Was bedeuten Durchblutungsstörungen? Ursachen & Risiken

Inhaltsverzeichnis
Durchblutungsstörungen erkennen und behandeln

Was bedeuten Durchblutungsstörungen? Ursachen & Risiken

Ständig kalte Hände oder Füße, ein Kribbeln in den Gliedmaßen oder schwere Beine – solche Beschwerden können Anzeichen für eine gestörte Durchblutung sein. Doch was genau steckt eigentlich hinter dem Begriff „Durchblutungsstörung“? Und wie gefährlich sind solche Symptome wirklich?

Das Wichtigste in Kürze:

Woher kommen Durchblutungsstörungen? 

Um Durchblutungsstörungen behandeln zu können, ist es wichtig, ihre Ursachen zu kennen. Häufig entstehen sie durch eine Verengung oder Verhärtung der Blutgefäße – meist infolge von Arteriosklerose, also Ablagerungen an den Gefäßwänden. 

Man unterscheidet die Ursachen dafür in: 

  • Gefäßverengung (Stenose)
  • Gerinnselbildung (Thrombose)
  • Verschluss (Embolie) 
  • oder Riss eines Blutgefäßes (Blutung)

Wodurch diese wiederum ausgelöst wurden und wie lange eine Einschränkung oder Verhinderung des Blutflusses anhält, entscheidet über die Schwere der Auswirkungen und die jeweilige Therapie.

Risikofaktoren für eine Durchblutungsstörung

Verschiedene Risikofaktoren können die Entstehung und das Fortschreiten von Durchblutungsstörungen begünstigen. Dabei handelt es sich oft um Erkrankungen oder Lebensgewohnheiten, die die Blutgefäße schädigen oder die Blutzirkulation beeinträchtigen.

  • Rauchen: Nikotin verengt die Blutgefäße und fördert die Bildung von Ablagerungen (Plaques) an den Gefäßwänden, was die Durchblutung einschränkt.
  • Bluthochdruck (Hypertonie): Erhöhter Blutdruck belastet die Gefäße dauerhaft und kann deren Innenwände schädigen, wodurch sich die Gefäße verengen oder verhärten.
  • Diabetes mellitus: Hohe Blutzuckerwerte schädigen die kleinen und großen Blutgefäße, was langfristig zu Durchblutungsstörungen führen kann (diabetische Angiopathie).
  • Erhöhte Blutfettwerte (Hyperlipidämie): Überschüssiges Cholesterin kann sich in den Arterien ablagern und die Gefäße verengen.
  • Bewegungsmangel: Regelmäßige körperliche Aktivität fördert die Durchblutung und stärkt das Herz-Kreislauf-System. Bewegungsmangel begünstigt Gefäßverengungen.
  • Blutgerinnsel (Thrombosen): Können akute Verschlüsse in Venen oder Arterien verursachen und damit die Blutzufuhr blockieren.
  • Chronische Entzündungen: Langfristige Entzündungen im Körper (z. B. durch Autoimmunerkrankungen oder Infektionen) können die Gefäßwände schädigen.
  • Krampfadern (Varikosis): Erweiterte, geschwächte Venen können den Blutfluss behindern und zu Stauungen führen.
  • Angeborene Gefäßanomalien: Fehlbildungen der Gefäße können den Blutfluss von Geburt an beeinträchtigen.
  • Autoimmunerkrankungen: Erkrankungen wie Lupus erythematodes oder Sklerodermie können die Gefäße entzünden und verengen.

Angesichts der Vielzahl möglicher Ursachen ist eine individuell abgestimmte Therapie unerlässlich, um den jeweiligen gesundheitlichen Voraussetzungen und Bedürfnissen der Betroffenen gerecht zu werden.

Was ist Atherosklerose: Die Hauptursache für Durchblutungsstörungen

Atherosklerose ist ein langsam fortschreitender, entzündlicher Prozess, der die Arterien schädigt und die Hauptursache für viele schwerwiegende Durchblutungsstörungen darstellt. 

Dabei kommt es zu Ablagerungen von Fetten, Entzündungszellen und Bindegewebe in der innersten Schicht der Gefäßwand – der sogenannten Intima. Diese Ablagerungen werden als Plaques bezeichnet.

Im Laufe der Zeit können diese Plaques die Gefäße verengen, den Blutfluss behindern und die Sauerstoffversorgung der Organe einschränken. In schweren Fällen kommt es zum vollständigen Verschluss eines Gefäßes – mit potenziell lebensbedrohlichen Folgen.

Atherosklerose tritt häufig auf und kann verschiedene Organsysteme betreffen – mit zum Teil schweren Folgen:

  • Koronararterien (Herzkranzgefäße): Kann zu Angina pectoris oder einem Herzinfarkt führen.
  • Karotis- und Hirnarterien: Erhöht das Risiko für Schlaganfälle und transitorisch ischämische Attacken.
  • Beinarterien: Verursacht die periphere arterielle Verschlusskrankheit mit typischen Beschwerden wie Claudicatio intermittens („Schaufensterkrankheit“).
  • Nierenarterien: Kann eine sekundäre Hypertonie (nierengefäßbedingter Bluthochdruck) auslösen.
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Was ist periphere arterielle Verschlusskrankheit: Durchblutungsstörung der Extremitäten

Laut einer umfassenden Auswertung (2) litten im Jahr 2015 weltweit über 236 Millionen Erwachsene an pAVK – mit steigender Tendenz. Betroffen sind dabei vor allem China, Indien und die USA. 

Besorgniserregend ist dabei, dass auch immer mehr junge Menschen unter der Durchblutungsstörung der Extremitäten leiden.

Als Folge einer Atherosklerose kämpft der Körper mit durch Ablagerungen verengten Blutbahnen und dadurch mit Sauerstoff unterversorgten Extremitäten. Betroffene nehmen die Symptome oft zu spät für voll und besonders in Ländern mit niedrigem und mittleren Einkommen erfolgt eine Behandlung meist zu spät.

Daher ist es essenziell, Frühsymptome zu erkennen, Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck und Diabetes zu minimieren und bei ersten Anzeichen eine ABI-Messung (Knöchel-Arm-Index) zur Diagnosesicherung durchführen zu lassen. Nur so kann eine frühzeitige Therapie eingeleitet und schwerwiegenden Folgen vorgebeugt werden.

Kalte Finger, Konzentrationsstörungen & Taubheitsgefühl: Durchblutungsstörungen Symptome

Durchblutungsstörungen können viele verschiedene Körperregionen betreffen – entsprechend vielfältig sind die Symptome. Sie entstehen, wenn Organe oder Gewebe nicht mehr ausreichend mit sauerstoffreichem Blut versorgt werden. Besonders häufig treten Beschwerden in den Extremitäten auf, aber auch das Gehirn oder das Gesicht können betroffen sein.

Durchblutungsstörungen Hand Symptome

Wenn Durchblutungsstörungen Arme und Hände betreffen, zeigt sich dies meist durch:

  • Kältegefühl in Fingern oder ganzer Hand
  • Blasse oder bläuliche Verfärbung der Haut
  • Kribbeln oder Taubheit
  • Schwächegefühl oder Schmerzen beim Greifen
  • In schweren Fällen: Wundheilungsstörungen oder offene Stellen

Typisch ist das sogenannte Raynaud-Phänomen – eine Gefäßreaktion, bei der sich die kleinen Arterien in den Fingern plötzlich stark verengen. Ausgelöst wird dies meist durch Kälte oder emotionalen Stress. 

In der Folge wird die Blutzufuhr zu den betroffenen Fingern deutlich reduziert, sodass sie zunächst blass erscheinen. Bleibt die Durchblutung weiterhin gestört, färben sich die Finger bläulich, da sich sauerstoffarmes Blut zurückstaut. Wenn sich die Gefäße wieder weiten, kommt es oft zu einer vorübergehenden Rötung und einem kribbelnden, teils schmerzhaften Gefühl.

Entlang der Innenseite des Oberarms verläuft die Vena basilica, eine der Hauptvenen des Arms. Sie spielt eine wichtige Rolle beim Rücktransport des venösen Blutes aus dem Unterarm in Richtung Herz. 

Wird diese Vene – etwa durch eine ungünstige Armhaltung, enge Kleidung, einen Blutstau oder in sehr seltenen Fällen durch eine Thrombose – abgeklemmt oder komprimiert, kann dies den venösen Abfluss behindern. Die Folge kann eine gestörte Durchblutung bis in die Fingerspitzen sein – spürbar durch Symptome wie Schwellung, Schweregefühl, Kribbeln oder ein bläuliches Verfärben der Hand und Finger.

Besonders bei langem Sitzen mit aufgestütztem Ellbogen (z. B. beim Arbeiten am Schreibtisch oder im Flugzeug) kann es zu einer solchen venösen Abflussstörung kommen –  in der Fachsprache auch „Kompressionssyndrom“ genannt.

Durchblutungsstörungen im Bein: Durchblutungsstörungen Füße blau & Kältegefühl im Bein

Eine periphere arterielle Verschlusskrankheit – die Durchblutungsstörung der Extremitäten, bleibt häufig lange unentdeckt, da sie in den Anfangsstadien keine spürbaren Beschwerden verursacht. 

In fortgeschritteneren Stadien macht sie sich durch Beinschmerzen beim Gehen bemerkbar – die sogenannte Claudicatio intermittens oder „Schaufensterkrankheit“. Die Betroffenen müssen aufgrund der Schmerzen regelmäßig stehen bleiben. 

In schweren Fällen treten Schmerzen bereits in Ruhe auf, und es kann zu Hautveränderungen, offenen Wunden oder Gewebeverlust kommen, im schlimmsten Fall bis hin zur Amputation.

Nicht immer bedeutet eine Durchblutungsstörung auch eine verkalkte Gefäßwand, dauerhaft verengte Venen und im schlimmsten Falle das Absterben des betroffenen Körperteils. Schwellungen, die kurzzeitig den Venenfluss behindern, Wassermangel oder Kälte können unbedenkliche Ursachen sein. Die Symptome sind jedoch ähnlich:

  • Anfangsstadium Durchblutungsstörungen Beine: Erste Anzeichen sind oft unspezifisch, wie schnelles Ermüden, leichtes Kribbeln oder Taubheitsgefühl. Sie treten meist bei Belastung auf und bessern sich in Ruhe.
  • Blauer Zeh Durchblutungsstörung: Eine plötzliche Blauverfärbung kann auf eine akute Minderdurchblutung oder Gefäßverstopfung hinweisen. Hier ist rasches ärztliches Handeln erforderlich, um den Verlust des Gewebes zu vermeiden.
  • Kaltes Bein einseitig: Ein deutlich kälteres Bein im Vergleich zur anderen Seite kann auf eine einseitige Durchblutungsstörung durch Gefäßverengung oder -verschluss hindeuten.
  • Rote Beine Durchblutungsstörung: Eine auffällige Rötung, vor allem im Stehen, kann durch eine venöse Stauung oder beginnende Entzündung entstehen. Beides kann mit einer gestörten Blutzirkulation zusammenhängen.
  • Durchblutungsstörungen Fuß: Oft zeigen sich trockene, spröde Haut, schlecht heilende Wunden oder Schmerzen im Vorfuß – vor allem nachts – als Zeichen mangelnder Durchblutung.
  • Durchblutungsstörungen Wade: Typisch sind Wadenschmerzen beim Gehen, die zum Stehenbleiben zwingen und nach kurzer Pause nachlassen – die bereits erwähnte „Schaufensterkrankheit“.

Mentale Einschränkungen durch Durchblutungsstörungen

Nicht nur die Beine oder das Herz – auch das Gehirn kann von Durchblutungsstörungen betroffen sein. Besonders kritisch: Der Kopf ist auf eine konstante, gut funktionierende Blutzufuhr angewiesen. Wird das Gehirn nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, kann das gravierende Folgen haben – sowohl akut als auch schleichend.

Akute Durchblutungsstörungen im Gehirn treten plötzlich auf und führen innerhalb kurzer Zeit zu sogenannten ischämischen Attacken. In schwereren Fällen kann ein Schlaganfall die Folge sein. Erste Anzeichen sind häufig:

  • Plötzlicher Schwindel
  • Sehstörungen, z. B. verschwommenes Sehen oder Gesichtsfeldausfälle
  • Sprach- oder Sprechstörungen
  • Taubheitsgefühle oder Lähmungen in Gesicht, Armen oder Beinen
  • Übelkeit oder Gleichgewichtsstörungen
  • Akuter Hörverlust oder einseitige Schwächegefühle

Diese Symptome können kurzfristig auftreten und sich auch wieder zurückbilden – sie sind dennoch Warnsignale, die ernst genommen und sofort ärztlich abgeklärt werden sollten.

Chronische Durchblutungsstörungen entwickeln sich dagegen schleichend. Sie führen oft zu einer allmählichen Abnahme der geistigen Leistungsfähigkeit, die von Betroffenen und Angehörigen erst spät wahrgenommen wird. Mögliche Hinweise sind:

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Unbehandelt kann eine chronische Minderdurchblutung des Gehirns langfristig zu einer sogenannten vaskulären Demenz führen – einer häufigen Form der Demenz, die durch Durchblutungsprobleme verursacht wird.

Gut zu Wissen

Viele der genannten Symptome werden oft mit Stress, Übermüdung oder dem Alter erklärt. Dabei sind sie ernstzunehmende Hinweise auf eine gestörte Hirndurchblutung – und damit auf ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle und andere Folgeerkrankungen. Eine frühzeitige Abklärung kann Leben retten und Lebensqualität erhalten.

Wann sollte man sich mit Durchblutungsstörungen an einen Arzt wenden?

Sobald eine Durchblutungsstörung Schmerzen verursacht, Beschwerden neu auftreten oder sich verschlimmern, ist ärztlicher Rat dringend empfohlen. 

Besonders dann, wenn Symptome plötzlich und einseitig auftreten, wie Taubheitsgefühle, Kribbeln, Schwäche oder Lähmungserscheinungen, etwa im Gesicht oder Arm, kann dies auf eine gestörte Hirndurchblutung hindeuten. In solchen Fällen besteht der Verdacht auf eine transitorisch ischämische Attacke oder einen beginnenden Schlaganfall – hier zählt jede Minute!

Auch wenn das Gesicht seltsam taub oder kalt wirkt, einseitig blass oder bläulich verfärbt ist, oder bei plötzlichem Seh-, Sprach- oder Hörverlust, sollte sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.

Nicht jede Missempfindung muss eine ernste Durchblutungsstörung sein. Manchmal stecken auch:

Verspannungen der Halswirbelsäule,
Nervenirritationen oder -entzündungen,
Migräne mit Aura,
psychische Belastungen (z. B. Angst, Stress),
✅ oder temporäre Kreislaufprobleme dahinter.

Trotzdem gilt: Lieber einmal zu viel zum Arzt als zu spät. Nur eine gründliche Untersuchung kann klären, ob eine ernsthafte Ursache vorliegt – und im Ernstfall Leben retten.

Was hilft bei Durchblutungsstörungen?

Ziel jeder Therapie ist es, die Blutversorgung zu verbessern, Komplikationen zu verhindern und die Lebensqualität zu steigern. Die Art der Therapie unterscheidet sich dabei je nach betroffener Region, Schweregrad und der zugrundeliegenden Ursachen. Doch die Vorgehensweise ist meistens gleich: 

  1. Diagnose: Ursache und Ort der Störung werden per Ultraschall, Blutdruckmessung oder Bildgebung ermittelt.
  2. Lebensstil ändern: Rauchen aufgeben, gesunde Ernährung, mehr Bewegung – das verbessert die Durchblutung langfristig.
  3. Medikamentöse Therapie: Blutverdünner, Cholesterinsenker oder gefäßerweiternde Mittel unterstützen die Gefäße.
  4. Interventionelle und operative Maßnahmen: Bei stärkeren Engstellen kommen Ballon, Stent oder Bypass zum Einsatz.
  5. Reha und Nachsorge: Gehtraining, pflanzliche Wirkstoffe, Kontrolle und ggf. Physiotherapie helfen beim Erhalt des Behandlungserfolgs.
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Natürliche Behandlung von Durchblutungsstörungen

Bei leichten bis mittelschweren Durchblutungsstörungen oder zur Unterstützung konventioneller Therapien setzen viele Menschen auf natürliche Wirkstoffe und Bewegung. Zahlreiche pflanzliche Substanzen und gezieltes Training können nachweislich helfen, die Durchblutung zu verbessern und Beschwerden zu lindern.

1. Supervised Exercise Therapy (SET)

Regelmäßiges Gehtraining unter Anleitung – die sogenannte Supervised Exercise Therapy – hat sich besonders bei der sogenannten Schaufensterkrankheit (Claudicatio intermittens) bewährt. Die kontrollierte Belastung fördert den Kollateralblutfluss und verlängert nachweislich die schmerzfreie Gehstrecke (9).

2. Pycnogenol: Natürlicher Gefäßschutz

Der aus der Rinde der französischen Meereskiefer gewonnene Pflanzenstoff Pycnogenol zeigte in Studien positive Effekte auf den Blutdruck und die Mikrozirkulation (4). Bereits nach 8 Wochen kam es zu einer messbaren Verbesserung der Durchblutung und Gefäßfunktion – sowohl klinisch als auch auf kleinster Ebene der Kapillaren (6).

3. Rosskastanienextrakt (Aescin)

Der Hauptwirkstoff aus der Rosskastanie, Aescin, wirkt abschwellend und gefäßstärkend. In Studien (5) konnte gezeigt werden, dass eine Anwendung von Essaven-Gel mit Aescin:

  • den Blutfluss signifikant verbessert,
  • den Sauerstoffgehalt im Gewebe erhöht,
  • und ohne Nebenwirkungen bleibt.

4. Steinklee: Venenfreundliches Heilkraut

Steinklee wird seit Langem zur Behandlung chronisch-venöser Erkrankungen wie der chronisch-venösen Insuffizienz eingesetzt (7). Er unterstützt:

  • den venösen Rückfluss,
  • lindert Schwellungen, Schweregefühl, nächtliche Wadenkrämpfe und Juckreiz,
  • und eignet sich auch zur Begleittherapie nach Thrombosen oder bei Hämorrhoiden.

5. Rotes Weinlaub: Natürliche Hilfe bei schweren Beinen

Extrakte aus rotem Weinlaub fördern die Durchblutung und reduzieren Schwellungen – besonders in den Beinen. In einer Studie stieg der Blutfluss unter Behandlung mit dem Extrakt AS 195 deutlich an, während er unter Placebo sogar sank (8). Auch der Gewebe-Sauerstoffgehalt verbesserte sich messbar.

In der Praxis hat sich besonders die Kombination verschiedener Ansätze als wirksam erwiesen. Aus diesem Grund enthalten viele moderne Nahrungsergänzungsmittel inzwischen mehrere bewährte Pflanzenstoffe. 

Durch das Zusammenspiel der Wirkstoffe können sich ihre Effekte gegenseitig verstärken – und so eine möglichst umfassende Unterstützung für die Durchblutung bieten.

Operative Behandlung von Durchblutungsstörungen in den Beinen

Wenn Durchblutungsstörungen fortgeschritten sind und konservative Maßnahmen wie Bewegung oder Medikamente nicht ausreichen, stehen verschiedene medizinische Eingriffe zur Verfügung, um die Durchblutung wiederherzustellen. Welche Methode infrage kommt, hängt vom Schweregrad und der Lage der Gefäßverengung ab.

  • Ballonaufdehnung: Eine gängige, schonende Methode ist die Ballonerweiterung. Dabei wird unter örtlicher Betäubung ein dünner Katheter über die Leiste in die betroffene Arterie eingeführt. An der Spitze befindet sich ein kleiner Ballon, der an der Engstelle vorsichtig aufgeblasen wird. So wird das Gefäß gedehnt und der Blutfluss verbessert.
  • Stent-Einsatz: Reicht die Ballonaufdehnung nicht aus, kann zusätzlich ein Stent (ein kleines Drahtgeflecht) eingesetzt werden. Dieser sorgt dafür, dass die Arterie dauerhaft offen bleibt und sich nicht erneut verengt.
  • Bypass-Operation: Bei längeren oder stark verengten Gefäßabschnitten kann eine Bypass-Operation notwendig sein. Dabei wird das Blut über ein Umgehungsgefäß – entweder eine körpereigene Vene oder ein künstliches Implantat – an der Engstelle vorbeigeleitet. So kann das betroffene Bein wieder ausreichend versorgt werden.
  • Medikamentöse Infusionstherapie: Ist ein Eingriff nicht möglich, kann eine Infusionstherapie mit durchblutungsfördernden Medikamenten helfen, den Blutfluss zu verbessern. Diese Methode kommt vor allem bei schwer behandelbaren Fällen oder bei Patienten mit hohem Risiko bei OPs zum Einsatz.
  • Sympathikolyse: In Ausnahmefällen kann auch eine sogenannte Sympathikolyse in Betracht gezogen werden. Dabei werden gezielt bestimmte Nervenstränge blockiert, die für eine Engstellung der Gefäße mitverantwortlich sind.

Fazit: So handelst du richtig bei Durchblutungsstörungen

Durchblutungsstörungen sind häufig und betreffen weitaus mehr Menschen, als oft angenommen wird – von kalten Füßen bis hin zu ernsten Komplikationen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Amputationen. Umso wichtiger ist es, erste Anzeichen ernst zu nehmen und gezielt gegenzusteuern.

Je früher die Störung erkannt wird, desto besser sind die Chancen, schwerwiegende Folgen zu verhindern. Dabei geht es nicht nur um medizinische Maßnahmen, sondern auch um Eigenverantwortung und Prävention im Alltag.

Denke voraus: pflanzliche Wirkstoffe können nicht nur bei Krampfadern, Besenreisern und mehr helfen, auch bei Durchblutungsstörungen profitiert deine Venengesundheit von Rosskastanie, Steinklee & Co.

Achte auf Warnzeichen wie kalte Gliedmaßen, Kribbeln oder Schmerzen beim Gehen.
Lass Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes oder Cholesterin regelmäßig kontrollieren.
Bewege dich regelmäßig – schon tägliches Gehen kann viel bewirken.
Ernähre dich ausgewogen und durchblutungsfördernd.
Suche bei plötzlichen oder einseitigen Beschwerden sofort ärztliche Hilfe.

Die gute Nachricht: Mit dem richtigen Lebensstil, frühzeitiger Diagnose und individuell angepasster Therapie lässt sich die Durchblutung fördern und Durchblutungsstörungen gut in den Griff bekommen – oft sogar ganz vermeiden.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Quellenverzeichnis:

(1) Libby, P., Buring, J.E., Badimon, L. et al. Atherosclerosis. Nat Rev Dis Primers 5, 56 (2019).

(2) Song P, Rudan D, Zhu Y, Fowkes FJI, Rahimi K, Fowkes FGR, Rudan I. Global, regional, and national prevalence and risk factors for peripheral artery disease in 2015: an updated systematic review and analysis. Lancet Glob Health. 2019 Aug;7(8):e1020-e1030. doi: 10.1016/S2214-109X(19)30255-4. PMID: 31303293.

(3) https://neurochirurgie.insel.ch/erkrankungen-spezialgebiete/hirngefaesse/zerebrale-durchblutungsstoerung

(4) Pourmasoumi M, Hadi A, Mohammadi H, Rouhani MH. Effect of pycnogenol supplementation on blood pressure: A systematic review and meta-analysis of clinical trials. Phytother Res. 2020 Jan;34(1):67-76. doi: 10.1002/ptr.6515. Epub 2019 Oct 21. PMID: 31637782.

(5) Incandela L, Belcaro G, Nicolaides AN, Geroulakos G, Cesarone MR, De Sanctis MT. Microcirculation After Standardized Application of Essaven Gel on Normal Skin. Angiology. 2001;52(3_suppl):S5-S10.

(6) Cesarone MR, Belcaro G, Agus GB, Ippolito E, Dugall M, Hosoi M, Corsi M, Cotellese R, Feragalli B, Scipione C, Scipione V, Maione C. Chronic venous insufficiency and venous microangiopathy: management with compression and Pycnogenol®. Minerva Cardioangiol. 2019 Aug;67(4):280-287. doi: 10.23736/S0026-4725.19.04948-X. PMID: 31347820.

(7) Martina Houben, Mehr als schmerzhafte Schönheitsmakel, 2014, Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

(8) Kalus U, Koscielny J, Grigorov A, Schaefer E, Peil H, Kiesewetter H. Improvement of cutaneous microcirculation and oxygen supply in patients with chronic venous insufficiency by orally administered extract of red vine leaves AS 195: a randomised, double-blind, placebo-controlled, crossover study. Drugs R D. 2004;5(2):63-71. doi: 10.2165/00126839-200405020-00001. PMID: 15293865.

(9) John S M Houghton, Athanasios N Saratzis, Rob D Sayers, Victoria J Haunton, New Horizons in Peripheral Artery Disease, Age and Ageing, Volume 53, Issue 6, June 2024, afae114,

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