Effektives Fasten – dieses Protein macht den Unterschied

Inhaltsverzeichnis
Effektives Fasten - dieses Protein macht den Unterschied

Effektives Fasten – dieses Protein macht den Unterschied

Das Enzym mTor wurde von der Wissenschaft spät entdeckt, spielt aber eine zentrale Rolle im Muskelaufbau, Zellteilung, Krebsmanifestation und Autophagie. Gerade Autophagie ist enorm wichtig – es handelt sich um nichts weniger als das “Recyceln” von Zellen und den Aufbau einer ganzen Armee von gesunden Arbeitszellen, die uns jung und vital halten.

Mammalian Target of Rapamycin

Mammalian Target of Rapamycin lautet der voll ausgeschriebene Name von mTor. Klingt kompliziert, ist aber eigentlich nur ein Protein, welches aus 2549 Aminosäuren besteht. Es handelt sich um eine Serin-Threonin-Kinase.

Kinasen sind Enzyme, die Phosphatgruppen verschieben und damit Enzyme aktivieren und deaktivieren. Der universelle Energieträger ATP – der universelle Energieträger in den Zellen des menschlichen Körpers – stellt die Phosphatgruppen zur Verfügung.

Der Energieträger ist dann aktiv, wenn logischerweise viel Energie vorhanden ist. Also wenn wir essen oder wenn wir Stress ausgesetzt sind – dann wird Zucker aus der Leber freigesetzt. Energiereich ist beispielsweise besonders Fleisch als Proteinisolat, welches mTor stark aktiviert.

Doch ist es überhaupt immer vorteilhaft, wenn mTor aktiviert wird?

Grundsätzlich ist es nicht optimal, wenn mTor den ganzen Tag über angeschalten ist. Es ist jedoch vorteilhaft, wenn man über einen guten Rhythmus zwischen aktivierten und deaktivierten Zustand verfügt. Doch mTor hat mehrere starke Vorteile:

  • Hypertrophie: Entscheidend für den Muskelaufbau, denn in diesem Zustand kann der Körper sehr gut den Querschnitt der Muskelfasern vergrößern. Das bedeutet, dass man muskulöser wird, besser aussieht, bei der Fettverbrennung zulegt und allgemein vitaler ist.
  • Der Aufbau von Zellteilung – lebenswichtig und das A und O, um gesund und jung auszusehen. 
  • Wundheilung: Durch die schneller und besser ablaufende Zellteilung kann der Körper Wunden rascher heilen.
mTor
mTor aktiviert die Bioproteinsynthese und schaltet die Hyperthrophie frei – Grundvoraussetzung für den Muskelaufbau und langfristig auch Muskelerhalt.

Muskeln als vollautomatischer Fettverbrenner

Durch Muskulatur verbrennt man quasi im Schlaf Fett, weil der Körper rund um die Uhr Energie braucht, um diese zu versorgen. Durch mehr Muskulatur wird der Grundumsatz (täglicher Kalorienbedarf) erhöht, dadurch kann man mehr essen, ohne an Fett zuzunehmen.

Wer umgekehrt einen hohen Körperfettanteil hat, ist auch mit einem völlig anderen Hungergefühl konfrontiert. Der Grund ist, dass das Proteohormon Leptin im menschlichen Körper dafür sorgt, dass das Hungergefühl gehemmt wird und man so nicht “unlimitiert” viel isst. Doch durch das Körperfett baut man zunehmend Leptinresistenz auf, wodurch man immer langsamer satt wird → ein Teufelskreislauf!

Was passiert, wenn man mTor jedoch einfach für eine gewisse Zeit inaktiv lässt?

Autophagie – Geheimwaffe für junges Aussehen

Verzichtet man auf Proteinzufuhr oder fastet man schlichtweg, deaktiviert sich mTor. Dadurch arbeitet der Körper nun in einem anderen Modus und schaltet in die Autophagie. In diesem Zustand werden alte und kranke Zellen quasi vom Körpersystem zur Energiegewinnung verzehrt oder ausgeschieden. Gleichzeitig werden neue, gesunde Zellen hergestellt – der Körper verjüngt sich in diesem Zustand also selbst. 

