Krampfadern Oberschenkel: Wann werden sie gefährlich?

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Krampfadern im Oberschenkel

Krampfadern Oberschenkel: Wann werden sie gefährlich?

Krampfadern, medizinisch Varizen genannt, sind dauerhaft erweiterte und oft unregelmäßig verlaufende Venen, die in der Regel an den Beinen auftreten – vermehrt am Oberschenkel. Tatsächlich sind sie weit verbreitet: Etwa jede dritte erwachsene Person entwickelt im Laufe des Lebens Krampfadern – Frauen sogar etwas häufiger als Männer.

Das Wichtigste in Kürze:

Wie entstehen Krampfadern am Oberschenkel?

Um die Entstehung von Krampfadern zu verstehen, ist es essenziell zu wissen, was Krampfadern überhaupt sind: Es handelt sich dabei um erweiterte, meist geschlängelte oberflächliche Venen, in denen das Blut nicht mehr richtig zum Herzen zurückfließt. 

Schuld daran sind in der Regel geschwächte oder defekte Venenklappen, die eigentlich dafür sorgen sollen, dass das Blut nur in eine Richtung – nach oben – fließt.

Funktionieren diese Klappen nicht mehr einwandfrei, versackt das Blut durch die Schwerkraft in den Beinen – vor allem bei langem Stehen oder Sitzen. Mit der Zeit dehnt sich die betroffene Vene aus, es entstehen sichtbare Krampfadern, oft begleitet von Schwere- und Spannungsgefühl sowie Schmerzen.

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Wie entstehen Krampfadern an den Beinen?

Krampfadern Oberschenkel Innenseite: Die große Rosenvene

Dass Krampfadern vermehrt an den Beinen auftreten, liegt zum einen an der Schwerkraft und dem damit verbundenen erhöhten Aufwand für die Venen, das Blut zurückzutransportieren, und zum anderen an der Länge der hier verlaufenden oberflächlichen Venen. 

Die Hauptvene an der Innenseite des Oberschenkels ist die Vena saphena magna, auch große Rosenvene genannt. Sie ist die längste oberflächliche Vene des menschlichen Körpers und führt von der Innenseite des Fußknöchels entlang der gesamten Beininnenseite bis zur Leiste, wo sie in die tiefere Vena femoralis mündet. 

Aufgrund ihrer Länge und Lage ist sie besonders anfällig für eine sogenannte Venenklappeninsuffizienz – also das Nachgeben oder Versagen der Klappen, die den Rückfluss des Blutes verhindern sollen.

Warum sind besonders oberflächliche Venen anfälliger für die Bildung von Krampfadern?

  • Geringer Umgebungsdruck: Oberflächliche Venen sind von weniger Gewebedruck umgeben, der den Blutfluss unterstützt.
  • Fehlende Muskelpumpe: In den oberflächlichen Venen gibt es außerdem auch weniger Unterstützung durch die Muskulatur.
  • Schwächere Venenklappen: Die Klappen in oberflächlichen Venen sind dünner und anfälliger für Versagen.

Krampfadern Oberschenkel Außenseite & Krampfadern Oberschenkel hinten: Die kleine Rosenvene

Obwohl Krampfadern häufiger an der Innenseite der Oberschenkel auftreten, können sie auch an der Außenseite des Oberschenkels entstehen. Dieser Bereich ist zwar seltener betroffen, jedoch sind die zugrunde liegenden Mechanismen ähnlich wie bei den Krampfadern an der Innenseite:

  • Schwäche der Venenklappen: Wenn die Venenklappen nicht mehr richtig schließen, kann das Blut nicht effektiv zum Herzen zurückfließen.
  • Blutrückfluss: Durch das Versagen der Venenklappen kann es zu einem Blutstau kommen, der den Druck in den Venen erhöht und sie auf Dauer dehnt.
  • Erhöhter Venendruck: Die ständige Überlastung der Venen und die wiederholte Dehnung führen dazu, dass die Venenwände ihre Elastizität verlieren.
  • Sichtbare Veränderungen: Die Venen dehnen sich weiter aus und bilden sichtbare, knotenartige Ausbuchtungen – die Krampfadern.
  • Veränderungen des umliegenden Gewebes: Durch die Krampfadern wird die normale Blutzirkulation im betroffenen Bereich beeinträchtigt. 
  • Schwellung, Juckreiz und Schmerzen: Dies kann zu einer schlechten Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der betroffenen Gewebe führen und Beschwerden wie Schwellungen, Schmerzen oder Schweregefühl in den Beinen verursachen.

Während an der Innenseite des Oberschenkels die Vena saphena magna verläuft, ist an der Außenseite des Oberschenkels die Vena saphena parva, auch als kleine Rosenvene bekannt, eine typische Lokalisation für Krampfadern. 

Die Vena saphena parva beginnt am Fuß und verläuft an der äußeren, hinteren Seite der Wade bis zur Kniekehle, wo sie auch das Blut aus diesen Bereichen abführt.

In der Venenchirurgie ist eine wichtige Verbindung zwischen der Vena saphena parva und der Vena saphena magna die sogenannte Giacomini-Anastomose. Wenn diese Venenklappen nicht richtig funktionieren, kann eine sichtbare Krampfader in der Kniekehle oder an der Rückseite des Oberschenkels entstehen.

Krampfadern Oberschenkel Symptome: Die wichtigsten Anzeichen für eine eindeutige Diagnose

Krampfadern an den Oberschenkeln können eine Reihe von Symptomen verursachen, die sich im Laufe der Zeit verschlimmern können. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Schwellungen der Beine: Besonders abends oder nach längerem Stehen oder Sitzen können die Beine anschwellen. Dies entsteht durch den Blutstau, der das Gewebe unter Druck setzt und Flüssigkeit aus den Venen ins umliegende Gewebe abgibt.
  • Sichtbare Krampfadern: Diese erscheinen oft bläulich oder violett und können bei fortgeschrittenen Fällen knotig und verhärtet wirken.
  • Hautveränderungen: Im fortgeschrittenen Stadium kann die Haut um die betroffenen Venen trocken werden, sich bräunlich verfärben und anfangen zu jucken.
  • Schmerzen oder Druckgefühl: Besonders nach längerem Stehen oder Sitzen können diese Beschwerden zunehmen. Der Schmerz wird oft als dumpf oder ziehend beschrieben und geht mit einem Gefühl der „Schwere“ in den Beinen einher.
  • Nächtliche Wadenkrämpfe: Diese treten vor allem nachts auf und entstehen durch den gestörten Blutfluss, der zu einer schlechteren Sauerstoffversorgung der Muskeln führt.
  • Verschlechterung der Symptome bei Wärme: An heißen Tagen oder nach dem Baden können sich die Symptome verschlimmern,  da sich die Venen bei Wärme erweitern (dilatieren). Dies führt zu einem Blutstau, was Beschwerden wie Schweregefühl, Spannungsgefühl oder Schmerzen in den Beinen verstärken kann.
  • Blutgerinnsel und Entzündungen: In einigen Fällen können sich kleine Blutgerinnsel in den betroffenen Venen bilden, was zu Schmerzen und Entzündungen führt und in schweren Fällen gesundheitliche Risiken mit sich bringt.
  • Offene Beine: In sehr fortgeschrittenen Fällen können sich „offene Beine“ entwickeln, wobei es sich um schlecht heilende Wunden handelt, die oft an den Unterschenkeln auftreten und Entzündungen der Haut und des Gewebes nach sich ziehen.
  • Innere Krampfadern (verborgene Krampfadern): Diese sind nicht an sichtbaren, geschlängelten Venen erkennbar, sondern äußern sich vor allem durch ein Gefühl der Schwere, Jucken und Krämpfe.
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Krampfadern Oberschenkel gefährlich oder harmlos?

Ob Krampfadern am Oberschenkel gefährlich oder harmlos sind, hängt von mehreren Faktoren ab. In den meisten Fällen sind sie nicht unmittelbar gefährlich, können jedoch Anzeichen für tieferliegende Venenprobleme sein.

  • Ästhetische Beschwerden: Krampfadern am Oberschenkel können hauptsächlich aus kosmetischen Gründen störend sein. Viele Menschen empfinden sie als unschön, vor allem, wenn sie bläulich oder knotig hervortreten.
  • Anfangsstadium Krampfadern Oberschenkel: In frühen Stadien können die Symptome wie leichte Schmerzen, Schwellungen oder ein Gefühl von Schwere in den Beinen auftreten, die bei Ruhe oder Hochlagern der Beine abklingen.
  • Intensivierung der Symptome: Die Symptome von Krampfadern können sich im Laufe der Zeit verstärken, weshalb eine regelmäßige Beobachtung wichtig ist.

Solltest du nur optische Veränderungen durch die Krampfadern haben, sind sie in der Regel harmlos und müssen nicht entfernt werden.

Schmerzen Krampfader Oberschenkel: Was kann ein Arzt tun?

Schmerzende Krampfadern im Oberschenkel, Schwellungen und Rötungen im betroffenen Bereich sind ein eindeutiges Zeichen, dass du dich an einen Dermatologen oder einen Venenspezialisten wenden solltest, um eventuelle Komplikationen abklären zu lassen.

Mittels verschiedener diagnostischer Verfahren kann der Arzt die genaue Ursache deiner Beschwerden feststellen:

  • Anamnese: Der Arzt wird zunächst eine ausführliche Anamnese durchführen und nach deinen Symptomen, Beschwerden sowie nach möglichen Risikofaktoren fragen
  • Ultraschall (Doppler- oder Duplex-Sonographie): Dies ist das wichtigste Verfahren zur Untersuchung von Venen. Mit einem Ultraschallgerät können die Venenwand, der Blutfluss und die Funktionsfähigkeit der Venenklappen genau überprüft werden. Es ermöglicht eine präzise Diagnose von Krampfadern und der Durchblutungsstörungen.
  • Venenkompressionssonographie: Diese Untersuchung wird durchgeführt, um die Venen auf ihre Funktionsfähigkeit zu prüfen. Dabei wird der Blutfluss in den Venen gemessen, während Druck auf die betroffenen Stellen ausgeübt wird.
  • Farbdoppler-Ultraschall: Hiermit wird der Blutfluss in den Venen sichtbar gemacht. Es hilft, Verengungen, Rückstau oder das Vorhandensein von Blutgerinnseln zu identifizieren.
  • Phlebographie (Röntgenkontrastuntersuchung): In seltenen Fällen kann eine Phlebographie durchgeführt werden, um die Venen detailliert darzustellen, insbesondere wenn ein Verdacht auf tiefere Venenerkrankungen besteht.

Mit diesen Diagnosemöglichkeiten kann der Arzt feststellen, ob es sich um Krampfadern, Thrombose, Besenreiser oder eine ernstzunehmende Venenentzündung handelt und die passende Therapie empfehlen.

Varizen Oberschenkel Entfernung: Wie können Krampfadern im Oberschenkel entfernt werden?

Zur Entfernung von Krampfadern gibt es verschiedenen Therapieansätze: 

Die klassischen ambulanten Verfahren zur Krampfaderentfernung sind:

  • Schaumverödung: Ein spezieller Schaum wird in die betroffene Vene gespritzt und bewirkt, dass sich die Venenwände verkleben – die Vene wird vom Körper abgebaut.
  • Thermische Verfahren (z. B. Laser oder Radiowellen): Die Vene wird von innen durch Hitze verschlossen – eine schonende und effektive Methode.
  • Stent-Einsatz: Bei Engstellen im Beckenbereich kann ein kleines Röhrchen (Stent) eingesetzt werden, um den Blutfluss dauerhaft zu verbessern.
  • Offene Operation (z. B. Stripping): Wird heute nur noch selten angewendet – dabei wird die erkrankte Vene mittels zweier kleiner Schnitte chirurgisch entfernt.

Bevorzugt wird aktuell die Entfernung mittels Laserverfahren. Dieses Verfahren schneidet sowohl in Sachen Kosten-Nutzen-Rechnung, als auch Patientenzufriedenheit am besten ab.

Einmal entfernt, übernehmen umliegende Blutgefäße problemlos den Bluttransport, der zuvor in der betroffenen Vene verlief. Dennoch sollte man nicht sofort zu alten Gewohnheiten zurückkehren, sondern eine langfristige Lebensstilveränderung anstreben, um das Venensystem zu unterstützen und Risikofaktoren zu minimieren.

Gut zu Wissen

Die Kosten muss der Patient oft selbst tragen, da die meisten Krampfaderentfernungen aus ästhetischen Gründen durchgeführt werden. 

Varizen Oberschenkel vermeiden: Was kann man gegen Krampfadern tun?

Die Liste der Risikofaktoren für Krampfadern ist lang. Besonders Frauen, ältere Menschen und Personen mit Berufen, die die Beine belasten, laufen Gefahr, mindestens einmal in ihrem Leben Varizen zu entwickeln.

Solltest du zu einer der folgenden Risikogruppen gehören, ist es höchste Zeit, Maßnahmen zur Stärkung der Venen zu unternehmen. 

Risikofaktoren für die Entwicklung von Krampfadern an den Oberschenkeln:

⚠️ Menschen mit genetischer Veranlagung: Wie beispielsweise Fällen in der näheren Verwandtschaft.

⚠️ Übergewichtige Personen: Übergewicht erhöht den Druck in den Beinvenen.

⚠️ Frauen: Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

⚠️ Bewegungsmangel: Regelmäßige Bewegung unterstützt den Blutfluss.

⚠️ Ältere Menschen: Mit dem Alter lässt die Elastizität der Venenwände nach.

⚠️ Krampfadern in der Schwangerschaft: Bereits in der ersten Schwangerschaft steigt die Wahrscheinlichkeit um 78 %.

⚠️ Menschen mit stehenden oder sitzenden Berufen: Verkäufer, Friseure oder Büroangestellte 

Wie kann man Krampfadern in den Oberschenkeln vorbeugen?

Um Krampfadern in den Oberschenkeln vorzubeugen, gibt es einige wirksame Maßnahmen, die den venösen Rückfluss verbessern und die Venen entlasten:

  1. Venenfreundliche Pflanzenextrakte: Natürliche Mittel können vorbeugend die Venengesundheit unterstützen.
  2. Bewegung im Alltag: Regelmäßiges Gehen, Radfahren oder Schwimmen fördert die Muskelpumpe der Beine und unterstützt den Blutfluss.
  3. Langes Sitzen oder Stehen vermeiden: Häufige Positionswechsel und kleine Bewegungspausen beugen einem Blutstau vor.
  4. Kompressionsstrümpfe tragen: Sie entlasten die Venen, verbessern die Durchblutung und verhindern Schwellungen – besonders bei Risikopersonen oder stehenden Berufen.
  5. Beine hochlagern: Mehrmals täglich die Beine hochlegen (über Herzhöhe), um den Rückfluss des Blutes zu erleichtern.
  6. Gesunde Ernährung: Ballaststoffreiche und salzarme Kost beugt Übergewicht und Wassereinlagerungen vor, beides Risikofaktoren für Venenleiden.
  7. Rauchen vermeiden: Nikotin schädigt die Gefäße und verschlechtert die Durchblutung.

Besonders die unterstützende und lindernde Kraft der pflanzlichen Wirkstoffe rückt auch für aktuelle Studien zunehmend mehr in den Fokus. Dabei stehen vor allem Rosskastanien-Extrakt, rotes Weinlaub, Pinienrindenextrakt, Mangan und Steinklee im Zentrum.

  • Rosskastanien-Extrakt: lindert Schweregefühl, Schmerzen, Schwellungen und Hautverfärbungen (2)
  • Weinlaub-Extrakt: Stabilisation der Venenwände, Förderung von Mikrozirkulation und venösen Rückfluss, Bekämpfung von Entzündungen, oxidativem Stress, und der Gefäßdurchlässigkeit (3)
  • Pinienrinden-Extrakt: sichtbar weniger Krampfadern, weniger Refluxstellen, weniger Ödeme, weniger Muskelkrämpfe (4)
  • Steinklee-Extrakt: Schutz der Kapillargefäße, entzündungshemmend, sekretauflösend, gefäßabdichtend und reduziert Schwellungen (5)
  • Mangan: unterstützt die Bildung von gesundem Bindegewebe, das für die Struktur und Funktion der Venen unerlässlich ist.
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Eine kombinierte Einnahme dieser Wirkstoffe gilt als besonders effektiv, da sich die einzelnen Extrakte und Spurenelemente synergistisch ergänzen und so eine noch größere Wirkung entfalten können.

Fazit: Venenleiden Oberschenkel – Erkennen, Behandeln, Vermeiden

Krampfadern im Oberschenkelbereich sind nicht nur ein kosmetisches Thema – sie weisen auf eine gestörte Funktion der oberflächlichen Venen hin, besonders der Vena saphena magna oder parva. Erste Anzeichen wie sichtbare, geschlängelte Venen, Druckgefühl oder nächtliche Krämpfe sollten ernst genommen werden.

Die gute Nachricht: Du kannst viel tun, um deine Venengesundheit frühzeitig zu unterstützen – insbesondere bei ersten Veränderungen im Bereich der Oberschenkel.

✅ bewährte Pflanzenstoffe wie Steinklee, Rosskastanie oder rotes Weinlaub fördern die Durchblutung
✅ Pycnogenol stärkt die Gefäße und reduziert Entzündungen
✅ gezielte Bewegung, Kompression und venenfreundlicher Alltag entlasten deine Beine

Mit dem richtigen Wissen und einer frühzeitigen Strategie lassen sich Beschwerden effektiv lindern – und oft eine Verschlimmerung verhindern.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

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