Viele werdende Mütter kennen das Gefühl: Die Beine werden schwer, die Knöchel schwellen an, und plötzlich zeichnen sich bläuliche Venen unter der Haut ab. Kein Grund zur Panik – Krampfadern sind in der Schwangerschaft keine Seltenheit. Durch hormonelle Veränderungen, ein höheres Blutvolumen und den zunehmenden Druck auf die Beckenvenen steigt das Risiko deutlich. Studien zeigen: Bereits eine Schwangerschaft kann das Krampfaderrisiko um bis zu 78 % erhöhen. Doch es gibt gute Nachrichten: Mit gezielten Maßnahmen und der Hilfe der Wirkstoffe aus der Natur lassen sich Risiko und Leid senken.
- Je mehr Schwangerschaften eine Frau erlebt, desto größer ist das Risiko für Krampfadern (1).
- Schwangerschafts-Krampfadern bilden sich meist nach der Geburt zurück, in ca. 25 % der Fälle bleiben jedoch sichtbare Venen bestehen oder verschlimmern sich nach weiteren Schwangerschaften (2).
- Kompressionsstrümpfe und natürliche Wirkstoffe, wie sie in Rosskastanie, rotem Weinlaub oder Pinienrinde vorkommen, können das geschwächte Venensystem stärken.
Varikose Schwangerschaft: Fast jede Frau ist betroffen
In der Schwangerschaft verändert sich der Körper stark – Hormone, Gewicht und auch die Gefäße. Das Ergebnis: Das Risiko für Krampfadern steigt deutlich an.
Jede zusätzliche Schwangerschaft erhöht das Risiko für das Auftreten von Krampfadern. Schon bei einer Geburt war das Risiko um etwa 78 % höher im Vergleich zu Frauen ohne Geburten. Bei sechs oder mehr Geburten war das Risiko fast fünfmal so hoch. Es zeigte sich eine lineare Beziehung: Je mehr Schwangerschaften, desto höher das Risiko (1).

Wieso Krampfadern in der Schwangerschaft keine Seltenheit sind
Krampfadern entstehen durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Zu diesen Faktoren können genetische Veranlagung, Bewegungsmangel, Übergewicht, Rauchen, Alter, eine kaukasische Ethnie und auch das Geschlecht zählen.
Krampfadern entstehen, wenn das Blut nicht mehr richtig durch die Venen Richtung Herz fließen kann und sich in den Beinvenen oder anderen Venen wie denen der Schamlippen, Hände oder auch innerlich, bei der Gebärmutter staut. Die genauen Ursachen sind vielfältig, doch die Forschung hat mehrere zentrale Mechanismen identifiziert:
- Hormonelle Veränderungen: In der Schwangerschaft steigt der Progesteronspiegel, was die Venenwände weicher und dehnbarer macht. Das kann dazu führen, dass sich die Venen ausweiten und die Venenklappen nicht mehr richtig schließen – das Blut staut sich zurück.
- Erhöhtes Blutvolumen: Während der Schwangerschaft nimmt das Blutvolumen um etwa 40–50 % zu, um Mutter und Kind zu versorgen. Das bedeutet mehr Druck auf die Beinvenen, insbesondere im unteren Körperbereich.
- Wachsender Druck durch die Gebärmutter: Im späteren Verlauf der Schwangerschaft drückt die größer werdende Gebärmutter auf die Beckenvenen. Dadurch wird der Rückfluss des Blutes aus den Beinen erschwert, was zu einem Blutstau führt – ideale Umstände für Krampfadern.
- Bewegungsmangel: Viele Schwangere bewegen sich – gerade im dritten Trimester – weniger, was die Muskelpumpe der Beine schwächt. Die Venen sind aber auf diese Unterstützung angewiesen, um das Blut nach oben zu transportieren.

Welche Faktoren steigern das Risiko für Krampfadern in der Schwangerschaft?
Neben den ohnehin schon krampfaderfördernden Umständen einer Schwangerschaft, gibt es weitere Faktoren, die ein Risiko für die Entwicklung von Krampfadern zusätzlich steigern.