Aktiviert man mTor ständig, kann der Körper sich selbst nicht von alten Zellen reinigen, man altert also enorm schnell. Umgekehrt verliert man Muskelmasse und hat eine verlangsamte Zellteilung (also auch schlechte Wundheilung, etc.), wenn man die mTor-Kinase zu wenig aktiviert hat. Das zeigt auch eine Studie zu mTor, sie belegt unter anderem, dass mTor das Zellenwachstum direkt fördert.(1)

Hier kommt es also auf eine richtige und intelligente Verteilung von mTor-Aktivierung und -Deaktivierung an.

Nicht nur ein Schönheitsfaktor

Junge Zellen sind nicht nur ein Faktor in Sachen Aussehen. Sie bekämpfen auch effektiv Krebs und verhindern den Aufbau von Tumoren. Ist eine Zelle beispielsweise zwei Tage alt und wird von Krebs befallen, hat das keine Auswirkung auf den menschlichen Organismus. Ist sie allerdings 90 Tage alt, ist genau das der Fall. Denn der Krebs sondert Laktat ab, welches von anderen Krebszellen als eine Art Nahrung verwendet wird.

Hier zeigt sich, dass Autophagie elementar ist, um einen gesunden und bis ins hohe Alter wehrfähigen Körper zu halten.

Fettaufbau und Leptinresistenz korrelieren sehr stark. Je mehr Depotfett vorhanden ist, desto stärker die Resistenz gegenüber dem Hormon Leptin, wie Studien aufdecken. (2)

Wie kombiniert man also am besten die Vorteile der Autophagie und der mTor-Aktivierung?

Die Lösung ist ein Ernährungsrhythmus, der auf die Anforderungen von mTor angepasst ist. Es empfiehlt sich, morgens mit dem Frühstück etwas später anzufangen und abends zu einem früheren Zeitpunkt zu essen und dann damit aufzuhören. Eine intelligente Alternative ist aber auch, einfach eine Fettmahlzeit in den Morgen- oder Abendstunden statt der üblichen Mahlzeit zu sich zu nehmen.

mTor
MTor inaktiviert lassen bis ungefähr 10 Uhr morgens, Mahlzeiten von 10 bis 18 Uhr zu sich nehmen und dann wieder in die Autophagie durch Fasten oder protein- und kohlenhydratarme, aber fettreiche Mahlzeiten – so kann eine optimale Tagesgestaltung hinsichtlich Autophagie und Zellteilung aussehen. So sind die in Studien nachgewiesenen Eigenschaften von mTor perfekt mit der Autophagie während des Fastens kombiniert. (1)

Denn mTor reagiert nur auf Protein und Zucker, es ist also grundsätzlich möglich zu essen, ohne damit mTor zu aktivieren. Geeignet sind dafür zum Beispiel Macadamia-Nüsse, weil sie enorm viel Fett und besonders wenig Protein enthalten. Avocados und Oliven sind hinsichtlich der Makronährstoffe ebenfalls eine sehr gute Wahl, um mTor nicht zu aktivieren und trotzdem eine volle Mahlzeit essen zu können. 

Ballaststoffreiche Lebensmittel, etwa mit grünem Blattgemüse, sind ebenfalls eine ausgezeichnete Option, um eine Mahlzeit zusammenzustellen, die mTor nicht aktiviert und so den Zustand der Autophagie beibehält.

Fazit: mTor unterstützt lebenswichtige Prozesse

Autophagie, aber auch die Aktivierung von mTor ist elementar, um ein gesundes und langes Leben zu führen. Deshalb macht ein ernährungstechnisch gut strukturierter Alltag, etwa durch intermittierendes Fasten, enorm Sinn. Der Körper kann so zu seinen Ursprüngen zurückkehren und Stunden ohne (kohlenhydrat- und proteinreiche) Nahrung und Stunden mit vollwertiger Nahrung gleichermaßen sinnvoll nutzen.

Quellenverzeichnis: