Durchblutungsstörung Gehirn: Ernstzunehmende Warnsignale

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Durchblutungsstörung Gehirn: Ernstzunehmende Warnsignale

Bei Durchblutungsstörungen im Gehirn zählt vor allem eines: Zeit. Je schneller Warnzeichen erkannt und behandelt werden, desto geringer ist das Risiko für ernsthafte Folgen – von kognitiven Einschränkungen über Depressionen bis hin zu Schlaganfall oder sogar Tod. Doch wie erkennt man eine gestörte Hirndurchblutung frühzeitig? Was ist im Ernstfall zu tun? Und wie lässt sich der Körper bei der Regeneration bestmöglich unterstützen?

Das Wichtigste in Kürze:

Durchblutungsstörung Kopf: Wie das Gehirn durchblutet wird – und was es stört

Damit unser Gehirn leistungsfähig bleibt, muss es rund um die Uhr mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden – über ein hochkomplexes Netz aus Blutgefäßen. Bereits kleinste Störungen in diesem System können spürbare Folgen haben: von Konzentrationsschwäche und Schwindel bis hin zu Schlaganfällen. 

Wie funktioniert die Blutversorgung des Gehirns?

Unser Gehirn ist auf eine durchgehende Sauerstoffversorgung angewiesen. Für seine normale Funktion benötigt es circa 20 % des gesamten Schlagvolumens des Herzens.

Vom Herz führen zwei große Arterienpaare (jeweils links und rechts) zum Gehirn: 

  • die Arteria carotis interna (innere Kopfarterie) versorgt vor allem die vorderen Hirnareale
  • während die Arteria vertebralis (Wirbelarterie) für die hinteren Hirnregionen zuständig ist. 

Nach Eintritt in den Schädelknochen verbinden sich die rechte und linke Arteria vertebralis zu einer einzigen Arterie, der Arteria basilaris.

An der Basis des Gehirns treffen sich diese Gefäße in einem ringförmigen System, dem sogenannten Circulus arteriosus Willisii. Dieses Gefäßnetz sorgt für eine gewisse Umleitungsmöglichkeit bei Störungen – dennoch ist jede Arterie hauptsächlich für bestimmte Hirnregionen zuständig, weshalb Symptome je nach betroffener Arterie stark variieren können.

Um trotz eines schwankenden Blutdrucks eine gleichmäßige Blutversorgung des Gehirns zu garantieren, verfügt der Körper über mehrere Mechanismen (1):

  • Autoregulation: Fähigkeit der Hirngefäße, den Blutfluss trotz schwankendem Blutdruck konstant zu halten.
  • Reaktivität auf CO₂/O₂: Gefäße weiten oder verengen sich je nach CO₂-/O₂-Gehalt im Blut, um die Sauerstoffversorgung anzupassen.
  • Neurovaskuläre Kopplung: Aktive Nervenzellen steigern lokal die Durchblutung – gezielte Blutversorgung je nach Gehirnaktivität.
  • Endothelabhängige Regulation: Gefäßinnenwände steuern die Weitstellung über Botenstoffe, wie Stickstoffmonoxid.
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Die Blutzufuhr zum Gehirn übernehmen zwei Arterienpaare: innere Carotis-Arterien und Vertebral-Arterien.

Durchblutungsstörung Gehirn Ursachen

  1. Atherosklerose: Eine langsam fortschreitende Verengung der Blutgefäße durch Ablagerungen an den Gefäßwänden.
  2. Gestörte Autoregulation: Die Fähigkeit des Körpers, Schwankungen in der Durchblutung des Gehirns auszugleichen, ist eingeschränkt.
  3. Westliche Ernährungsweise: Ein hoher Gehalt an Cholesterin, Zucker und verarbeiteten Fetten sowie ein Mangel an essenziellen Nährstoffen wirken sich negativ auf Herz-Kreislauf-System und Durchblutung aus.

Die Hauptursache für Durchblutungsstörungen stellt eine Verengung der Gefäße dar. Grund Nummer eins dafür ist die sogenannte Atherosklerose – ein langsam fortschreitender, entzündlicher Prozess, der die Arterien schädigt. 