Eine Studie untersuchte, welche spezifischen Bedingungen und Komplikationen während der Schwangerschaft das Risiko erhöhen, eine Krampfadererkrankung, auch Varikose genannt, zu entwickeln.
Studie: Schwangerschaftsbedingte Faktoren und Komplikationen, die zur Entstehung von Krampfadern beitragen | |
Teilnehmeranzahl | 156.000 |
Teilnahmebedingungen | Frauen, mit mindestens einer Geburt – lebend oder still |
mittlere Nachbeobachtungszeit | 8,3 Jahre |
Studienzeitraum | 1998 – 2020 |
Im Ergebnis der Studie (1) konnten vornehmlich fünf negative Einflussfaktoren und ein positiver Faktor herausgearbeitet werden:
- ❌ Anzahl der Geburten (Parität)
Mit jeder weiteren Schwangerschaft steigt das Risiko für die Entstehung von Krampfadern. Bereits eine einzige Geburt erhöht das Risiko im Vergleich zu kinderlosen Frauen um etwa 78 %. Bei sechs oder mehr Geburten war das Risiko sogar nahezu fünfmal so hoch. Die Daten zeigen eine lineare Beziehung: Je häufiger eine Frau schwanger war, desto höher die Wahrscheinlichkeit für Krampfadern.
- ❌ Übermäßige Gewichtszunahme während der Schwangerschaft
Frauen, die während der Schwangerschaft übermäßig an Gewicht zunahmen, wiesen ein um 44 % höheres Risiko für Krampfadern auf. Dies deutet darauf hin, dass eine starke Gewichtszunahme sowohl mechanisch als auch hormonell eine zusätzliche Belastung für die Venen darstellt.
- ❌ Terminüberschreitung (Post-term Pregnancy)
Wenn eine Schwangerschaft über den errechneten Geburtstermin hinaus andauerte, war das Risiko für Krampfadern leicht, aber signifikant erhöht. Diese Verlängerung wird als zusätzliche Belastung für das venöse System gewertet.
- ❌ Bluttransfusion nach der Geburt
Bei Frauen, die nach der Geburt Blutprodukte wie Plasma oder Thrombozyten erhielten, war das Risiko für die spätere Entwicklung von Krampfadern doppelt so hoch. Solche Transfusionen deuten häufig auf schwere Geburtsverläufe oder starke Blutverluste hin, die zu Venenschäden oder thrombotischen Komplikationen führen können.
- ✅ Präeklampsie
Überraschenderweise hatten Frauen mit Präeklampsie – einer schwangerschaftsbedingten Komplikation mit hohem Blutdruck – ein geringeres Risiko, später Krampfadern zu entwickeln.
Mögliche Erklärung: Durch die Erkrankung sind die Gefäße steifer, was einer übermäßigen Venenweitung entgegenwirken könnte.
- ❌ Alter der Mutter
Das Risiko für Krampfadern steigt mit dem Alter der Mutter. Besonders auffällig ist der Anstieg bei Frauen über 40 Jahren. Dieses Ergebnis bestätigt einen bekannten Risikofaktor auch im Kontext der Schwangerschaft.
Die Studie zeigt, dass bestimmte Merkmale und Komplikationen der Schwangerschaft das Risiko für Krampfadern wesentlich beeinflussen.
Wo treten Krampfadern in der Schwangerschaft am häufigsten auf?
Krampfadern treten in der Schwangerschaft am häufigsten an den Beinen, aber auch an einigen anderen Körperstellen auf, die durch hormonelle und mechanische Veränderungen besonders belastet sind:
- Beine (Unterschenkel und Oberschenkel): Klassischer Ort: Sichtbare, geschlängelte oder geschwollene Venen an den Waden oder Innenseiten der Beine.
- Vulva / Schamlippen (Vulvavarizen): Durch erhöhten Druck im Beckenbereich – kann schmerzhaft oder unangenehm sein.
- Leiste / Intimbereich: Oft in Kombination mit Vulvavarizen, manchmal mit Schwellung und Druckgefühl.
