Vitamin K spielt eine wichtige Rolle für gesunde Knochen und eine funktionierende Blutgerinnung. Eine große Anzahl an Medikamenten und Erkrankungen, wie eine Glutenunverträglichkeit, können die Versorgung erschweren und zu ernsthaften Komplikationen führen.
Wir wollen heute einen genauen Blick auf den wichtigen Nährstoff werfen: Wie läuft die Versorgung ab, wie äußert sich ein Vitamin K2 Mangel und welche Wirkung hat es im Körper?
- Vitamin K2 ist ein oft ignoriertes Vitamin, das in unserer Nahrung (vor allem tierische Produkte) vorkommt
- Für gesunde Knochen benötigen wir ausreichend K2
- Es sorgt für eine normale Blutgerinnung
- Die organische Verbindung ist an weiteren Prozessen in unserem Körper, wie etwa der Produktion von Testosteron, beteiligt
Was ist Vitamin K und wofür benötigen wir es?
Vitamin K ist die Bezeichnung für eine Gruppe von fettlöslichen Verbindungen. Sie arbeiten eng zusammen, um in unserem Körper die Bildung von Eiweißbausteinen zu ermöglichen, die wir an vielen Stellen benötigen.
- Denn das Vitamin kann die GLA-Proteine aktivieren, die z.B. eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Knochenmineralisierung spielen, und trägt so zu einer normalen Blutgerinnung und gesunde Knochen bei.
- Es ist daher besonders für die Skelettentwicklung im Kindes- und Jugendalter wichtig.
- Zudem spielt es bei zahlreichen weiteren Prozessen (zum Beispiel Stoffwechsel oder Testosteron-Produktion) eine untergeordnete oder indirekte Rolle.
- Weitere positive Effekte vermuten Forschende schon seit langem – hundertprozentige Beweise fehlen aber noch.
Im Vergleich zu anderen Vitaminen wie C, A oder D erhält K2 deutlich weniger Aufmerksamkeit. Das liegt unter anderem daran, dass die Versorgung über die Nahrung (bei gesunden Menschen) recht einfach funktioniert.
Eine Unterversorgung oder Vitamin K2 Mangel sind eher selten, treten jedoch wenn dannschleichend auf und sind daher besonders gefährlich. Neben Kindern und Jugendlichen spielt der Nährstoff auch eine wichtige Rolle für ältere Menschen, die besonders anfällig für eine sinkende Knochendichte sind.
Welche Wirkung hat Vitamin K2 im Körper?
Vitamin K2 trägt zu einer normalen Knochengesundheit und einer normalen Blutgerinnung bei. Hinter beiden Funktionen verstecken sich jedoch mehrere unterschiedliche Prozesse, die teilweise synergetisch zu unserer Gesundheit beitragen.
Normale Blutgerinnung durch K2
Bei Verletzungen gerinnt unser Blut und stoppt so die Blutung. Gerät dieser natürliche Prozess aus dem Gleichgewicht, verlieren wir höhere Mengen Blut (reduzierte Blutgerinnung). Eine zu übermäßige Blutgerinnung kann hingegen Blutgerinnsel hervorrufen, die Thrombosen, Embolien oder Herzinfarkte begünstigen.
- Die K-Vitamine aktivieren Gerinnungsproteine in der Leber und sind so an einer normalen Blutgerinnung beteiligt.
- K2 ist deutlich stärker an diesem Prozess beteiligt als K1.
- Bereits 10 µg K2 haben einen messbaren Einfluss auf die Gerinnung und mit 50 µg ist es möglich, die Blutgerinnung um die Hälfte zu senken (10).
- Säuglinge erhalten in der Regel kurz nach der Geburt den Nährstoff in Tropfenform, um Blutungen zu vermeiden.
Knochengesundheit
Einer der wichtigsten Effekte von Vitamin K2 ist sein Beitrag zur Knochengesundheit sowie dem Aufbau und Erhalt normaler Knochen. Dies gelingt durch das ausgeklügelte Zusammenspiel zwischen den Vitaminen D3 und K2!
- Um D3 für unsere Knochen nutzbar zu machen, ist Osteocalcin notwendig.
- K2 aktiviert dieses wichtige Protein (und einige andere) und ermöglicht so dem Körper, vorhandenes D3 für ein gesundes Skelett zu nutzen (1).
- Osteocalcin bindet dann wiederum Calcium und unterstützt so die Osteoblasten, die für den Aufbau von Knochensubstanz sorgen.
- Eine aktuelle Metastudie (3) belegt, dass Vitamin K2 auf diese Weise einen wichtigen Beitrag zum Knochenwachstum leistet.
Weitere Effekte
Vitamin K2 ist für seine Wirkung auf die Blutgerinnung und die Knochengesundheit bekannt. Oft wird jedoch übersehen, dass diese Prozesse für unser Wohlbefinden direkt nötig sind.
- Die Blutgerinnung beeinflusst unser Herz-Kreislauf-System auf mehreren Wegen und hat somit erhebliche Auswirkungen auf unsere Gesundheit.
- Auch die Knochengesundheit umfasst unterschiedliche Aspekte, wie die Mineralstoffversorgung, die wiederum auf andere Vorgänge im Körper wirken.
Zusätzlich werden Vitamin K weitere Effekte zugeschrieben, die von “recht plausibel” bis hin zu “völlig absurd” reichen. In einigen Fällen gibt es bereits vielversprechende Forschung, in anderen lassen sich nur schwer Beweise finden. In jedem Fall sind weitere Studien erforderlich, bevor man dem Nährstoff solche Wirkungen wirklich zuschreiben kann.
So unterscheiden sich K1 und K2
Unter “Vitamin K” fasst man mehrere Vitaminverbindungen zusammen, die eine ähnliche Struktur aufweisen. Die bekanntesten und wichtigsten Vertreter sind K1 und K2, die sich noch einmal in weitere Varianten unterteilen. Unser Körper nimmt sie über die Nahrung auf und nutzt sie unter anderem, um Eiweißbausteine zu produzieren.
Vitamin K1 | Vitamin K2 | |
Kommt vor in: | Vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln. Unser Körper kann es durch Enzyme in die K2-Variante umwandeln. | Überwiegend in Fleisch, Milch, Eigelb und anderen tierischen Produkten. Einige Darmbakterien bilden ebenfalls winzige Mengen K2. |
Zuständig für: | Unterstützt Knochengesundheit und Blutgerinnung | Sehr wichtig für die Knochengesundheit und Blutgerinnung |
Nahrungsergänzungsmittel enthalten fast immer Vitamin K2. Es ist die aktive Form und für die meisten positiven Eigenschaften der Vitamin-Familie verantwortlich, während K1 eine eher unterstützende Wirkung hat.
Wie viel Vitamin K2 benötigen wir?
Vitamin K kommt in unserer Nahrung ausreichend vor. Gesunde Menschen nehmen es in ausreichender Menge auf und benötigen im Normalfall keine Nahrungsergänzungsmittel. Wer dennoch zu Supplementen greift, muss sich wenig Sorgen machen: auch bei großen Mengen zeigen sich bei Erwachsenen keine Nebenwirkungen.
Unser Körper scheidet den nicht benötigten Nährstoff einfach aus. Nur in sehr seltenen Fällen kommt es zu allergischen Reaktionen auf das Vitamin – hier ist allerdings die Veranlagung der betroffenen Person und weniger die Menge entscheidend.
Bei Neugeborenen muss hingegen auf die richtige Dosierung geachtet werden, da eine Überdosierung zu einer Hämolyse, also dem Zerfall roter Blutkörperchen, führen kann. Aufgrund dessen sollte hier unbedingt auf spezielle Präparate für diese Altersgruppe zurückgegriffen werden.
Fett verbessert die Aufnahme
Vitamin K ist ein fettlöslicher Stoff. Daher fällt unserem Körper die Absorption leichter, wenn im Darm ausreichend Fett vorhanden ist. Ernährungsweisen, die auf Fette verzichten, können die Aufnahme hingegen erschweren.
