an Infektionskrankheiten, chronischen Krankheiten, Krebs und zahlreichen weiteren Problemen litten. 

Verglichen mit Personen, die regulär hergestellte Lebensmittel zu sich nahmen, waren die Bio Konsumenten gesünder – allerdings ist hierbei zu beachten, dass diese Gruppe generell einen größeren Wert auf eine gesunde Ernährung und Lebensweise legte. Die positiven Effekte können daher nicht eindeutig den Lebensmitteln zugeschrieben werden. 

Im Vereinigten Königreich (UK) wurde eine Kohortenstudie (2) durchgeführt, um zu vergleichen, ob Frauen, die Biolebensmittel verzehrten, seltener an Krebs erkrankten. Unter den untersuchten Krebstypen konnte “nur” ein reduziertes Risiko für Lymphome, also krebsartige Geschwülste von Lymphknoten, festgestellt werden.

Dies deckt sich mit der Beobachtung aus einer anderen Studie (3), die zeigt, dass eine erhöhte Anreicherung/Belastung mit Pestiziden im Fettgewebe ebenfalls das Risiko für die zuvor erwähnten Lymphome erhöht.

Ähnliche Ergebnisse finden sich auch in einer weiteren Studie (4), die Arbeiter untersuchte, die einer erhöhten Menge an Pestiziden ausgesetzt sind. Auch hier zeigte sich ein gesteigertes Risiko für die Erkrankung an dieser Krebsart. 

Das Risiko für Hodenkrebs bei Männern stieg um etwa das Dreifache an, wenn eine erhöhte Konzentration des Pestizids Organochlor im Blut gefunden wurden. Dies wurde in einer Studie (6) bereits im Jahr 2011 belegt. 

Neben einem erhöhten Krebsrisiko gibt es allerdings auch Beobachtungen (5), die eine gesteigerte Gefahr für das Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom (ADS) nahelegen. Das Pestizid “DMAP” kann demnach das Risiko für ADS um 55 – 72 Prozent erhöhen, wenn es in 10-fach erhöhter Konzentration vorliegt. 

[products columns=“1″ limit=“3″ ids=“364″ class=“product-in-thepost“]

Bio Produkte enthalten mehr Nährstoffe

Die einfachste Methode, die Unterschiede zwischen Bio Produkten und “normalen” Erzeugnissen zu bestimmen ist selbstverständlich die Messung. Auf diese Idee kam 2010 auch Walter J. Crinnion. 

Das Ergebnis seiner Untersuchung (10): Bio Lebensmittel verfügen über deutlich mehr Nährstoffe. Dazu zählen zum Beispiel Vitamine oder Mineralien wie Eisen, Magnesium oder Phosphor. Die Vermutung, dass die Produkte dadurch generell besser für unsere Gesundheit sind, liegt nahe – ausreichend durch Studien bewiesen ist dieser Zusammenhang allerdings noch nicht!

Auch bei tierischen Produkten wie Milch gibt es massive Unterschiede. So kommen in der biologischen Variante etwa 57 % mal mehr Omega-3-Fettsäuren vor als in Milchprodukten aus der regulären Landwirtschaft. 

Diese ungesättigten Verbindungen sind für unseren Stoffwechsel von hoher Bedeutung, finden als Baustein in den Zellmembranen Verwendung und verbessern die Fließeigenschaften des Blutes. 

In einer Studie (7) aus dem Jahr 2018 konnte darüber hinaus nachgewiesen werden, dass Omega-3-Fettsäuren vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen können. Eine gute Versorgung kann das Risiko solcher Leiden um 39 % senken! 

Auch hier liegt die Vermutung nahe, dass Personen mit Herz-Kreislauf-Problemen zu Milchprodukte aus biologischer Herstellung greifen sollten. 

Krebsvorsorge durch Bio Lebensmittel?

Das Risiko einer Krebserkrankung lässt sich durch eine Ernährung mit Bio Produkten absenken. Zu diesem Ergebnis kam zumindest eine Studie (9) mit mehr als 68.000 Teilnehmern im Jahre 2018. 

Die Autoren wiesen darin den positiven Einfluss der Bio Lebensmittel nach und stellten fest, dass die Wahrscheinlichkeit, an Brust- oder Lymphdrüsenkrebs zu erkranken, geringer ist, wenn regelmäßig solche Produkte konsumiert wurden. 

Der Grund für diese förderliche Wirkung ist damit allerdings noch nicht erklärt. Ob es an den weniger aggressiven und sparsamer eingesetzten Pestiziden oder einem anderen Umstand liegt, bleibt unklar. Weitere Forschung ist hier nötig, da solche Fragen bisher noch kaum wissenschaftlich behandelt wurden. 

Darum setzen wir auf Bio-Nahrungsmittel und Supplements

Die mögliche Pestizidbelastung regulärer Lebensmittel ist für uns Menschen generell ungesund, aber in manchen Situationen ist das Problem deutlich größer als in anderen: während man bei Obst oder Gemüse diese ungewollten Substanzen akzeptieren bzw. kompensieren könnte, ist eine solche Verunreinigung bei Nahrungsergänzungsmitteln komplett inakzeptabel!

Nicht zuletzt deshalb stammen die Zutaten für alle Purazell-Produkte aus biologischem Anbau. Gentechnische Veränderungen, Belastungen mit Pestiziden oder eine verringerte Menge der jeweiligen Wirkstoffe haben in Supplements nichts zu suchen, da es hier um maximale Wirkung geht. 

Wir legen größten Wert auf die Reinheit unserer Produkte und stellen diese zum Beispiel immer wieder durch Tests sicher. Die Verwendung von Zutaten, die nicht den höchsten Ansprüchen genügen, würde dabei keinesfalls in unsere Philosophie passen. Schon alleine deshalb führt für uns kein Weg an der Verwendung biologisch angebauter Pflanzen vorbei. 

Durch den höheren Gehalt an den jeweiligen Vitaminen, Mineralien und sonstigen Wirkstoffen, den Bio Produkte bieten, können auch unsere Nahrungsergänzungsmittel eine stärkere Wirkung entfalten. Gemeinsam mit der höheren Reinheit ist deshalb klar, dass Bio Zutaten die beste Wahl für unsere Supplements sind!

Fazit: So gut sind Bio Lebensmittel wirklich

Lebensmittel aus biologischem Anbau haben in Sachen Qualität oft die Nase vorn – sie können mit höherem Nährstoffgehalt aufwarten, sind weniger stark mit Pestiziden belastet, wurden nicht gentechnisch verändert und enthalten keine Geschmacksverstärker oder künstliche Konservierungsstoffe. 

Auch die Herstellung solcher Lebensmittel läuft deutlich schonender ab und erzeugt weniger Treibhausgase und Belastung für die Böden. Und während die reguläre Landwirtschaft der natürlichen Artenvielfalt erheblich schaden kann, ist dieses Problem bei der Bio Produktion zumindest weniger stark ausgeprägt. 

Wer auf das Wohl der Nutztiere bedacht ist, sollte ebenfalls auf Bio Produkte setzen:  Die Massentierhaltung auf engstem Raum ist hier durch größere Flächenvorgaben (leicht) verbessert und schmerzhafte Behandlungen und starke Medikamentengabe sind untersagt. 

Kann man Bio Lebensmittel daher uneingeschränkt als die beste Wahl empfehlen? Leider nicht! Die Produkte aus ökologischer Herstellung sind in vielerlei Hinsicht besser – aber noch lange nicht perfekt. 

Obwohl die Anzahl der erlaubten Pflanzenschutzmittel deutlich begrenzt ist, bleibt die genaue Wirkung vieler dieser Stoffe nach wie vor unerforscht. Daher kann keine völlige Entwarnung gegeben werden, auch, wenn der Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide bereits ein wichtiger Schritt ist. 

Generell lässt sich sagen, dass Bio Lebensmittel in vielerlei Hinsicht besser als Produkte aus regulärer Landwirtschaft sind, aber auch hier oft noch Luft nach oben besteht. 

Willst du der Umwelt, den Tieren und dir selbst etwas Gutes tun, solltest du zu Erzeugnissen mit dem Bio-Siegel greifen – die Entscheidung liegt jedoch bei dir. 

Das solltest du außerdem beachten

Bio Produkte sind in vielen Fällen teurer als regulär erzeugte Lebensmittel – diese Beobachtung wirst du sicherlich selbst schon gemacht haben. Allerdings solltest du auch nicht vergessen, dass die Haltbarkeit der Waren geringer sein kann, da zum Beispiel keine künstlichen Konservierungsstoffe eingesetzt werden dürfen. Auch dieser Faktor sollte in deine Preiskalkulation ggf. mit einfließen.  

Gehen dir die Maßnahmen, die hinter dem Bio-Siegel der Europäischen Union stecken, noch nicht weit genug, stehen auch andere Zertifikate zur Verfügung. Der direkte Vergleich zwischen ihnen ist jedoch nicht ganz einfach. 

So gibt es zum Beispiel große Unterschiede bei den erlaubten Grenzwerten für Substanzen wie Kupfer, der Länge von Tiertransporten oder der Zulassung von schmerzhaften Prozeduren an Tieren. 

Generell lässt sich dabei festhalten: Das Bio-Siegel der EU hat die geringsten Vorgaben und ist in vielerlei Hinsicht nur eine kleine Verbesserung gegenüber regulärer Landwirtschaft. Wer es mit Natur-, Tier- und Selbstschutz ernst meint, greift daher meist zu einem der strengeren Zertifikate. 

Ist dir der Klimaschutz wichtig, solltest du außerdem nach Möglichkeit regionale Produkte kaufen und keine langen Importwege unterstützen. Beachte außerdem, dass der hohe Ausstoß von schädlichen Klimagasen bei der Fleischproduktion bestehen bleibt, auch, wenn du dich für ein Bio Produkt entscheidest. Hier hilft nur, den eigenen Konsum tierischer Produkte generell zu reduzieren. 

Setzt du auf ökologischen Anbau, kochst mit regionalen und saisonalen Zutaten und bemühst dich, deinen Verzehr tierischer Produkte zu reduzieren, bist du jedoch auf dem richtigen Weg!

[products columns=“1″ limit=“3″ ids=“365″ class=“product-in-thepost“]

  1. “Different aspects of organic and conventional food consumers´ lifestyle”, Ewa Rembialkowska, New Medicine 12(1); Jan 2008
  2. “Organic food consumption and the incidence of cancer in a large prospective study of women in the United Kingdom.” Bradbury, K E et al., British journal of cancer vol. 110,9 (2014): 2321-6. doi:10.1038/bjc.2014.148
  3. “A prospective study of organochlorines in adipose tissue and risk of non‑Hodgkin lymphoma” Bräuner et al.,  Environ Health Perspect. 2012 Jan;120(1):105-11. doi: 10.1289/ehp.1103573. PMID: 22328999; PMCID: PMC3261942.
  4. “Non-hodgkin lymphoma risk and insecticide, fungicide and fumigant use in the agricultural health study” Alavanja et al. 2014 PLoS One. 2014 Oct 22;9(10):e109332. doi: 10.1371/journal.pone.0109332. PMID: 25337994; PMCID: PMC4206281.
  5. “Attention-deficit/hyperactivity disorder and urinary metabolites of organophosphate pesticides” Bouchard et al. Pediatrics. 2010 Jun;125(6):e1270-7. doi: 10.1542/peds.2009-3058. Epub 2010 May 17. PMID: 20478945; PMCID: PMC3706632.
  6. “Pesticide exposure and serum organochlorine residuals among testicular cancer patients and healthy controls” Giannandrea et al. J Environ Sci Health B. 2011;46(8):780-7. doi: 10.1080/03601234.2012.597704. PMID: 21902556.
  7. “Erythrocyte long-chain omega-3 fatty acid levels are inversely associated with mortality and with incident cardiovascular disease: The Framingham Heart Study” Lipidol et al. 2018
  8. “Sensory evaluation of carrots from ecological and conventional growing systems” Haglund et al., 1998
  9. “Findings From the NutriNet-Santé Prospective Cohort Study” Baudry et al., 2018
  10. “Organic foods contain higher levels of certain nutrients, lower levels of pesticides, and may provide health benefits for the consumer” Walter J. Crinnion, 2010
  11. https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/treibhausgas-emissionen-in-deutschland#treibhausgas-emissionen-nach-kategorien
  12. https://www.umweltbundesamt.de/themen/boden-landwirtschaft/umweltbelastungen-der-landwirtschaft/lachgas-methan