Dabei kommt es zu Ablagerungen von Fetten, Entzündungszellen und Bindegewebe in der innersten Schicht der Gefäßwand – der sogenannten Intima. Diese Ablagerungen werden als Plaques bezeichnet.

Im Laufe der Zeit können diese Plaques die Gefäße verengen, den Blutfluss behindern und die Sauerstoffversorgung der Organe einschränken. In schweren Fällen kommt es zum vollständigen Verschluss eines Gefäßes – mit potenziell lebensbedrohlichen Folgen.

Doch auch die bereits erwähnte Autoregulation der Hirndurchblutung kann durch mehrere Faktoren aus dem Gleichgewicht gebracht werden und Durchblutungsstörungen verursachen:

  • Alter und Bluthochdruck gelten oft als Risikofaktoren, doch Studien zeigen: Die Fähigkeit zur Selbstregulation bleibt bei vielen älteren Menschen bei einem gesunden Lebensstil erstaunlich gut erhalten (1).
  • Schlaganfall: In dem betroffenen Hirnareal ist die Durchblutungsregulation meist stark gestört (1).
  • Kreislaufprobleme wie Ohnmacht oder plötzlicher Blutdruckabfall beim Aufstehen beeinträchtigen die schnelle Anpassung des Blutflusses (1).
  • Narkosemittel wie Isofluran können die natürliche Durchblutungssteuerung im Gehirn vorübergehend abschwächen (1).

Auch die westliche Ernährung scheint laut umfassender Studien (2) ein bedeutender Faktor zu sein. Es konnte gezeigt werden, dass sie der mediterranen Ernährung weit unterlegen ist und unter anderem Alzheimer, kognitiven Leistungsverlust und Durchblutungsstörungen des Gehirns begünstigt.

Mediterrane DiätWestliche Diät
wenig gesättigte FettsäurenKohlenhydrate mit niedrigem glykämischen Indexsalzarmreich an Fisch und pflanzlichen Ölen→ senkt Cholesterinhoher Gehalt an gesättigten Fettsäurenviele einfache Kohlenhydratemehr Salz wenig bis kaum Fisch→ erhöht Cholesterin

Viele Ursachen von Durchblutungsstörungen im Gehirn sind beeinflussbar – etwa durch einen gesunden Lebensstil, die gezielte Einnahme unterstützender Nahrungsergänzungsmittel und das Meiden bekannter Risikofaktoren. In manchen Fällen spielen jedoch auch genetische Veranlagungen eine Rolle. Umso wichtiger ist es, Warnsignale frühzeitig zu erkennen und rasch zu reagieren.

Auch eine Venenentzündung kann Ursache verengter Gefäße und dadurch verringerten Blutflusses sein.

Wie erkennst du eine gestörte Hirndurchblutung? Durchblutungsstörungen Kopf Symptome

Durchblutungsstörungen können im gesamten Körper auftreten. Am bekanntesten sind Durchblutungsstörungen der Beine und der Arme, die sich charakteristisch durch kalte Finger und Füße äußern. 

Eine Durchblutungsstörung im Kopf äußert sich jedoch nicht einfach durch eine kalte Nasenspitze – die Symptome sind oft eher mentaler Art. Dies macht es bedeutend schwerer sie korrekt zuzuordnen.

Schlechte Durchblutung Gehirn Symptome: Rechtzeitig erkennen und handeln

Das Gehirn ist auf eine gleichmäßige und ausreichende Blutversorgung angewiesen, um seine komplexen Funktionen aufrechtzuerhalten. Wird diese Versorgung gestört, etwa durch Medikamente, niedrigen Blutdruck oder andere Kreislaufprobleme, spricht man von einer zerebralen Minderdurchblutung

Die Folgen können vielfältig sein und reichen von Konzentrationsproblemen bis hin zu akuten neurologischen Ausfällen:

  • Plötzliche Verwirrtheit oder Orientierungsprobleme
  • Sprachstörungen: verwaschene Sprache, Wortfindungsstörungen
  • Kurzzeitiger Sehverlust – meist einseitig
  • Ohnmachtsgefühl oder Bewusstseinsstörungen
  • Gangunsicherheit oder Koordinationsprobleme
  • Gedächtnislücken
  • Kältegefühl im Kopf oder Gesicht

Ein frühzeitiges Erkennen der Symptome ist dabei entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.

Verkalkung Gehirn Symptome – Verengte Gefäße im Kopf Symptome

Wer unter dauerhaft verengten Gefäßen im Kopf leidet, hat mitunter andere Symptome, als kurzfristige Beeinträchtigungen der Hirndurchblutung auslösen. 

Mit zunehmendem Alter, aber auch durch ungünstige Lebensgewohnheiten, kann es zu Ablagerungen in den Blutgefäßen des Gehirns kommen – ein Prozess, der als Atherosklerose oder umgangssprachlich „Verkalkung“ bezeichnet wird. 

Diese Ablagerungen verengen die Gefäße und behindern die Durchblutung. Bleibt die Sauerstoffversorgung des Gehirns dadurch eingeschränkt, können verschiedene körperliche und geistige Symptome auftreten – teils schleichend, teils plötzlich:

  • Häufige Kopfschmerzen
  • Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen
  • Konzentrations- und Gedächtnisprobleme
  • Sehstörungen: z. B. verschwommenes Sehen
  • Ohrensausen
  • Müdigkeit oder schnelle Erschöpfbarkeit
  • Stimmungsschwankungen oder depressive Verstimmungen

Was sind Folgen einer Durchblutungsstörung im Gehirn?

Das Gehirn ist eines der empfindlichsten Organe des menschlichen Körpers. Wird es auch nur kurzfristig von der Sauerstoffversorgung abgeschnitten, können die Folgen gravierend sein. 

Umso wichtiger ist es, erste Symptome ernst zu nehmen und eine Abklärung nicht unnötig hinauszuzögern.

Folgen eines akuten Sauerstoffmangels im Gehirn können sein: 

  • Schlaganfall, auch Hirninfarkt oder ischämischer Insult genannt
  • Transitorisch ischämische Attacke, eine Vorstufe des Schlaganfalles
  • Synkopen, plötzliche Ohnmachtsanfälle

Mögliche Langzeitfolgen einer chronischen Durchblutungsstörung umfassen

  • Kognitive Einschränkungen, von Gedächtnisstörungen bis hin zu Stimmungsschwankungen
  • Vaskuläre Demenz, eine Form der Demenz, die speziell durch Durchblutungsstörungen ausgelöst wird
  • Gangunsicherheit und Koordinationsprobleme
  • Chronische Müdigkeit, Erschöpfung und Leistungsminderung
  • Depressive Verstimmungen bis hin zur Depression

Depressionen als Folge von Durchblutungsstörungen im Gehirn

Depressionen werden häufig als rein psychische Erkrankung betrachtet – ausgelöst durch emotionale Belastung, Traumata oder genetische Veranlagung. Doch zunehmend zeigt sich: Auch physiologische Faktoren wie die Durchblutung des Gehirns spielen eine wesentliche Rolle, insbesondere bei chronisch verlaufenden oder therapieresistenten Depressionen

Eine aktuelle Studie (3) mit 254 Erwachsenen im Alter von 18 bis 76 Jahren liefert dazu aufschlussreiche Erkenntnisse:

  • Akute Depression & Durchblutung: Zwar zeigten Personen mit aktueller Depression im Durchschnitt einen niedrigeren zerebralen Blutfluss – insbesondere in der grauen Substanz des Gehirns – doch der Zusammenhang mit akuten Symptomen, wie beispielsweise Stimmung, Antrieb und Schlaf, war nicht signifikant.
  • Langfristige Depressionsanfälligkeit („trait depression“): Die stärkste Verbindung ergab sich bei Menschen mit einer langjährigen Neigung zu Depressionen. Je höher ihre chronische Belastung durch depressive Symptome über das Leben hinweg, desto stärker war der zerebrale Blutfluss reduziert, insbesondere in folgenden Hirnregionen:
  • Cingulärer Gyrus: wichtig für Selbstwahrnehmung und Grübeln
  • Frontales Marklager: beteiligt an Stimmung und Entscheidungsverhalten

Diese Ergebnisse stützen die Hypothese, dass ein dauerhaft eingeschränkter Blutfluss nicht nur Begleiterscheinung, sondern mitverantwortlich für chronische depressive Verläufe sein kann.