Ein Mangel an B-Vitaminen kann Komplikationen hervorrufen, da sie den Fettstoffwechsel beeinflussen. Wie stark der Einfluss der Fettversorgung wirklich ist, zeigt unter anderem eine Studie (5) aus dem Jahr 2002.
- Die Versuchsteilnehmer erhielten Brokkoli – ein Gemüse mit besonders hohem Vitamin-K-Gehalt.
- Während eine Gruppe das Gemüse ohne Fett verspeiste, erhielt eine andere Brokkoli als Teil einer ölhaltigen Mahlzeit.
- Wie erwartet zeigte sich bei der anschließenden Messung ein deutlich höherer Vitamin K2 Wert im Blutplasma unter den Probanden, die den Brokkoli mit Öl aufnahmen.
- Zu verschiedenen Zeitpunkten war die Absorption dabei doppelt so hoch, wie ohne die fetthaltige Ernährung!


Sowohl bei jüngeren als auch älteren Erwachsenen zeigt sich eine deutlich erhöhte Aufnahme von Vitamin K, wenn Brokkoli mit einer ölhaltigen Mahlzeit verzehrt wird.
Ein Mangel an Vitamin K kommt quasi nur durch Erkrankungen, Medikamente oder extrem einseitig Ernährung zustande. Neben dem Ausgleich mit Nahrungsergänzungsmitteln solltest du bei einer Unterversorgung auch immer die Ursache finden und beheben!
Vitamin K2 Nebenwirkungen und Überdosierung
Auch bei hohen Dosierungen sind bei Erwachsenen keine Nebenwirkungen bekannt – überflüssiges Vitamin K scheidet unser Körper problemlos wieder aus.
Eine sehr kleine Anzahl an Personen reagiert jedoch allergisch auf Präparate mit dem Nährstoff.
- Bei der gemeinsamen Einnahme mit Medikamenten kann es zu Komplikationen kommen: Antibiotika, Osteoporose-Mittel, Statine, Medikamente für Tuberkulose und Epilepsie sowie weitere Mittel können unseren Nährstoffhaushalt negativ beeinflussen.
- Die Aufnahme anderer, fettlöslicher Vitamine (A, D, E) in hohen Dosierungen kann ebenfalls zu Problemen führen, da sie einen Mangel an anderen Stoffen der Gruppe verstärkt. Liegt ein Mangel an K1 oder 2 vor, können zu hohe Mengen anderer Nährstoffe eine mögliche Ursache sein.
- Eine Vitamin K2 Überdosierung kann die Symptome eines Mangels an A, D und E verstärken. Es handelt sich aber nicht direkt um Nebenwirkungen der Überdosierung (6, 7, 8).
- Eine Vitamin K2 Überdosierung wirkt sich nicht negativ auf die Blutgerinnung aus, das heißt: Unser Blut wird bei hohen Mengen nicht etwa dickflüssig!
- Es kann zu Wechselwirkungen mit Blutgerinnungshemmern kommen, da die Abbaufunktion der Leber durch das Vitamin unterstützt wird und so die Wirkung derartiger Medikamente verringern kann (9). Nimmst du solche Arzneimittel ein, solltest du ärztlichen Rat einholen, bevor du Vitamin-K2-Supplemente zu dir nimmst.
Vitamin K2 Mangel: Anzeichen und Behandlung
Ein Mangel an Vitamin K2 zeigt sich oft zuerst an einer verlangsamten Blutgerinnung. Die typischen Symptome sind:
- Bei Verletzungen, Nasenbluten etc. bluten wir deutlich länger als üblich.
- Bei einem Vitamin K2 Mangel kann es schon bei kleinen Stößen zu blauen Flecken kommen.
- Auch plötzlich auftretende Blutungen an den Mundschleimhäuten sind möglich.
- In schweren Fällen entstehen Geschwüre im Magen-Darm-Bereich oder Blutungen der inneren Organe, die sich durch eine schwarze Färbung von Stuhl und/oder Urin zeigen können.
- Empfindliche Zahnhälse und Zähne sind typische Symptome, da Vitamin K2 auch zur Gesundheit der Zähne beiträgt.
- Auch eine Arteriosklerose kann auf einen Mangel hindeuten.
Schwarz gefärbter Stuhl oder Urin weist auf innere Blutungen hin – du solltest in diesem Fall sofort einen Arzt aufsuchen!
Mangel entsteht durch Krankheiten und Medikamente
Obwohl zahlreiche gute Quellen zur Verfügung stehen, ist ein Vitamin-K-Mangel regelmäßig anzutreffen. Er ist so gut wie immer mit Krankheiten verbunden oder von Medikamenten ausgelöst. Zahlreiche Präparate und Erkrankungen beeinflussen die Aufnahme negativ.
- Besonders Schäden und Krankheiten des Magen-Darm-Bereichs, der Leber und der Nieren sind mögliche Auslöser für einen Mangel. Dazu zählen zum Beispiel Gluten-Unverträglichkeiten (vor allem, wenn diese nicht korrekt erkannt wurden), Störungen der Fettverdauung, Morbus Crohn oder das Kurzdarmsyndrom.
- Auch eine gestörte Gallenfunktion kann die Aufnahme erschweren, da die Gallenflüssigkeit für die Absorption von Fetten und fetthaltigen Verbindungen notwendig ist.
- Medikamente wie Antibiotika, Präparate zur Senkung der Blutgerinnung und Salicylate wie Aspirin (bei längerer Einnahme), Epilepsie- oder Tuberkulose-Präparate senken die Aufnahme.
- Statine oder Osteoporose-Medikamente stören hingegen die Umwandlung von K1 in 2. Menschen, die auf diese Medikamente angewiesen sind, sollten den Nährstoff in der MK4-Form zuführen, um dieses Problem zu umgehen.
Nimmst du regelmäßig eines der genannten Medikamente oder leidest unter einer Erkrankung, die die Aufnahme verringert und weist Symptome eines Vitamin-K-Mangels auf, solltest du ärztlichen Rat einholen.
Vitamin K2 Tagesbedarf
Die verfügbare Forschung zu K1 und 2 ist generell eher unzureichend. Dies zeigt sich auch beim Tagesbedarf: Die Angaben basieren auf Schätzungen von Experten, da großangelegte Studien zur idealen Versorgung noch fehlen.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt zum Beispiel folgende Mengen:
Männer | Frauen | |
Säuglinge | ||
0 bis unter 4 Monate | 4 µg | |
4 bis unter 12 Monate | 10 µg | |
Kinder | ||
1 bis unter 4 Jahre | 15 µg | |
4 bis unter 7 Jahre | 20 µg | |
7 bis unter 10 Jahre | 30 µg | |
10 bis unter 13 Jahre | 40 µg | |
13 bis unter 15 Jahre | 50 µg | |
Jugendliche und Erwachsene | ||
15 bis unter 19 Jahre | 70 µg | 60 µg |
19 bis unter 25 Jahre | 70 µg | 60 µg |
25 bis unter 51 Jahre | 70 µg | 60 µg |
51 bis unter 65 Jahre | 80 µg | 65 µg |
65 Jahre und älter | 80 µg | 65 µg |
Schwangere | 60 µg | |
Stillende | 60 µg |
Die angegebenen Mengen sind für gesunde Personen über die Nahrung in der Regel problemlos zu erreichen. Sollte eine Unterversorgung bestehen (zum Beispiel aufgrund von Krankheiten oder Medikamenten) können Nahrungsergänzungsmittel eine gute Möglichkeit bilden, die Versorgung sicherzustellen.
Verbindung mit anderen Nährstoffen
Bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ist die richtige Kombination entscheidend! Einige Nährstoffe ergänzen sich in ihrer Wirkung, während andere einander behindern oder sogar völlig aufheben.
- Vitamin D3 und Vitamin K2 stellen eine ideale Verbindung dar. D3 erhöht die Absorption von Calcium über den Darm. Liegt dann auch noch genügend Vitamin K vor, kann unser Körper den Mineralstoff besser nutzen und das Calcium in den Knochen verbauen.
Im Falle eines Vitamin K2 Mangels nutzt unser Organismus das zur Verfügung stehende Calcium nicht vollständig. Dadurch verringert sich auch der Effekt des Vitamin Ds.
Gelegentlich wird behauptet, Vitamin D würde die Calciumaufnahme so sehr steigern, dass es zu einer Verkalkung der Gefäße kommt, die nur durch Vitamin K2 gestoppt werden kann. Dafür gibt es jedoch keine wissenschaftlichen Beweise.
Solltest du Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln entdecken, die ihre Produkte mit derartigen Thesen bewerben, ist Vorsicht geboten: Vitamin D3 mit Vitamin K2 sind an der Verarbeitung von Calcium im Körper beteiligt, mehr aber auch nicht. Die gemeinsame Einnahme ist sinnvoll, aber weiterführende Effekte nicht ausreichend belegt.
Zahlreiche dubiose Händler werben mit wundersamen Effekten von Vitamin D3+K2 Präparaten. Beide Nährstoffe arbeiten gut zusammen (sie sind an der Aufnahme von Calcium beteiligt), aber eine angebliche Wirkung gegen Arterienverkalkung und Co. ist nicht belegt!
Fazit: Vitamin K2 für Blutgerinnung und Knochengesundheit
Vitamin K2 ist ein lebenswichtiger Nährstoff, der zu einer normalen Blutgerinnung und Knochengesundheit beiträgt. Es ist leicht über die Nahrung verfügbar und wird von gesunden Menschen in ausreichender Menge aufgenommen.
Mangelzustände entsteht fast ausschließlich durch die Einnahme von Medikamenten und verschiedenen Krankheiten. Dazu zählen zum Beispiel Antibiotika, Tuberkulose- und Epilepsie-Mittel oder blutverdünnende Medikamente wie Marcumar.
Die Kombination von Thrombose-Medikamenten (“Blutverdünner”) und Vitamin-K2-Präparaten ist generell kritisch, da die Präparate eine entgegengesetzte Wirkung haben können. Vor der Einnahme sollte daher unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden!
Unter den Erkrankungen erschweren viele Magen-Darm-Leiden, wie etwa Glutenunverträglichkeiten oder Morbus Crohn, sowie Leberkrankheiten die Aufnahme.
Sollte ein Mangel vorliegen, ist die Zufuhr von Nahrungsergänzungsmitteln mit K2 möglich. Nebenwirkungen sind auch bei höheren Dosierungen nicht bekannt. Die Einnahme in Kombination mit Vitamin D3 wird als sinnvoll erachtet, da beide Nährstoffe an der Verarbeitung von Calcium mitwirken.
Obwohl K2 wenig Aufmerksamkeit erhält, sollte man den wichtigen Nährstoff nicht einfach ignorieren. Besonders Menschen, die regelmäßig Medikamente einnehmen oder unter Magen-Darm-Erkrankungen leiden, sind gut beraten, ihre Werte prüfen zu lassen.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Vitamin K2 aktiviert GLA-Proteine in unserem Körper und sorgt so für die korrekte Einlagerung von Calcium. Durch diesen Mechanismus ist K2 für gesunde Knochen wichtig. Zudem sorgt es für eine normale Blutgerinnung, zum Beispiel nach Verletzungen.
Bei einem Mangel an K2 kommt es zu verstärkten Blutungen nach Verletzungen und blauen Flecken. Auch Blut im Urin oder Stuhl können Folgen sein, da Blut in den Magen und Darmbereich gelangen kann. Es kann ebenfalls zu blutigem Erbrechen führen.
Vitamin K2 findet sich vor allem in tierischen oder fermentierten Lebensmitteln, da es durch Bakterien gebildet wird. Vitamin K1 befindet sich dagegen hauptsächlich in pflanzlichen Lebensmitteln und kann in unserer Darmflora in Vitamin K2 umgewandelt werden.
Vitamin K2 trägt zu einer normalen Blutgerinnung bei und ist somit ein natürlicher Gegenspieler zu blutverdünnenden Medikamenten. Personen, die solche Arzneimittel einnehmen, sollten unbedingt vor der Supplementierung von K2 einen Arzt konsultieren.
Vitamin K2 ist auch bei hohen Dosierungen ungefährlich für Erwachsene. Es sind jedoch zahlreiche Wechselwirkungen mit Medikamenten bekannten. Wer Blutverdünner, Antibiotika und ähnliche Medikamente einnimmt, sollte zuerst einen Arzt konsultieren.
Die empfohlene tägliche Dosis Vitamin K2 beträgt 70 µg für Männer, ab 51 Jahren 80 µg. Für Frauen liegt sie bei 60 µg und 65 µg ab dem 51sten Lebensjahr. Kinder und Jugendliche benötigen deutlich weniger – hier steigt die Menge mit dem Lebensalter.
Quellenverzeichnis:
(1) “Vitamin K and bone health”, P. Weber, Nutrition 2001 Oct;17(10):880-7. doi: 10.1016/s0899-9007(01)00709-2.
(2) “Vitamin K2: a novel therapy for osteoporosis” Ram Prabhoo, Tanay R Prabhoo, J Indian Med Assoc 2010 Apr;108(4):253-4, 256-8.
(3) “A perfect storm: Root cause analysis of supra-therapeutic anticoagulation with vitamin K antagonists during the COVID-19 pandemic” V. Speed,a,b, R.K. Patel,a R. Byrne,a,b L.N. Roberts, R. Aryaa, Thromb Res. 2020 Aug; 192: 73–74.
(4) “Phylloquinone absorption from phylloquinone-fortified oil is greater than from a vegetable in younger and older men and women” Sarah L Booth, Alice H Lichtenstein, Gerard E Dallal, J Nutr 2002 Sep;132(9):2609-12. doi: 10.1093/jn/132.9.2609.
(5) “Retinoids induce cytochrome P450 3A4 through RXR/VDR-mediated pathway” Kun Wang 1, Shiyong Chen, Wen Xie, Yu-Jui Yvonne Wan, Biochem Pharmacol, 2008 Jun 1;75(11):2204-13. doi: 10.1016/j.bcp.2008.02.030. Epub 2008 Mar 6.
(6) “Vitamin K2 regulation of bone homeostasis is mediated by the steroid and xenobiotic receptor SXR” Michelle M Tabb, Aixu Sun, Changcheng Zhou, Felix Grün, Jody Errandi, Kimberly Romero, Hang Pham, Satoshi Inoue, Shyamali Mallick, Min Lin, Barry M Forman, Bruce Blumberg, J Biol Chem 2003 Nov 7;278(45):43919-27. doi: 10.1074/jbc.M303136200. Epub 2003 Aug 14.
(7) “Complexity of vitamin E metabolism” Schmölz, L., Birringer, M., Lorkowski, S. & Wallert, M., World J Biol Chem 2016 Feb 26;7(1):14-43. Doi: 10.4331/wjbc.v7.i1.14.
(8) “PXR, CAR and drug metabolism” Timothy M Willson, Steven A Kliewer, Nat Rev Drug Discov 2002 Apr;1(4):259-66. doi: 10.1038/nrd753.
(9) “Effect of low-dose supplements of menaquinone-7 (vitamin K2 ) on the stability of oral anticoagulant treatment: dose-response relationship in healthy volunteers” E Theuwissen, K J Teunissen, H M H Spronk, K Hamulyák, H Ten Cate, M J Shearer, C Vermeer, L J Schurgers, J Thromb Haemost 2013 Jun;11(6):1085-92. doi: 10.1111/jth.12203.