- After / Rektalbereich (Hämorrhoiden): Technisch gesehen auch Krampfadern – treten durch den Druck im kleinen Becken auf.
- Gebärmutter (Uterusvarizen): Nicht sichtbar, aber teils mit Beschwerden im Unterbauch verbunden; meist nur per Ultraschall diagnostizierbar.
- Bauch (seltener): Besonders bei sehr schlanken Frauen oder wenn bereits eine Venenschwäche vorliegt.

Besenreiser am Bauch in Schwangerschaft
Besenreiser sind bei Frauen weit verbreitet. Fast jede Frau, ob jung oder alt, kennt die kleinen, feinen, roten bis bläulichen Netze, die plötzlich an den Beinen oder anderen Körperstellen auftauchen.
In der Schwangerschaft kann das Wachstum des Bauches zu einer Dehnung der Haut führen, wodurch die darunter liegenden Blutgefäße mehr Druck ausgesetzt sind und möglicherweise sichtbarer werden.
Besenreiser zählen nicht zu den „echten“ Krampfadern, können aber auf eine Frühform chronischer Venenschwäche und somit auf ein erhöhtes Risiko für Krampfadern hindeuten und sollten daher bei auftretenden Symptomen wie Schmerzen, Schwellungen oder Hautveränderungen von einem Arzt untersucht werden.

Krampfadern in der Gebärmutter
Krampfadern in der Gebärmutter oder im Beckenbereich während der Schwangerschaft sind relativ häufig und in vielen Fällen harmlos.
Sie entstehen durch die Kombination von hormonellen Veränderungen, dem erhöhten Blutvolumen und dem wachsenden Druck des Babys auf die Beckenvenen. Diese Faktoren können zu einer Erweiterung der Venen führen, was zu unangenehmen Symptomen führen kann:
- Druckgefühl im Becken: Ein Gefühl von Schwere oder Druck im unteren Bauchbereich.
- Schmerzen: Besonders im Beckenbereich oder in den Beinen können Schmerzen auftreten, die durch längeres Sitzen oder Stehen verstärkt werden.
- Schwellungen: Vor allem im Bereich des Beckens oder an den äußeren Genitalien können Schwellungen auftreten.
- Veränderte Venen sichtbar: Wenn die Krampfadern sichtbar sind, können sie sich als blaue oder violette, erweiterte Venen zeigen.
Krampfadern der Gebärmutter können mit bildgebenden Verfahren wie Ultraschall oder MRI diagnostiziert werden. Diese Untersuchungen können helfen, das Ausmaß der Krampfadern und ihre Auswirkungen auf die umliegenden Organe zu beurteilen.
Krampfadern im Intimbereich Schwangerschaft – Krampfader Schamlippe Schwangerschaft
Vulväre Vaskiose beschreibt Krampfadererkrankungen im Bereich der äußeren Genitalien der Frau. Dazu zählen vor allem die Schamlippen, die Damm- und die Leistengegend.
Studien zeigen, dass pflanzliche Flavonoide – insbesondere in Form bestimmter venoaktiver Medikamente und Supplemente – die Beschwerden deutlich lindern können. Zwar verschwinden die Symptome nicht vollständig, doch viele Betroffene berichten über spürbare Verbesserungen, insbesondere bei:
✅ Druck- und Schwellungsgefühl
✅ Juckreiz im Dammbereich
✅ Spannungsgefühl
✅ Allgemeinem Unwohlsein im Intimbereich
Insbesondere in Fällen, in denen eine operative Entfernung der Krampfadern entweder nicht möglich oder nicht gewünscht sind, bieten diese pflanzlichen Wirkstoffe eine wirksame, gut verträgliche Alternative zur symptomatischen Linderung.
Krampfadern Schwangerschaft Oberschenkel
Krampfadern entstehen, wenn die Venenklappen (die wie kleine Ventile arbeiten) nicht mehr richtig schließen und das Blut nicht mehr effizient Richtung Herz zurückfließt. Es staut sich, und die Venen weiten sich – besonders an Stellen, wo sie ohnehin schon stark belastet sind. Und der Oberschenkel ist das Hauptgebiet.
Die häufigsten Stellen sind:
- Innenseite des Oberschenkels: Hier verläuft die große Stammvene (Vena saphena magna), die besonders anfällig ist für Krampfadern.
Sie beginnt am Innenknöchel und läuft über die Innenseite des Beins bis zur Leiste.
- Rückseite des Oberschenkels: Besonders dann, wenn auch Krampfadern in der Kniekehle oder Wade vorhanden sind.
Die kleine Stammvene kann hier betroffen sein, auch wenn das seltener ist. - Übergang zur Leiste: Hier mündet die große Stammvene in das tiefere Venensystem – ein häufiger Schwachpunkt, wo sich Krampfadern entwickeln können, besonders durch den Druck aus dem Bauchraum.
“Warum gerade in der Schwangerschaft häufiger am Oberschenkel?”
Weil der Druck aus dem Beckenbereich direkt auf das venöse System im Oberschenkel wirkt – die Region liegt quasi „zwischen“ den unteren Extremitäten und dem Bauchraum. Wenn dort ein Rückstau entsteht, zeigt sich das zuerst durch Krampfadern am Oberschenkel, bevor es Richtung Wade oder Fuß weitergeht.
Auch die Kniekehlen sind besonders anfällig für Krampfadern – und das aus gutem Grund: in diesem Bereich verlaufen wichtige oberflächliche und tiefer liegende Venen sehr nah beieinander. Zudem ist die Beinbeugung hier ständig in Bewegung, was den Druck auf die Venenklappen erhöht.
Was tun gegen Krampfadern in der Schwangerschaft
Krampfadern in der Schwangerschaft zu bekommen, kann je nach körperlichen und genetischen Voraussetzungen unvermeidbar sein. Eine Studie (3) untersuchte die Wirksamkeit verschiedener Maßnahmen zur Behandlung von Krampfadern und Beinschwellungen während der Schwangerschaft. Dabei wurden sowohl medikamentöse als auch nicht-medikamentöse Methoden betrachtet:
Methode | Teilnehmerinnen | Studienergebnisse | Fazit |
Rutosid (FlavonoidPräparat) | 69 Frauen | signifikant Linderung von:nächtlichen WadenkrämpfenSchweregefühl in den Beinen und Parästhesien (Kribbeln, Taubheitsgefühl). | ✅ |
Kompressions strümpfe | 35 Frauen | kein signifikanter Unterschied bei der Reduktion des Beinumfangs | ❌ |
Reflexzonentherapie | 55 Frauen | deutliche Verbesserung der Beschwerden durch Ödeme | ✅ |
Wasserimmersion (Stehen in einem Schwimmbecken) | 32 Frauen | signifikanten Reduktion des Beinumfangs im Vergleich zum Hochlagern der Beine | ✅ |
Fußmassage | 80 Frauen | zeigte keinen signifikanten Nutzen bei der Reduktion von Schwellungen | ❌ |
Krampfadern Schwangerschaft vorbeugen und behandeln: Gehen Krampfadern nach Schwangerschaft wieder weg?
Nach der Geburt verschwinden die meisten Krampfadern wieder oder verbessern sich deutlich, da der Körper zur normalen Blutzirkulation zurückkehrt und der Druck auf die Beckenvenen nachlässt.
In 25 % der Fälle bleiben jedoch sichtbare Venen bestehen oder verschlimmern sich nach weiteren Schwangerschaften. In diesen Fällen kannst du deinen Körper aktiv unterstützen. Zum Beispiel mit Heilmitteln der Natur wie Rosskastanien-Extrakt, Steinklee-Extrakt, Pinienrinden-Extrakt oder Rotem Weinlaub-Extrakt
Solltest du zu einer der Risikogruppen gehören, eine genetische Vorbelastung haben oder bereits vor deiner Schwangerschaft unter roten Äderchen im Gesicht oder Wadenkrämpfen leiden, kannst du mehr tun, als nur zu hoffen, nicht zu den 25 % zu gehören.
Studien (2; 3) zeigen, wie du mit der Kraft natürlicher Wirkstoffe deine Venen täglich stärken kannst und der Entwicklung von Krampfadern vorbeugen kannst.
Oftmals zeigen natürliche Wirkstoffe sogar bessere Ergebnisse als herkömmliche Therapieansätze. In einer repräsentativen Studie (2) zeigte eine mit Pycnogenol (Pinienrinden-Extrakt) behandelte Gruppe signifikant bessere Ergebnisse als eine mit Kompressionsstrümpfen behandelte Gruppe:
- Weniger sichtbare Krampfadern
- Weniger Refluxstellen
- Weniger Ödeme
- Weniger Muskelkrämpfe und andere Beschwerden
- Höhere Zufriedenheit mit der Behandlung
Pycnogenol ist der Hauptwirkstoff von Pinienrindenextrakt.
Mit den Wirkstoffen der Natur kannst du sowohl vorbeugend vor einer Schwangerschaft, als auch gegenwirkend nach einer Schwangerschaft die Ursachen sowie die Symptome von Krampfadern bekämpfen.
Krampfadern Schwangerschaft: Wann zum Arzt?
Krampfadern in der Schwangerschaft sind weit verbreitet und in vielen Fällen harmlos. Sie entstehen durch die hormonellen Veränderungen, den erhöhten Druck in den Venen und das zunehmende Gewicht der Gebärmutter, das auf die Beckenvenen drückt.
Trotzdem gibt es Situationen, in denen du die Veränderungen nicht einfach als „normal“ abtun solltest. Du solltest zum Arzt, wenn:
1. …starke Schmerzen auftreten
Krampfadern können spannen und ziehen, aber plötzliche, sehr starke Schmerzen, vor allem in einem Bein, können auf eine Thrombose hinweisen – also ein Blutgerinnsel in einer tiefen Vene. Das ist ein Notfall.
Achte auf:
- Einseitige Beinschwellung
- Hitzewallung im betroffenen Bereich
- Rötung oder Verfärbung
- Das Bein fühlt sich wärmer an als das andere
In solchen Fällen: Sofort ärztlich abklären lassen.
2. …die Krampfadern sich schnell vergrößern oder verhärten
Wenn Venen plötzlich dick, hart und druckempfindlich werden, kann das auf eine oberflächliche Venenentzündung (Thrombophlebitis) hindeuten. Auch diese sollte ärztlich kontrolliert werden – selbst wenn sie nicht gefährlich ist, kann sie sehr unangenehm sein und erfordert oft eine gezielte Behandlung.
3. …starke Schwellungen oder Hautveränderungen auftreten
Auch wenn leichte Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft häufig sind, solltest du bei ungewöhnlich starken Schwellungen, besonders in Kombination mit Hautrötungen, Juckreiz oder Überwärmung, ärztlichen Rat suchen. Manchmal kann dahinter eine Entzündung oder gestörte Durchblutung stecken.
4. …Krampfadern im Intimbereich Beschwerden machen
Vulväre Varizen sind unangenehm, aber meist harmlos. Bei starkem Druckgefühl, Juckreiz, Brennen oder Schwellung in der Schamregion solltest du mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt sprechen. Es gibt gut verträgliche Mittel wie z. B. MPFF (Mikronisierte Flavonoidfraktion) oder unterstützende Pflegeprodukte wie Zinkoxidpaste, die Beschwerden lindern können.
5. …du dir einfach unsicher bist
Du musst kein medizinisches Wissen haben – es reicht, wenn du ein ungutes Gefühl hast. Bei Zweifeln oder Sorgen ist es immer besser, einmal mehr als einmal zu wenig zum Arzt zu gehen. Das gilt besonders in der Schwangerschaft, wenn es auch um die Gesundheit deines Babys geht.
Fazit: Keine Panik bei Krampfadern in der Schwangerschaft – aber wachsam bleiben
Krampfadern gehören für viele Frauen zur Schwangerschaft dazu – verursacht durch hormonelle Veränderungen, den wachsenden Druck auf die Venen und ein erhöhtes Blutvolumen. Auch wenn sie optisch störend oder unangenehm sein können, sind sie in den meisten Fällen harmlos und bilden sich nach der Geburt häufig von selbst zurück.
Auch wenn Krampfadern in der Schwangerschaft meist harmlos sind, ist es wichtig, Warnzeichen ernst zu nehmen und im Zweifel ärztlichen Rat einzuholen. Achte besonders auf folgende Symptome:
❌ Starke Schmerzen in den Beinen: Besonders wenn sie einseitig auftreten und plötzlich stärker werden.
❌ Plötzliche Schwellungen: Vor allem, wenn nur ein Bein betroffen ist.
❌ Hautveränderungen: Rötung, Überwärmung oder Verfärbungen können auf Entzündungen oder Durchblutungsstörungen hinweisen.
❌ Spannungsgefühl oder Druckempfindlichkeit entlang einer Vene: Mögliche Hinweise auf eine oberflächliche Venenentzündung.
❌ Fieber in Kombination mit Beinsymptomen: Kann ein Anzeichen für eine ernste Entzündung oder Thrombose sein.
Die gute Nachricht: Es gibt zahlreiche sanfte und effektive Maßnahmen, um Beschwerden zu lindern oder Krampfadern vorzubeugen – von Kompressionsstrümpfen über pflanzliche Präparate wie Rutosid oder Pycnogenol, bis hin zu Bewegung, Hochlagern der Beine und kühlenden Pflegeprodukten.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Bei starken Schmerzen, plötzlichen Schwellungen, roten oder verhärteten Venen, oder wenn du unsicher bist, solltest du ärztlichen Rat einholen – vor allem, um eine Thrombose auszuschließen.
Ja, sogenannte vulväre Varizen (Krampfadern an der Schamlippe) kommen bei vielen Schwangeren vor – vor allem im letzten Trimester. Sie entstehen durch den Druck der wachsenden Gebärmutter auf die Beckenvenen und sind meist harmlos.
Auch Krampfadern im Intimbereich sind in der Schwangerschaft nicht ungewöhnlich. Sie können Druckgefühl, Schwellung oder Juckreiz verursachen, bilden sich aber oft nach der Geburt zurück.
Ja, in der Regel ist eine spontane Geburt möglich, auch bei vulvären oder vaginalen Krampfadern. Nur bei sehr starken oder gefährdeten Varizen entscheidet der Arzt ggf. über besondere Maßnahmen.
Ganz verhindern lässt es sich oft nicht, aber du kannst viel tun: regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung, viel trinken, nicht zu lange sitzen oder stehen – und frühzeitig auf Veränderungen der Venen achten.
Quellenverzeichnis:
(1) DeCarlo C, Boitano LT, Waller HD, Pendleton AA, Latz CA, Tanious A, Kim Y, Mohapatra A, Dua A. Pregnancy conditions and complications associated with the development of varicose veins. J Vasc Surg Venous Lymphat Disord. 2022 Jul;10(4):872-878.e68. doi: 10.1016/j.jvsv.2022.01.003. Epub 2022 Jan 21. PMID: 35074521.
(2) Belcaro G, Dugall M, Luzzi R, Ippolito E, Cesarone MR. Postpartum Varicose Veins: Supplementation with Pycnogenol or Elastic Compression-A 12-Month Follow-Up. Int J Angiol. 2017 Mar;26(1):12-19. doi: 10.1055/s-0033-1363784. Epub 2014 May 29. PMID: 28255210; PMCID: PMC5330748.
(3) Smyth RM, Aflaifel N, Bamigboye AA. Interventions for varicose veins and leg oedema in pregnancy. Cochrane Database Syst Rev. 2015 Oct 19;2015(10):CD001066. doi: 10.1002/14651858.CD001066.pub3. PMID: 26477632; PMCID: PMC7050615.
(4) Gavrilov SG. Vulvar varicosities: diagnosis, treatment, and prevention. Int J Womens Health. 2017 Jun 28;9:463-475. doi: 10.2147/IJWH.S126165. PMID: 28721102; PMCID: PMC5500487.