Schlaganfall als Folge von Durchblutungsstörungen im Gehirn

Schlaganfälle werden häufig als plötzlich auftretende, schwerwiegende Ereignisse wahrgenommen – ausgelöst durch einen Gefäßverschluss oder eine Hirnblutung. Doch was viele unterschätzen: Ein Schlaganfall ist oft das Endstadium einer langfristigen Durchblutungsstörung im Gehirn, die sich über Jahre hinweg unbemerkt entwickelt hat:

  1. Phase I: In der Anfangsphase versucht der Körper, die verminderte Durchblutung des Gehirns aktiv auszugleichen. Dies geschieht durch eine maximale Erweiterung der Hirngefäße, wodurch das transportierte Blutvolumen gesteigert wird. Die sogenannte zerebrale Autoregulation arbeitet in diesem Stadium noch effektiv und hält die Sauerstoffversorgung der Nervenzellen weitgehend stabil.
  2. Phase II: Reicht die Gefäßweitstellung allein nicht mehr aus, tritt das Gehirn in eine zweite Kompensationsstufe ein: Es entzieht dem verfügbaren Blut vermehrt Sauerstoff. Obwohl die Durchblutung eingeschränkt bleibt, kann der zerebrale Energiestoffwechsel in dieser Phase noch aufrechterhalten werden – allerdings nur unter hohem physiologischem Aufwand.
  3. Phase III: In der letzten Phase sind sowohl die Gefäßerweiterung als auch die erhöhte Sauerstoffausnutzung erschöpft. Der Blutfluss ist so stark reduziert, dass der Energiebedarf der Nervenzellen nicht mehr gedeckt werden kann. Der zerebrale Metabolismus bricht zusammen, es kommt zur Gewebsschädigung – medizinisch manifestiert sich dies in einem ischämischen Schlaganfall.

Eine Durchblutungsstörung kann sich dabei auf zwei Arten zuspitzen:

  • Ischämischer Schlaganfall: In über 80 % der Fälle wird ein Schlaganfall durch ein Blutgerinnsel verursacht, das ein bereits verengtes Hirngefäß vollständig verschließt. Das betroffene Hirnareal wird vom Blutstrom abgeschnitten – es kommt zum Absterben von Nervenzellen.
  • Hämorrhagischer Schlaganfall: Seltener, aber ebenso gefährlich ist eine Hirnblutung infolge eines Gefäßrisses. Auch hier ist die Ursache häufig eine chronische Gefäßschädigung – etwa durch Bluthochdruck oder Atherosklerose, die die Gefäßwand brüchig macht.
Gut zu Wissen

Viele Betroffene haben vor dem eigentlichen Schlaganfall sogenannte „stille Warnsignale“, z. B. in Form einer transitorisch ischämischen Attacke. Dabei handelt es sich um einen kurzzeitigen Durchblutungsstopp, bei dem die Symptome, wie Sprachstörungen, Sehverlust oder Taubheit, innerhalb weniger Minuten bis Stunden wieder verschwinden. Doch jede transitorische ischämische Attacke ist ein dringender Notfall, denn sie erhöht das Risiko für einen „echten“ Schlaganfall in den folgenden Tagen oder Wochen massiv.

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Durchblutungsstörung Gehirn: Was tun?

Wenn der Verdacht auf eine zerebrale Durchblutungsstörung besteht, ist es entscheidend, frühzeitig zu reagieren.

1. Symptome ernst nehmen – auch bei scheinbar leichten Beschwerden

Erste Anzeichen wie Schwindel, Gedächtnisstörungen, Kopfschmerzen oder Konzentrationsprobleme werden oft unterschätzt. Dabei können sie frühe Warnsignale für eine Mangeldurchblutung sein. Auch wiederholte „Aussetzer“ beim Denken oder Sehen sollten Anlass zur Abklärung sein.

2. Frühzeitig medizinischen Rat einholen

Der Hausarzt oder ein Facharzt für Neurologie kann mit gezielten Untersuchungen erste Hinweise liefern:

  • MRT oder CT zur Darstellung möglicher Gefäßverengungen oder Durchblutungsstörungen,
  • Doppler-Sonografie zur Messung des Blutflusses in den Hirnarterien,
  • EKG/Blutdruckkontrolle, um Herzrhythmusstörungen oder Bluthochdruck zu erkennen.

3. Ursachenbasiert behandeln

Die Therapie richtet sich nach dem Ausmaß der Durchblutungsstörung:

  • Medikamentös: Zum Einsatz kommen oft Blutverdünner, Cholesterinsenker, Blutdrucksenker oder Medikamente zur Verbesserung der Hirndurchblutung.
  • Operativ/interventionell: Bei hochgradigen Verengungen kann eine Operation oder Stent-Implantation notwendig werden.
  • Kognitive & körperliche Reha: Besonders nach einer transitorischen ischämischen Attacke oder einem leichten Schlaganfall sind gezielte Rehabilitationsmaßnahmen zur Wiederherstellung von Hirnleistung und Bewegung essenziell.

4. Gezielte Unterstützung durch gesundheitsfördernde Maßnahmen

  • Lebensstil umstellen, gesünder leben, Risikofaktoren verringern und auf regelmäßige Bewegung achten.
  • Pycnogenol (4; 5) und Rosskastanienextrakt (6): Stärken nachweislich die Mikrozirkulation und Gefäßfunktionen – inklusive zerebraler Durchblutung (4).
  • Omega-3-Fettsäuren (z. B. aus Algenöl): Entzündungshemmend, gefäßschützend.
  • B-Vitamine (v. a. B6, B12, Folsäure): Reduzieren Homocystein – einen Risikofaktor für Gefäßverkalkung.
  • Magnesium & Coenzym Q10: Unterstützen die Zellenergieproduktion und können bei Durchblutungsproblemen helfen.

5. Regelmäßige Kontrolle und langfristiges Gesundheitsmanagement

Auch nach einer erfolgreichen Behandlung ist eine gute Nachsorge wichtig. Dazu gehören:

  • Regelmäßige Blutdruck- und Blutzuckerkontrollen
  • Cholesterinwerte im Blick behalten
  • Hirnleistungstraining zur Prävention von Demenz
  • Stressmanagement durch Achtsamkeit, Atemtechniken oder Yoga

Ab wann ist eine zerebrale Durchblutungsstörung gefährlich?

Eine zerebrale Durchblutungsstörung ist ab dem Zeitpunkt gefährlich, an dem Symptome auftreten oder die Kompensationsmechanismen versagen.

Der Körper kann anfangs durch Gefäßweitstellung und Sauerstoffextraktion kompensieren. Ist diese Kompensation jedoch ausgeschöpft (Phase III), kann das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Energie versorgt werden, wird es kritisch.

Auch ohne akute Symptome kann eine dauerhafte Minderdurchblutung gefährlich sein, z. B. durch:

  • Verlangsamtes Denken, Vergesslichkeit, Konzentrationsschwäche
  • Langfristiges Risiko für vaskuläre Demenz oder Depression
  • Stillen Schlaganfall: kleine Hirninfarkte ohne sofort spürbare Symptome, aber mit langfristigem Schaden
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Wie kannst du die Durchblutung Gehirn verbessern?

Die zerebrale Durchblutung ist essenziell für Konzentration, Gedächtnis, seelisches Gleichgewicht – und zum Schutz vor Demenz oder Schlaganfall. Neben Bewegung, Ernährung und Stressreduktion können auch gezielte pflanzliche Stoffe wie Pycnogenol oder Aescin einen wertvollen Beitrag leisten.

Sauerstoff ist das A und O für ein funktionierendes Gehirn – eine gute Durchblutung sorgt also auch für ein besseres Gedächtnis (7).

Wer seine Durchblutung – und damit auch Konzentration, Gedächtnis und geistige Leistungsfähigkeit – stärken möchte, kann bereits mit kleinen Veränderungen im Alltag viel bewirken:

  • Natürliche Wirkstoffe unterstützen die Durchblutung: Pinienrindenextrakt, Rosskastanie, Steinklee, rotes Weinlaub und Mangan.
  • Regelmäßige Bewegung: Fördert die Durchblutung und hält die Blutgefäße elastisch – schon tägliche Spaziergänge zeigen messbare Effekte.
  • Ausgewogene Ernährung: Versorgt das Gehirn mit wichtigen Mikronährstoffen und reduziert entzündliche Prozesse in den Gefäßen.
  • Ausreichend Schlaf: Unterstützt die nächtliche Regeneration und den Abtransport von Stoffwechselabfällen aus dem Gehirn.
  • Gezielter Stressabbau: Reduziert gefäßverengende Stresshormone wie Cortisol und fördert die geistige Leistungsfähigkeit.
  • Nitratreiche Lebensmittel: Rote Bete, Rucola und Spinat fördern die Bildung von Stickstoffmonoxid, das die Gefäße weitet. Aufgrund hoher Oxalsäurewerte wird bei einer Historie von Nierensteinen jedoch vom Verzehr abgeraten.
  • Atemübungen: Verbessern die Sauerstoffaufnahme, beruhigen das Nervensystem und fördern die zerebrale Durchblutung.
  • Magnesium & Omega-3-Fettsäuren: Unterstützen den Gefäßschutz und verbessern die Mikrozirkulation im Gehirn.

Pflanzliche Heilung von Folgen einer Durchblutungsstörung im Hirn

Ergänzend zu einem verbesserten, gesundheitsorientierten Lebensstil zeigen Studien auch die Wirksamkeit pflanzlicher Wirkstoffe auf. 

Viele natürliche Wirkstoffe wirken venentonisierend, antioxidativ oder gefäßschützend und können nicht nur bei typischen Venenschwächen wie Krampfadern, Besenreisern oder roten Äderchen im Gesicht, sondern auch bei zerebralen Durchblutungsstörungen unterstützend eingesetzt werden. 

Ein Beispiel: In einer gezielten Pilotstudie mit Schlaganfallpatienten (5) zeigte Pycnogenol deutliche Verbesserungen in der Erholungsphase nach dem Ereignis:

  • Deutliche Verbesserung aller gemessenen kognitiven Funktionen im Vergleich zur Kontrollgruppe
  • Weniger Stürze, Mini-Unfälle und psychische Zwischenfälle 
  • Bessere Bewältigung alltäglicher Aufgaben und höhere funktionale Selbstständigkeit
  • Signifikant verringerte Konzentrationen freier Radikale im Blutplasma
  • Hervorragende Verträglichkeit ohne dokumentierte Nebenwirkungen
Schon gewusst?

Pycnogenol ist ein Markenrohstoff auf Seekiefern-Rinde. Dieselben Verbindungen, Proanthocyanidine, sind aber auch in Pinienrindenextrakt enthalten.

Auch Aescin, der aktive Wirkstoff aus der Rosskastanie, zeigt vielversprechende Schutzwirkungen bei ischämisch bedingten Hirnschäden (6). Laut Studie scheint Aescin die Aktivität von PRAS40 zu erhöhen – einem Schlüsselmolekül in der zellulären Stressantwort und Regeneration.

Die Folge: Aescin unterstützt das Zellüberleben bei Sauerstoffmangel, fördert die Reparaturprozesse auf Proteinebene und wirkt zusätzlich entzündungshemmend – wichtige Mechanismen zum Schutz der Nervenzellen bei eingeschränkter Durchblutung (6).

Neben den besonders gut erforschten Hauptsubstanzen Pycnogenol und Aescin bieten auch Steinklee, rotes Weinlaub und Mangan nachweislich durchblutungsfördernde Eigenschaften.

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Fazit: Hirndurchblutungsstörungen sind vermeidbar – Durchblutungsstörung Gehirn Symptome erkennen & behandeln

Störungen der Hirndurchblutung wirken auf den ersten Blick wie ein medizinisches Randthema, dabei können sie ganz reale, oft unterschätzte Folgen haben: 

✅ Konzentrationsprobleme

✅ depressive Verstimmungen

✅ sogar Schlaganfälle

Die gute Nachricht ist: Man kann viel tun, bevor es so weit kommt. Wer typische Warnzeichen wie Vergesslichkeit, Schwindel oder „Nebel im Kopf“ ernst nimmt, lebt nicht nur präventiver, sondern schenkt dem eigenen Gehirn langfristig mehr Leistungsfähigkeit. 

Ein gesunder Lebensstil, gezielte Mikronährstoffe und natürliche Wirkstoffe, wie sie in Pinienrinde und Rosskastanie vorkommen, können dabei helfen, die Durchblutung zu fördern und das Risiko spürbar zu senken.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Quellenverzeichnis:

(1) Claassen JAHR, Thijssen DHJ, Panerai RB, Faraci FM. Regulation of cerebral blood flow in humans: physiology and clinical implications of autoregulation. Physiol Rev. 2021 Oct 1;101(4):1487-1559. doi: 10.1152/physrev.00022.2020. Epub 2021 Mar 26. PMID: 33769101; PMCID: PMC8576366.

(2) Hoscheidt S, Sanderlin AH, Baker LD, Jung Y, Lockhart S, Kellar D, Whitlow CT, Hanson AJ, Friedman S, Register T, Leverenz JB, Craft S. Mediterranean and Western diet effects on Alzheimer’s disease biomarkers, cerebral perfusion, and cognition in mid-life: A randomized trial. Alzheimers Dement. 2022 Mar;18(3):457-468. doi: 10.1002/alz.12421. Epub 2021 Jul 26. PMID: 34310044; PMCID: PMC9207984.

(3) Chiappelli J, Adhikari BM, Kvarta MD, Bruce HA, Goldwaser EL, Ma Y, Chen S, Ament S, Shuldiner AR, Mitchell BD, Kochunov P, Wang DJ, Hong LE. Depression, stress and regional cerebral blood flow. J Cereb Blood Flow Metab. 2023 May;43(5):791-800. doi: 10.1177/0271678X221148979. Epub 2023 Jan 6. PMID: 36606600; PMCID: PMC10108192.

(4) Simpson T, Kure C, Stough C. Assessing the Efficacy and Mechanisms of Pycnogenol® on Cognitive Aging From In Vitro Animal and Human Studies. Front Pharmacol. 2019 Jul 3;10:694. doi: 10.3389/fphar.2019.00694. PMID: 31333448; PMCID: PMC6619435.

(5) Belcaro G, Dugall M, Hosoi M, Feragalli B, Cotellese R, Saggino A, Cesarone MR, Ippolito E, Cornelli U, Ledda A, Cox DB. Pycnogenol® improves cognitive function in post-stroke patients: a 6 month-study. J Neurosurg Sci. 2024 Feb;68(1):109-116. doi: 10.23736/S0390-5616.22.05855-6. PMID: 38299491.

(6) Gao X, Yang H, Su J, Xiao W, Ni W, Gu Y. Aescin Protects Neuron from Ischemia-Reperfusion Injury via Regulating the PRAS40/mTOR Signaling Pathway. Oxid Med Cell Longev. 2020 Sep 30;2020:7815325. doi: 10.1155/2020/7815325. PMID: 33062146; PMCID: PMC7547341.

(7) https://www.dzne.de/aktuelles/pressemitteilungen/presse/gute-blutversorgung-ist-gut-fuers-gedaechtnis/

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