Gluten fördert Leaky-Gut-Syndrom, Diabetes Typ 1 und Autoimmunkrankheiten

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Leaky-Gut-Syndrom

Gluten fördert Leaky-Gut-Syndrom, Diabetes Typ 1 und Autoimmunkrankheiten

Das “Leaky-Gut-Syndrom” entsteht unter anderem durch den Verzehr von Gluten und begünstigt Volkskrankheiten wie Diabetes und Autoimmunerkrankungen. Klingt nicht gerade angenehm – und ist es auch nicht! Wir wollen daher analysieren, wie es zum Leaky-Gut-Syndrom kommt und was wir tun können, um es zu vermeiden. 

Was ist das Leaky-Gut-Syndrom?

Alle tierischen (und menschlichen) Zellen werden von einer Zellmembran umgeben. Diese Schicht grenzt das Innere gegen alles ab, was außerhalb der Zellen geschieht und besteht aus einer Phospholipid-Doppelschicht, die sich wiederum aus Glykolipiden, Cholesterol und Glykoproteinen zusammensetzt. 

Die Membran ist flexibel und dauerhaft in Bewegung. Die meisten Fremdstoffe werden nicht eingelassen, einige Moleküle können sie jedoch problemlos passieren. Dieser Filtervorgang ist für die Funktion unserer Zellen und letztlich unseres gesamten Organismus entscheidend. 

In unserem Magen wird dieses Prinzip genutzt, um die Nährstoffe, die bei der Verdauung unserer Nahrung entstehen, in den Blutkreislauf aufzunehmen. Schädliche Stoffe bleiben hingegen im Verdauungstrakt und werden ausgeschieden. 

Beim Leaky Gut Syndrom ist dieser Vorgang gestört – es kommt zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Zellen und unerwünschte Stoffe gelangen in unseren Körper. Diese Vorgänge sind eng mit unterschiedlichen Krankheiten verknüpft, darunter Asthma, Allergien, Chronisches Erschöpfungssyndrom oder Autoimmunkrankheiten wie Lupus und Diabetis Typ 1. 

Da bis heute nicht abschließend geklärt ist, ob das Leaky-Gut-Syndrom ein Symptom anderer Krankheiten oder selbst eine Erkrankung darstellt, wird es in der medizinischen Fachwelt noch nicht als eigenständige Diagnose anerkannt. 

Unabhängig davon, ob man Leaky-Gut-Syndrom als Symptom oder eigene Krankheit ansieht: Es steht außer Frage, dass die erhöhte Durchlässigkeit der Zellwände rund um den Darm negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat. 

So kommt es zur erhöhten Durchlässigkeit

Die Durchlässigkeit unserer Zellen wird vom Protein Zonulin reguliert, da dessen Ausschüttung eine Öffnung der “Tight Junctions” veranlasst. An diesen Kontaktstellen findet dann der eigentliche Austausch statt. 

Sind die Tight Junctions durch einen zu hohen Zonulin-Spiegel weit geöffnet, können unerwünschte Stoffe und Bakterien aus dem Darm in das Blut gelangen, die eigentlich herausgefiltert werden sollten. 

Eine solche, vermehrte Zonulin-Ausschüttung  entsteht unter anderem, wenn Bakterien, die nicht zu unserer Darmflora gehören, auf die Epithelzellen unserer Darmmukosa treffen. Dieser Vorgang wird zum Beispiel für die Entstehung von Diabetes Typ I als ausschlaggebend betrachtet. 

In einer Studie (1) wurde dazu die Darmflora von 16 an Diabetes Typ I erkrankten Kindern mit denen von 16 gesunden Kindern verglichen. 

Bei der Untersuchung der fäkalen Zusammensetzung konnte tatsächlich eine veränderte Zusammensetzung der Darmflora unter den betroffenen Kindern festgestellt werden. 

Somit wurde der Zusammenhang der Diabetes Typ 1-Erkrankung mit einer veränderten Darmflora bestätigt. 

Auch Antibiotika verändern durch das Abtöten von Bakterien die Darmflora und können zu einer erhöhten Zonulin-Ausschüttung und dem Leaky-Gut-Syndrom als Folge führen. Vor allem bei Kindern ist daher die Gabe von Antibiotika höchst bedenklich, da sie über eine noch nicht vollständig ausgebildete Darmflora verfügen. 

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Ein Mangel an Ballaststoffen und zu viel Gluten können ausschlaggebend sein

Ballaststoffe sind essenziell für eine gesunde Darmflora, denn diese werden von Bakterien zu Buttersäure-Derivaten verstoffwechselt, welche den pH-Wert im Darm senken und so sicherstellen, dass die richtigen Bakterien vorhanden sind. 

Unser Körper ist dafür ausgelegt, täglich 100 Gramm Ballaststoffe zu verdauen. Können wir solche Werte nicht erreichen (typischerweise, weil wir zu wenig pflanzliche Nahrung zu uns nehmen), kann sich die Zusammensetzung unserer Darmflora verändern. Die Folge, so die allgemeine Vermutung, ist das Entstehen des Leaky-Gut-Syndroms. 

Ein weiterer und möglicherweise noch deutlich gravierender Faktor ist die Aufnahme von Gliadin. Dieses Reserveprotein findet sich, zusammen mit Glutenin, in Weizenkörnern. Treffen sie aufeinander und steht dabei ausreichend Flüssigkeit zur Verfügung, bilden sie das bekannte Gluten. 

Gliadin löst dabei im Darm eine vermehrte Zonulin Ausschüttung aus, wodurch die Durchlässigkeit für Bakterien erhöht wird und somit zum Leaky-Gut-Syndrom führt. 

Dieser Vorgang wurde in einer weiteren Studie untersucht, in der man analysierte, ob Gliadin die Zonulin-abhängigen, intrazellulären Signalwege aktiviert, welche zu einer erhöhten Darmdurchlässigkeit führen. 

Dabei bestätigte sich die Vermutung, dass das Gliadin in den Zellen eine Zonulin-Freisetzung förderte. Durch Aktinpolymerisation, kommt es dabei zu einer Reorganisation des Zytoskeletts, was in einer Tight-junction-Öffnung resultiert und dadurch zu einer Darmdurchlässigkeit kam. 

Können nun Bakterien und unverdaute Proteine, die zuvor gefiltert wurden, ungestört in die Blutbahn gelangen, folgen durch eine vermehrte Konfrontation mit diesen Nahrungsmittelallergien negative Effekte, wie etwa eine Erhöhung der Wahrscheinlichkeit einer Sensibilisierung. 

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Fazit: Ballaststoffe und geringe Glutenmengen bevorzugen

Eine zu hohe Durchlässigkeit der Darmmembran ist mit erheblichen Problemen verbunden, da so unerwünschte Bakterien und andere Stoffe in unseren Blutkreislauf gelangen können. Dieses Leaky-Gut-Syndrom gilt es daher nach Möglichkeit zu vermeiden. 

Dabei setzt unser Körper auf die Fähigkeit unserer Zellen, Nährstoffe passieren zu lassen – nur die richtigen Nährstoffe sollten es sein! Gerät diese Filterfunktion aus dem Gleichgewicht, sind unter anderem Diabetes Typ I und andere Erkrankungen die mögliche Folge, wie Studien beweisen. 

Einer der wichtigsten Faktoren zur Vermeidung des Leaky-Gut-Syndroms ist die Ernährung: Hohe Mengen an Ballaststoffen von etwa 100g pro Tag sind förderlich und lassen sich durch pflanzliche Lebensmittel erzielen. 

Gleichzeitig konnte in Studien belegt werden, dass das im Gluten enthaltene Gliadin ebenfalls zu einer erhöhten Darmdruchlässigkeit führen kann. Zu hohe Mengen Gluten sollten daher möglichst vermieden werden, um die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten des Leaky-Gut-Syndroms zu reduzieren. 

Quellenverzeichnis: